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Rundwanderung 7: 
Heidenberg und Drachenfels

Tiefe Einblicke ins Dahner Felsenland

Route (10 km): Wanderparkplatz – 1 Tälchen östlich des Dickenberges – 2 Raubritter-Radweg im Scharbachtälchen – 3 Weisensteiner Hof – 4 Heidenfels (Schlüsselfels) – 5 Buchkammerfels – 6 Drachenfelshütte – 7 Drachenfels – 8 Raubritter-Radweg im Scharbachtälchen - 9 Tälchen östlich des Dickenberges - Wanderparkplatz

Karten 1:25.000: "Östl. Wasgau mit Bad Bergzabern", VermGeo 
(ISBN 978-3-89637-404-2) oder "Dahner Felsenland", Pietruska-Verlag 
(ISBN 978-3-934895-95-9)


Der Tag ist klar und verspricht gute Fernsicht? Dann nichts wie los nach Busenberg zu einer relativ kurzen, aber äußerst attraktiven Tour. Im Herzen des Wasgaus besteigen wir einen sehr lohnenden Aussichtsberg mit imposanten Felsen und nehmen dann noch die leicht zu erreichende Burg Drachenfels mit. Wir wandern mit leichtem Gepäck - der Aufstieg auf den Heidenberg ist steil, außerdem gibt es unterwegs einen Gasthof und eine PWV-Hütte. Zur Orientierung dient uns über weite Strecken die Markierung des 24 km langen  Premiumweges "Busenberger Holzschuhpfad", dessen komplette und sehr lohnende Begehung wir uns für ein anderes Mal vorknöpfen.

Nirgendwo sonst im Wasgau kann man aus einer Tallage heraus so profunde Einblicke in die südwestpfälzische Felsenlandschaft gewinnen wie aus dem Scharbachtälchen (in der Karte nicht namentlich verzeichnet), das sich vom Sandbühler Hof im Wieslautertal zur Ausflugsgaststätte Weisensteiner Hof am Nordostfuß des Heidenberges hinaufzieht. Dem trägt unser Ausgangspunkt Rechnung, der am Beginn und am Ende der Wanderung eine aussichtsreiche Talschlenderei ermöglicht.

Vom Wanderparkplatz gehen wir einige Schritte nach Süden, überqueren die B 427 und finden etwas rechts einen nicht beschilderten Feldweg, der uns in ein weites Wiesental zwischen dem Dickenberg und dem freundlichen Dörfchen Busenberg bringt. Bald stoßen wir auf die Beschilderung des Busenberger Holzschuhpfades [Rosa Logo], der wir jetzt weiter talabwärts folgen. Das auffällige Felsmassiv vor uns ist der Bruchweiler Geierstein, an dessen zahlreichen Felsrouten die Kletterer mitunter Schlange stehen. Bald taucht zur Rechten das markante, nach Süden ausgerichtete  Felsenschiff des Sprinzelfelsens auf, halblinks ist bereits die Burgruine Drachenfels auf dem schlanken Schulerfels zu sehen.

An Pferdekoppeln und Schafweiden vorbei kommen wir so ins Scharbachtälchen. Hier nehmen wir - talaufwärts, also linkshaltend - den Raubritter-Radweg (mehr...) mit der Holzschuhpfad-Markierung. So gelangen wir beschaulich und nur leicht ansteigend in 20 Minuten zur Ausflugsgaststätte Weisensteiner Hof. Über die Busenberger Streuobstwiesen hinweg blicken wir hier zu einer einzigartigen Felsenszenerie (Kenner identifizieren den Eilöchelfels, die Eichelsbergfelsen und den mächtigen Buhlsteinpfeiler).

Weiter auf dem Holzschuhpfad nehmen wir uns jetzt den Heidenberg (420 m) vor - die vorzügliche Erbsensuppe in der Drachenfelshütte will verdient werden. Am Beginn des Anstieges, schon im Wald, passen wir hinter einem auffälligen Felsturm gut auf, um einen mit „Schlüsselfels“ beschilderten Pfad nicht zu verpassen. Der führt uns durch Nadelwald zunächst steil hinauf, dann auf halber Höhe auf der Westseite des Heidenberges fast eben weiter, um dann mit einem letzten Steilaufschwung den Fels zu erreichen.

