Die Felsen des Pfälzerwaldes

Buntsandsteinfelsen-
lohnende Ziele 
auch für Wanderer

Windstein bei Ludwigswinkel, Rundwanderung 24 und Stippvisite Felsen 26

Film über den Teufelstisch

Film über den Rauhfels

Film über den Römerfels

Film über Klettern im Buntsandstein

Buntsandsteinfelsen geben weiten Teilen des Pfälzerwaldes ihr charakteristisches Gepräge. Über 80 freistehende Türme und mehr als 140 Massive (kleinere Felsformationen nicht mitgerechnet) lassen die Landschaft zu einem einzigartigen Naturerlebnis werden. Besonders gehäuft sehen wir diese Naturdenkmäler im Dahner Felsenland - hier liegt auch der 2009 auf Platz 7 der deutschen Naturwunder gewählte Teufelstisch - und im Trifelsland rund um Annweiler. Aber auch weit im Südwesten des Pfälzerwaldes und in den angrenzenden Nordvogesen gibt es beeindruckende Felsformationen, so den Windstein (im Bild) oder die Eppenbrunner Altschlossfelsen, das größte zusammenhängende Massiv der Pfalz. Im nördlichen und im zentralen Pfälzerwald findet man mit Ausnahme des Drachenfels (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Felsenburg) keine großen Felsen mehr, dagegen häufig kleine Trümmerfelsen in den Gipfelregionen und trümmerübersäte Berghänge wie im Karlstal bei Trippstadt oder im Hundstälchen zwischen Burgalben und Heltersberg.

Kletterer aus Nah und Fern finden in der Pfalz ein lebensfüllendes  Betätigungsfeld. Die Vereinigung der Pfälzer Kletterer hat dazu eine umfassende Felsdatenbank zusammengestellt. Aber auch der Wanderer kann - oft über gesicherte Steiganlagen - viele Felsen besteigen und hat damit vorzügliche Aussichtsplattformen zur Verfügung; bei über drei Viertel der fünfzig im Wanderportal-Pfalz empfohlenen Großen Rundwanderungen steht man mindestens einmal auf einem Felsen. 

Zu vielen Aussichtsfelsen gibt es im Portal kurze Zustiegsbeschreibungen unter Stippvisiten.

Der Maler Emil Knöringer hat die Felsgebilde des Wasgaus musterhaft in Kohlezeichnungen, Tempera- und Pastellbildern festgehalten.

Ausführliche Informationen zum Klettergebiet Südpfalz

Entstehung

Der den gesamten Pfälzerwald dominierende Buntsandstein mit seinen unerschöpflichen Farben und Formen bildet eine mehr als 500 m mächtige Gesteinsschicht, deren Entstehung über 200 Millionen Jahre zurückliegt. In dem damals hier herrschenden trocken-heißen Wüstenklima  transportierte der Wind feinen Sand und Staub in die Pfalz. Auch über die reißenden Wasserläufe eines verzweigten Flusssystems gelangte Sand und Geröll dorthin, wo sich heute der Naturpark Pfälzerwald erstreckt.

Die einzelnen Schichten des Buntsandsteins sind nach markanten Landschaftspunkten benannt: Die Trifels-Schichten, benannt nach dem Felsen, auf dem die berühmte Barbarossa-Burg steht, die Karlstal-Schichten, benannt nach einer romantischen Felsschlucht im Moosalbtal bei Trippstadt und die Rehberg-Schichten, die den Rehberg, den schönsten Aussichtsberg des Pfälzerwaldes als Namenspatron haben.

Die charakteristische rostbraune Farbe der Felsen geht auf den hohen Eisengehalt des Buntsandsteins zurück - was wir da sehen, ist Eisenoxyd, also tatsächlich Rost.

Felsformen

Jungfernsprung in Dahn, Rundwanderung 50 und Stippvisite Felsen 4

Schier unerschöpflich scheinen die Felsformen des Pfälzerwaldes. Typisch sind mächtige Felsrampen, die meist in West-Ost-Richtung aus einem Bergkamm hervorspringen. Die größten dieser Riffe erreichen Wandhöhen von 60 m wie der berühmte Jungfernsprung (Bild links), das Wahrzeichen von Dahn, der Hirtsfels bei Hirschthal, der Heidenpfeiler bei Busenberg oder der Buhlsteinpfeiler bei Erlenbach. Wanderer können auf diesen Felsen Tiefblicke erleben, die sonst nur Kletterern vergönnt sind.

Haselstein bei DarsteinSeltener, aber besonders imposant sind die frei auf Kegelbergen stehenden Felsenschiffe wie der Asselstein bei Annweiler, der Haselstein bei Darstein (im Bild) oder der Fladenstein bei Bundenthal. Oft wurden diese Felsenschiffe infolge  Erosion in mehrere Teilfelsen mit Wänden, Türmen und Pfeilern aufgesplittert, wie es exemplarisch am Lämmerfelsen bei Dahn zu sehen ist.

Rotenstein bei Lemberg, Rundwanderungen 2 und 8, Stippvisite Felsen 2 Hangfelsen ziehen sich zum Teil weit an den Berghängen entlang wie die Altschlossfelsen und die Felsen am Rotenberg bei Lemberg (im Bild). Andere ragen vereinzelt aus den Hängen heraus; so viele der Kletterfelsen, die der Autofahrer auf der  Bundesstraße 10 bei Wilgartswiesen erblickt. Oft sind diese Felsen jedoch so im Wald versteckt, dass sie sich dem Blick aus der Ferne entziehen, besonders dann, wenn sie die umgebenden Bäume nicht überragen. Im Winter ist allein die Galerie der an diesen Felsen hängenden Eiszapfen einen Ausflug wert.

Wackelstein bei Spirkelbach, Rundwanderung 34Besonders bizarr sind die  Tischfelsen, von denen es etwa zwanzig gibt und deren berühmtester der Kaltenbacher Teufelstisch ist. Andere wie der Wackelstein bei Spirkelbach (im Bild) sind zwar nicht so mächtig, hinterlassen aber ebenfalls einen bleibenden Eindruck.

Felsenburgen

Schon ab dem 5. Jahrhundert erbauten die Vorfahren der heutigen Pfälzer ihre unbezwingbaren Burgen auf Felsen; die meisten Burganlagen gehen allerdings auf das 11.-13. Jahrhundert zurück. Fast alle Burgen des Pfälzerwaldes sind solche Felsenburgen, für die exemplarisch die Reichsfeste Trifels, die Dreierburg Altdahn bei Dahn und der Drachenfels bei Busenberg stehen.

Felssperrungen

Aus Naturschutzgründen sind vornehmlich im Frühling und Sommer einige Felsen gesperrt (aktuelle Sperrliste). Der Wanderer sollte diese Felssperrungen nicht nur aus Verantwortungsbewusstsein, sondern auch aus Eigennutz ernst nehmen: Im Juli 1998 wurde einem Wanderer, der bewusst an einem Sperrschild vorbei auf einen Felsen gelaufen war, ein Bußgeld von DM 500 verpasst; bei Kletterern ist mit noch höheren Strafen zu rechnen.

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