Im äußersten Südosten des
Pfälzerwaldes, zwischen Bad Bergzabern und dem elsässischen Wissembourg liegt
die kleine Burgruine Guttenberg. Zusammen mit dem Stäffelsbergturm über Dörrenbach
ist sie das bevorzugte Wanderziel dieser Region. Wir starten unsere
Rundwanderung im hübschen Winzerdorf Oberotterbach zwischen dem Deutschen
Weintor in Schweigen und Bad Bergzabern, laufen zunächst durch ein
landschaftlich schönes und unterhaltsames Tal, dann durch kastanienreiche Wälder
hinauf zur mit großartigen Fernblicken auftrumpfenden Burg, steigen auf einem
Traumpfad hinunter in das Winzerdorf Rechtenbach und nehmen dann noch die
einzigartige Stimmung der pfälzischen Weinberge mit.
 Für
den Aufstieg zur Burg nutzen wir den Talschluss des Otterbaches, der durch Weinberge und Rübenäcker zum Rhein bei
Wörth fließt [Gelb-Grüner
Balken, bis Wegspinne Schlossbrunnen]. So halten wir, da der Weg meist nur moderat ansteigt,
die Aufstiegsmühen in Grenzen und werden nebenbei gut unterhalten: Hier verläuft
der „Waldgeisterweg“. Auf einer Weglänge von 2 km hat der Holzschnitzer Volker Dahl aus Baumstümpfen und Wurzeln eine ganze
Reihe skurriler Figuren geschaffen - ein besonders für Familien mit Kindern
lohnendes Ausflugsziel.
Durch
die Oberdorfstraße wandern wir in das noch knappe 4 km lange Otterbachtal hinein.
Wenige Minuten hinter den letzten Häusern liegt rechterhand die
Waldgaststätte „Im Schützenhaus“. Die heben wir uns für den Abschluss
der knapp dreistündigen Tour auf.
Hier
beginnt der beginnt
der Waldgeisterweg. Auf gehfreundlichem Feinschotter
geht es weiter in das freundliche Wiesental hinein,
das sich nach einer waldigen Verengung überraschend noch einmal öffnet, um
dann endgültig in den Wald überzugehen. Am
Ende des Waldgeisterweges liegt der Rastplatz Eicheltal, wo wir in der
Gesellschaft von an die alemannische Fastnacht erinnernden Holzskulpturen noch
einmal tief durchschnaufen, denn noch liegen 250 Höhenmeter Anstieg vor uns.
Die sind dank des nur wenig steilen sandigen Weges allerdings gut zu
verkraften.
In einem weiten Linksbogen kommen wir so zur Wegspinne Schlossbrunnen, an der acht Wege zusammentreffen, vom Germanshof im
Wieslautertal her, von Böllenborn, Dörrenbach und Bad Bergzabern. Die letzten
zehn Minuten hinauf zur Burgruine Guttenberg (503 m) auf dem Schlossberg haben es dann
in sich: Der Pfälzer Weinsteig, dem wir jetzt folgen, verläuft
hier auf einem ausgesprochen steilen Wurzelpfad [rot-weißes Logo].
 Die
Burgruine steht auf einem langen, schmalen Bundsandsteinfelsen und wurde vom 12.
Jahrhundert bis zu ihrer Zerstörung im Bauernkrieg 1525 durchgängig genutzt.
Von der ehemaligen Anlage sind noch Reste der Ringmauern und der Vorburg, eine
Felsentreppe und Teile des Bergfrieds übrig geblieben. Beim Aufstieg zur
Oberburg machen Balkenlöcher deutlich, dass es einen viergeschossigen
Holzanbau gab - als Reichsburg musste die Guttenberg schon etwas vorweisen.
Felsenkammern, ein typisches Merkmal der anderen Pfälzer Felsenburgen,
allerdings finden wir hier nicht.
 Schon vor dem malerischen Burgtor können wir über den Nachbargipfel Hoher
Kopf hinweg freie Sicht nach Süden genießen. Die nördliche
Aussichtsplattform beschert uns dann einen Fernblick, der über die
dominierenden Annweilerer Gipfel Rehberg, Adelsberg und Orensberg bis zur
Kalmitregion im Norden reicht. In unmittelbarer Nähe ist der Stäffelsbergturm
über Dörrenbach zu identifizieren, dessen Betoncharme von hier aus glücklicherweise
nur zu erahnen ist. Von der südwärts gewandten Aussichtsplattform schauen wir
über die Rheinebene bis zum Hornisgrindegebiet im Nordschwarzwald und weit ins
Elsass hinein. Auch unsere Aufstiegsroute ist in Gänze einsehbar, links des
Hohen Kopfes wird dann der Abstieg verlaufen.
Zurück
am Burgtor wenden wir uns nach links und biegen dann nach etwa 50 Metern
scharf rechts ab, um auf dem Pfälzer Weinsteig auf einem schmalen Pfad vom
Burgberg herunter zu steigen [rot-weißes Logo,
bis ca. 15 min nach der Burg]. Nach wenigen Minuten treffen wir auf einen
breiten, ebenen Wanderweg, dem wir durch hübschen Mischwald nach links folgen
[jetzt auch Gelber
Punkt und schwarzer Punkt auf weißem Balken, der "Armbanduhren-Weg“].
