Hoch
über dem tief eingeschnittenen Tal der Isenach erhebt sich bei Bad Dürkheim
das massige Massiv des Petersberges, der mit seinen Trabanten ein erstklassiges
Wanderziel abgibt. Auf einer höchst
abwechslungsreichen Route verbindet dieser Tourenvorschlag die Schaustücke der
Region: Ein massiger Aussichtsturm,
zwei sehr gegensätzliche Burgruinen, zwei der größten Felsen des nördlichen
Pfälzerwaldes und ein abgelegenes, aber geschichtsträchtiges Bergdörfchen
mit Einkehrmöglichkeit - Anreiz genug, sich diese anspruchsvolle
Wanderung im ehemaligen Reich der Grafen von
Leiningen vorzunehmen.
Setzen
wir den großen Schweiß gleich an den Anfang: Vom Parkplatz Klaustal geht es [Weiß-Blau,
bis Bismarckturm] satte 330 Höhenmeter über die Südwestflanke hinauf auf den
487 m hohen Petersberg, wo der Bismarckturm ein erstes großes Zwischenziel
abgibt. Auf einem mit Wurzelwerk garnierten Pfädchen gewinnen wir schnell an Höhe.
Der Pfad quert drei Forstwege, auf dem vierten halten wir uns links, bringen
kurz eine Waldautobahn hinter uns und passen gut auf, dass wir die nach links
abzweigende Fortführung des Pfades nicht verpassen.
Der
führt mit nunmehr moderater Steigung durch lichten Buchenwald zum Geiersbrunnen.
Unterhalb des nur schwach laufenden, 1874 vom Drachenfelsclub erbauten Brünnchens
liegt der wenig markante Schillerfels.
Nur
noch wenige Minuten und wir erreichen den Bismarckturm (487 m). Der
erweist sich als wahres Buntsandstein-Ungetüm. Um die Jahrhundertwende für
30.000 Reichsmark im neuromanischen Stil erbaut, ragt er, auf breitem Sockel
ruhend, 40 m empor. Mehr Buckelquader-Mauerwerk wurde bei keinem pfälzischen
Turm verbaut. Bescheidener konnten es unsere Altvorderen allerdings wohl kaum
angehen, gab es doch damals im ganzen Reich einen wahren Überbietungswettbewerb
beim Turmbau zu Ehren des Reichskanzlers.
 Vom
Turm (kostenpflichtig
und nur am Wochenende geöffnet!)
bietet sich ein umfassender Rundblick über den nördlichen und zentralen Pfälzerwald
und die Rheinebene bis zum Taunus im Norden und dem Odenwald im Osten. Nur ein
Katzensprung ist es jetzt zum Forsthaus Lindemannsruhe,
einer ausgesprochen urigen Waldgaststätte. Direkt an der Höhenstraße zwischen Leistadt und Höningen
gelegen, ist sie ein vielbesuchter Treffpunkt für Sitzbergsteiger, Wanderer
und Zweiradfahrer.
 Über
den Weiterweg zum Heidenfels instruiert uns eine Orientierungstafel am
Forsthaus [Lokalmarkierung Nr. 7]. Fast eben kommen wir so zum Heidenfels
(497 m),
dem - neben dem Drachenfels
auf der anderen Seite des Isenachtals - beeindruckendsten Felsen im nördlichen
Pfälzerwald. Da die Sicht eingeschränkt ist konzentrieren
wir uns auf das Inspizieren des Felsens, zu dessen Fuß
ein teilweise mit Treppen befestigter Steig führt.
Vom
Felsplateau aus halten wir uns weiter nach Westen [Roter
Punkt], überqueren die Höhenstraße und wandern dann
auf einem angenehm weichen Weg [Grün-Weißer
Balken]
hinunter ins Leininger Land nach Höningen
(299 m), einem sympathischen, vom Durchgangsverkehr verschonten Dörfchen, wo nach einer Bachüberquerung und
einer Treppe zwei
Gaststätten zur Einkehr einladen. Danach sollte
man unbedingt die wenigen Meter zur Kirche mit
ihrem interessanten Friedhof hinaufsteigen!
Wir
verlassen Höningen auf dem Herweg, nehmen also abermals die Treppe. Unten im
Tälchen wenden wir uns nach rechts, um etwa 300
m talaufwärts zu laufen [Lokalmarkierung
Nr. 6]. Links zweigt dann ein unscheinbarer Pfad ab, der uns
in 5 Minuten zu einer markanten Wegspinne bringt. Dort kurz nach links und dann
halbrechts kommen wir auf einen zunächst breiten und sandigen Wanderweg, der
zum Rahnfels führt [Weißes Dreieck,
bis Rahnfels].
