Wenn es im Pfälzerwald einen heiligen Berg gäbe, es müsste der Rehberg
sein. Seine schlanke, klassische Form, die exponierte Lage gegenüber der
Burg Trifels und der unvergleichliche Blick heben ihn aus der Konkurrenz
heraus. Zudem ist er mit 577 Metern der höchste Gipfel im deutschen Teil
des Wasgaus (sieben Meter höher ist der elsässische Grand Wintersberg).
Die meisten Besucher des Rehberges fahren mit dem Auto die Trifelsstrasse
hoch zur Klettererhütte am Asselstein und sind in einer Dreiviertelstunde
oben. Wir dagegen halten es mit den Engländern und sagen: Ein Berg dieses
Kalibers muss „by fair means“ bestiegen werden, also ab Bergfuß und
aus eigener Kraft. Was am Ausgangspunkt Waldhambach heißt, dass uns bis
auf den Rehbergturm 350 Höhenmeter und 60 Treppenstufen bevorstehen.
Wir
beginnen gemächlich mit einer Talwanderung, die am Ende der
Hauptstraße in Waldhambach beginnt. Das zunächst offen-freundliche Wiesental
gibt in nordwestlicher Richtung die Route hinauf zur Trifelsstraße vor [Weißes
Dreieck, bis Trifelsstraße]. Eine gute Viertelstunde laufen wir auf einem
feinschottrigen Wirtschaftsweg und passen dann an einer
leichten Rechtskurve gut auf: Dort geht unsere Route halblinks in einen Pfad
über, der uns auf der linken Talseite zügig hinauf zu einer Passhöhe an
der Trifelsstraße bringt.
Wir
überqueren die von Annweiler zur Reichsfeste Trifels führende Straße und laufen auf einem ebenen sandigen Weg parallel zu Straße
Richtung Klettererhütte [Schild "Klettererhütte"]. Ab und an sehen wir unten im Tal die Häuser von
Bindersbach, einem Ortsteil von Annweiler unterhalb der berühmten Burgengruppe
Trifels-Anebos-Münz. Nach einer knappen Viertelstunde treffen wir auf das Logo des Richard-Löwenherz-Weges, folgen diesem kurz nach links,
nehmen dann aber einen nach rechts ziehenden Pfad [Naturfreunde-Markierung].
An der Abzweigung steht ein kapitaler Sequoia-Baum, einer jener urweltlichen Giganten, denen in Kalifornien ein ganzer Nationalpark gewidmet ist.
 Gleich
darauf stehen wir vor der einzigen Einkehrstation der Tour, der
traditionsreichen Klettererhütte
am Asselstein (350 m, Blick zum Trifels und zum Großen Adelsberg). So nah am pfälzischen Klettersport wie hier ist der
Wanderer sonst nur am Bärenbrunnerhof im Dahner Felsenland - alleine die
kletterhistorischen Fotos im gemütlichen Innenraum sind einen Besuch wert.
 Solcherart
vom Felskletter-
Virus infiziert, kommt man kaum umhin, sich den nahegelegenen Asselstein (400
m) aus der Nähe anzuschauen (20 Minuten für die Umrundung). Dieses
freistehende mächtige Felsenschiff mit seinen fast 60 Meter hohen Wänden und
seinen Kaminen, Rissen und
Überhängen
ist zusammen mit dem Dahner Jungfernsprung die beeindruckendste
Felsgestalt des Wasgaus. Schon 1860 gelang die erste
Besteigung - allerdings mit etwas unfeinen Mitteln (neben Leitern,
Drahtseilen und Haken kam auch ein an den Fels angelehnter Baumstamm zum
Einsatz). Einige Anstiege sind heute aus Vogelschutzgründen im Frühjahr
und Sommer für den Klettersport gesperrt.
Zurück
an der Klettererhütte überqueren wir abermals die Trifelsstraße und beginnen
am
Wanderparkplatz Rehberg den schweißtreibenden Schlussanstieg auf den
pyramidenförmigen Gipfel. Eine auffällige Treppenpassage bildet den Einstieg
[Logo des Richard-Löwenherz-
Weges, bis kurz vor dem Rehbergturm].
Auf einem alpin steilen Pfad gewinnen wir schnell an Höhe, passieren eine
kleine Felsgruppe und wandern dann weniger steil auf einem breiten Bergrücken
zum Rehbergbrunnen, welcher einen trefflichen Zwischenrastplatz abgibt.