Nach
einer Viertelstunde verlassen wir den Weinsteig und nehmen stattdessen einen Pfad nach
links [Gelber
Punkt, bis Rechtenbach], der uns bis ins Tal hinunter
bringen wird - ein purer Abstiegsgenuss, sind wir doch auf einem jener
samtweichen Traumpfade unterwegs, die der Pfälzerwald anderen Mittelgebirgen
voraus hat. Die Route quert zweimal Forstwege, auf denen wir uns jeweils kurz
rechts halten, um wieder Anschluss an den Pfad zu finden. Dass wir hier - wie
auf der Aufstiegsroute - auch noch in ungewöhnlicher Höhe reichlich Kastanien
finden können, merken wir uns für die nächste Erntesaison vor (Ende
September bis Ende Oktober).
Im
Talgrund stoßen wir auf den Breitenborn, eine munter sprudelnde Quelle im
Rußbachtal. Dem sanft gluckernden Bächlein folgen wir - zuletzt auf Asphalt -
bis zum Winzerdorf Rechtenbach. Am Ortseingang lässt es sich an einem
idyllischen Weiher noch einmal gut rasten. Im Ort biegen wir links in die
Straße „Im Pfarrwingert“ ab und kommen so zur schmucken evangelischen Kirche. Auch
hier gibt es einen hübschen Rastplatz. Hier wenden wir uns nach
links, biegen sofort wieder rechts ab und gehen bei nächster Gelegenheit links weiter, um
durch die Weinberge von Rechtenbach nordwärts nach Oberotterbach zu streifen.
Das
letzte Wegstück verläuft auf dem „Wanderweg Deutsche Weinstraße“,
welcher parallel, aber meist mit angemessenem Abstand zur namensgebenden
Autoroute über 83 km vom Deutschen Weintor in Schweigen bis hinauf nach
Bockenheim führt. In Oberotterbach noch einmal gute fünf Minuten nach links
und wir können mit der Einkehr im Schützenhaus eine erlebnisreiche Wanderung
gebührend abschließen.
Benachbarte
Wanderungen:
Premiumweg
Dornröschen-Rundwanderweg (Anschluss an der Ruine Guttenberg)
Premiumweg
Kapellen-Pilgerweg (Anschluss an der Ruine Guttenberg)
Rundwanderung
27 Hohe Derst und Hohe
Derst und Ruine Guttenberg (Anschluss an der Wegspinne Schlossbrunnen)
Rundwanderung 44 Von Bad Bergzabern zum Stäffelsberg
(von
der Wegspinne Schlossbrunnen 45 min bis zum Turm)
Stippvisite Burg 18
Guttenberg (Anschluss an der Burg)
©
www.wanderportal-pfalz.de
2013 - palzvisit Touristik-Service
|
Ort:
Oberotterbach
(215 m,
von Bad
Bergzabern Richtung Wissembourg)
Parken:
Oberdorfstraße
(von Bad Bergzabern kommend in
der Ortsmitte rechts ab)
Länge:
12 km
Anstieg: 350
Höhenmeter
Schweiß:
happig
Aussicht:
grandios
Abgeschiedenheit:
mittel
Orientierung:
problemlos

Einkehr
am Wege:
Waldgaststätte "Im Schützenhaus", Gaststätten
in Oberotterbach und Rechtenbach
Felsbesteigungen:
Keine
Burgen
am Wege:
Burgruine
Guttenberg
In
der näheren Umgebung:
Weißenburg
im Elsass (sehr romantisches Städtchen),
Deutsches
Weintor in Schweigen,
Deutsche Weinstraße,
Bad Bergzabern
(Kurpark,
Südpfalz-Therme),
Badeweiher
Seehof bei Erlenbach,
Wild-
und Wanderpark Silz
Regionale
Tourist-Infos:
Bad
Bergzaberner Land
Südliche Weinstraße
Tourismusgemeinden:
Oberotterbach
Schweigen-Rechtenbach
Dörrenbach
Bad
Bergzabern
Bilder
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Oberburg der Burgruine Guttenberg

Durch
die Weinberge von Rechtenbach
Die
Brückenmühle
Am
Waldgeisterweg erinnert eine Infotafel
daran, dass hier über Jahrhunderte eine Ölmühle in
Betrieb war. Nicht ein einziger Stein ist heute davon zu entdecken - kein
Wunder, wurde das Gebäude doch vor 100 Jahren komplett abgetragen und in
Niederotterbach als Wohnhaus mit Gastschänke wieder aufgebaut.
Der
Mundatwald
Die
Burgruine Guttenberg liegt im Mundatwald, an dessen besondere französisch-deutsche Geschichte
eine Tafel auf der Oberburg erinnert: Der auf BRD-Gebiet
gelegene Wald wurde 1949 unter französische Verwaltung gestellt und erst 1986
an Deutschland zurückgegeben.
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