Bei
dem nur mäßig steilen, aber konsequenten Aufstieg überqueren wir ein zweites
Mal die Straße Höningen-Leistadt und erreichen dann auf einem Pfad den Bergrücken,
wo ein Schild nach links zum Rahnfels weist, dem höchsten Punkt der
Tour (516 m). Auf
der gesicherten Felsplattform empfangen uns Picknicktische und ein einfacher
Unterstand, die Frankenthaler Hütte. Der Fernblick ist entschieden ergiebiger
als jener vom Heidenfels: Über das Isenachtal schaut man bis zum Gipfel der
Kalmit; tief unten vor Bad Dürkheim und der Rheinebene sind die Klosterruine
Limburg und die mächtige Hardenburg zu erkennen.
Der
folgende steile Abstieg ins Isenachtal beginnt ostseitig direkt am Rastplatz [Weißer
Punkt, bis Isenachtal]. Der stellenweise etwas verwachsene Pfad
quert mehrere Forstwege, und führt dann über einen einen flachen Bergrücken
zur Burgruine Schloßeck (303 m). Von der inmitten mächtiger Buchen
gelegenen bescheidenen Anlage existieren noch ein ansehnlicher Torbogen und
einige Mauerreste, die aufs 13. Jahrhundert zurückgehen; als Bauherren werden
die Grafen von Leiningen vermutet. Ältere Überbleibsel weisen darauf hin,
dass hier schon im 9. oder 10. Jahrhundert eine frühmittelalterliche
Fliehburg stand.
Nun
sind es nur noch wenige Minuten bis in das
tiefeingeschnittene Isenachtal. Dort wechseln wir auf die andere
Talseite und steigen dann auf einem
Wanderweg zur nur zehn Minuten entfernten Hardenburg (200 m) hinauf.
Anfang des 13. Jahrhunderts unter den Grafen von
Leiningen erbaut, ist die Burganlage ist mit einer Grundfläche in der Größe
zweier Fußballfelder eine der mächtigsten der Pfalz. Zu bestaunen sind ein
imposantes Burgtor, gewaltige Geschütztürme und ein wuchtiger Bergfried mit 7
Meter starken Mauern. Im Torrondell wurde nach umfangreichen Sanierungsarbeiten
ein Besucherzentrum untergebracht mit archäologischen Funden, Filmpräsentation
und Multimedia-Führung.
Gesättigt
an Eindrücken gelangen wir auf dem Burg-Zufahrtssträßchen in wenigen Minuten
zum Wanderparkplatz.
Benachbarte
Wanderungen:
Rundwanderung 2 Über den
Ungeheuersee zum Bismarckturm (Anschluss am Bismarckturm)
Rundwanderung
56 Aus dem Isenachtal zum Drachenfels (vom Wanderparkplatz 4 km
talaufwärts durchs Isenachtal oder vom Rahnfels mit der Markierung Weißes
Dreieck zum Startpunkt Alte Schmelz)
Stippvisite Türme 10
Bismarckturm
Stippvisite
Felsen 41 Heidenfels
Stippvisite Felsen 46
Rahnfels
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Ort:
Bad
Dürkheim-Hardenburg
(155 m)
Parken:
Wanderparkplatz Klaustal (am westlichen Ortsende,
an der nach Kaiserslautern führenden B37)
Länge:
18 km
Anstieg: 650
Höhenmeter
Schweiß:
Happig
Aussicht:
Grandios
Abgeschiedenheit:
Mittel
Orientierung:
Meist
einfach

Einkehr
am Wege:
Forsthaus Lindemannsruhe,
zwei Gaststätten in Höningen
Turm
am Wege: Bismarckturm
Burgen
am Wege:
Schloßeck,
Hardenburg
(mehr...)
Felsbesteigungen:
Heidenfels, Rahnfels
In
der näheren Umgebung:
Bad Dürkheim (Kurpark, Saline,
Spielbank, Riesenfass),
Deutsche
Weinstraße
Freinsheim
(historische Altstadt, Stadtmauer),
Burg Neuleiningen,
Klosterruine Limburg
Regionale
Tourist-Infos:
Bad
Dürkheim
Leininger
Land
Tourismusgemeinden:
Bad
Dürkheim
Höningen
Weisenheim am Berg
Bobenheim am Berg
Frankenstein
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Klosterkirche
Höningen
Höningen:
Das
abgelegene Dörfchen wurde schon 1143
erstmals urkundlich erwähnt. Kloster und St. Jakobskirche waren lange das
kulturelle Herz des Altleininger Landes. Das einstmals mächtige, mit
Augustinerchor-
herren besetzte Kloster, Grabstätte des Leininger
Grafengeschlechts, wurde 1569 durch Feuer zerstört, so dass wir heute nur noch
bescheidene Mauerreste vorfinden. Die schmucke Klosterkirche aus dem 12./13.
Jh., eines der ältesten romanischen Bauwerke der Pfalz, befindet sich seit der
Reformation in evangelischem Besitz.
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