Von hier aus führt ein samtweicher Pfad und zuletzt
ein breiterer Weg auf den Rehberg-Gipfel (577 m), wo wir zunächst
den Rehbergfelsen passieren und dann den 1862 aus heimischem Buntsandstein
erbauten Aussichtsturm ersteigen. Der Blick ist nach allen
Seiten hin atemberaubend: Trifels-Anebos-Münz in unmittelbarer Nähe über
Annweiler, im Westen und Süden der gesamte Wasgau bis ins Elsass hinein,
im Norden der zentrale Pfälzerwald und im Osten die Rheinebene. Bei guter
Fernsicht grüßen zudem Odenwald und Schwarzwald.
Für
den Abstieg nehmen wir kurz den Anstiegsweg, zweigen allerdings nicht nach
links zum
Rehbergbrunnen ab, sondern gehen geradeaus weiter [Logo
des Richard-Löwenherz-Weges,
bis Rehberg-Westflanke].
Der sandig-steinige Weg zieht im Uhrzeigersinn um die Südseite des Rehberges,
glänzt unterwegs mit einer für eine geruhsame Wasgau-Schau bestens
platzierten Ruhebank und trifft dann in der Rehberg-Westflanke auf einen
breiten Forstweg. Hier verlassen wir die Markierung und wenden uns scharf nach
links, um in guten zehn Minuten zur Schutzhütte Hoher Markstein (390 m)
hinunter zu steigen.
Nicht
weniger als acht kaum markierte Wege treffen hier zusammen - eine gute
Gelegenheit, sich zu verlaufen. Deshalb lassen wir die nötige Sorgfalt walten,
stellen uns mit dem Rücken zu Schutzhütte auf und nehmen dann den halblinken,
zunächst ebenen Weg [immerhin: Schilder "Kleiner Hahnstein" und
"Waldhambach"]. Der beschert uns einen wunderschönen Waldabstieg
durch - in dieser Reihenfolge - üppige Buchen-, Eichen- und
Kastanienbestände.
Wer
Lust auf Felsen hat, steigt nach wenigen Minuten an einer Holzbank rechts empor
zum Kleinen Hahnstein. Alle anderen laufen geradeaus weiter [Lokalmarkierung
Nr. 25]. Nach etwa zehn Minuten gibt es abermals eine Gelegenheit zu einem
Felsen-Abstecher - ein Stichweg führt halblinks hinauf zu Großen Hahnstein.
Der Direktabstieg nach Waldhambach schert sich darum nicht, führt weiter
bergab und kommt bald an eine etwas unklare markierungslose Stelle: Ein kurzer
deutlicher Rechtsschwenk und wir treffen auf einen Weg mit
Pfälzerwald-Vereins-Markierung, der uns linksherum zügig nach Waldhambach
bringt [Gelb-Grüner
Balken]. Nun noch links an dem Dorfkirchlein vorbei und wir treffen auf die
Hauptstraße, in der unser Gefährt steht.
Benachbarte
Wanderungen:
Premiumweg
Richard-Löwenherz-Weg (Anschluss an der Kletterhütte)
Premiumweg Annweilerer
Burgenweg (vom Pass an der Trifelsstraße zum
Anschluss am Wanderparkplatz Windhof an der Trifelsstraße)
Rundwanderung 38 Madenburg und Slevogthof (vom
Pass
an der Trifelsstraße zum
Wanderparkplatz Windhof an der Trifelsstraße)
Rundwanderung 41 Hohenberg und Trifels (vom
Pass
an der Trifelsstraße zum
Wanderparkplatz Windhof und weiter zum
Wanderparkplatz Ahlmühle)
Stippvisite
Felsen 38 Asselstein
(Start am Wanderparkplatz Rehberg)
Stippvisite Turm 2
Rehbergturm (Start am Wanderparkplatz Rehberg)
©
www.wanderportal-pfalz.de
2005 - palzvisit Touristik-Service
Überarbeitet im Oktober 2013
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Ort:
Waldhambach
(235 m)
Parken:
Parkplatz an der Hauptstraße (Nähe Kirche, von Landau kommend von der B 48 rechts in den Ort hinein und zweite links)
Länge:
11 km
Anstieg: 420
Höhenmeter
Schweiß:
Happig
Aussicht:
Einmalig
Abgeschiedenheit:
Mittel
Orientierung:
Nicht ohne

Einkehr
am Wege:
Klettererhütte
am Asselstein (Di-So von 10-19 Uhr geöffnet)
Turmbesteigung:
Rehbergturm
Burgen
am Wege: Keine
In
der näheren Umgebung:
Freischwimmbad
Annweiler,
Wild- und Wanderpark Silz,
Deutsche Weinstraße,
Burg
Trifels,
Bad
Bergzabern
(Kurpark,
Südpfalz-Therme)
Regionale
Tourist-Infos:
Trifelsland
Ferienregion Landau-Land
Südliche Weinstraße
Tourismusgemeinden:
Waldrohrbach
Waldhambach
Annweiler
Völkersweiler
Gossersweiler-Stein
Silz
Sonstiges:
Museum
unterm Trifels
Annweiler
Bilder
zum Vergrößern anklicken!

Wasgau
vom Rehbergturm

Asselstein
von Norden
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