Dieser auch als Heidenfels bezeichnete, nach Osten weisende fast 60 Meter hohe Koloss bietet nicht nur ein phänomenales 270-Grad-Panorama, sondern auch atemberaubende Tiefblicke. Das Felsplateau ist ungesichert! Nur schwindelfreie Wanderer sollten sich bis zur vorderen Spitze vorwagen, Kinder nehmen wir schon der eigenen Beruhigung wegen gleich an die Hand.

Der folgende Kammpfad zum Buchkammerfels auf der Westseite des Heidenberges sucht seinesgleichen: Nicht nur, dass uns üppiges Heidekraut, fein gezwirbeltes Wurzelwerk und wettergebeugte Zwergkiefern verzaubern, wir treffen auch auf Reste von Schützenständen des Westwalls. Diese wurden nach dem Kriege gesprengt und lieferten willkommenes Baumaterial für die Busenberger Nachkriegshäuser. Für den Abtransport der Gesteinsbrocken  und des wertvollen Eisengeflechts wurde damals eigens eine Schütte bis zum Fuß des Heidenberges angelegt.

Der Buchkammerfels kann ebenfalls ungesichert von oben begangen werden. Die luftige, weit nach Westen hinausragende Felsspitze ist allerdings geübten Kletterern vorbehalten. An einer Ruhebank öffnet sich ein weites Panorama nach Norden. Wir erkennen Busenberg und die Burgruine Drachenfels im Vordergrund, dahinter die Dahner Burgen, das langgestreckte Hochsteinmassiv und die Pferchfeldfelsen über dem Bärenbrunnerhof.

Der Pfad führt nun steil am Rande des Buchkammerfelsens hinab. Dieser hat noch mit einer historischen Besonderheit aufzuwarten: Vier in dieser Art im Wasgau einzigartige Felskammern sind in acht Metern Höhe aus dem Fels geschlagen. Ihr Zugang ist vom Pfad aus zu sehen und liegt direkt über einer Infotafel, die deutlich macht, dass es über Zweck und Geschichte der Buchkammern keine gesicherten Erkenntnisse gibt. Eine ebenso gängige wie anzweifelbare Annahme lautet, dass die Kammern als Gefängnisse der nahegelegenen Burg Drachenfels dienten. Lassen wir also unserer Fantasie freien Lauf!

Weiter unten wird der Pfad von einem Forstweg abgelöst, der nach rechts in einem weiten Bogen zur wohlverdienten Einkehr in der Drachenfelshütte des Busenberger Pfälzerwald-Vereins führt. Der anschließende Besuch der Burgruine Drachenfels ist ein Muss, nimmt gute zwanzig Minuten in Anspruch und vermittelt neben jeder Menge Burgenromantik auch eine Rundschau über unsere heutige Tour.

Zwischen Hütte und Burg finden wir einen  Weg mit dem Holzschuhpfad-Logo, der uns zügig ins Scharbachtälchen hinabführt, wo wir die gleiche Route wie zu Beginn nun in umgekehrter Richtung nehmen. Das hat seinen Reiz, sehen wir doch so die Berge und Felsen rund um Busenberg noch einmal unter neuem Blickwinkel.


Benachbarte Wanderungen:

Premiumweg Bären-Steig (Anschluss an der Drachenfelshütte)

Premiumweg Busenberger Holzschuhpfad (Anschluss an der Drachenfelshütte)
Rundwanderung 20 Über die Buhlsteine zur Burg Lindelbrunn (vom Weisensteiner Hof über Wiesen und Felder nach Norden zum Beginn des Buhlstein-Anstiegs)
Rundwanderung 37 Berwartstein, Seehof und Hirzeck (vom Feldwirtschaftsweg südlich des Weisensteiner Hofs zum Start in  Erlenbach)
Rundwanderung 63 Der Busenberger Holzschuhpfad (Einstieg am Weissensteiner Hof)
Naturspaziergang 20 Am Jüngstberg (Anschluss an der Schutzhütte)
Naturspaziergang 33 Scharbachtälchen (gleicher Ausgangspunkt)
Stippvisite Felsen 29 Heidenpfeiler (gleicher Ausgangspunkt)


Partner dieser Tour:

Hotelpension Tannenhof
Waldstraße 23
76891 Busenberg
Telefon: 06391-2377
Web: www.hotelpension-tannenhof.de

 


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Ort: Busenberg (240 m)

Parken: Wanderparkplatz zwischen Busenberg und Schindhard (250 m, gleich hinter der Abzweigung von der B 427 knapp westlich von Busenberg)

Länge: 10 km

Anstieg: 205 Höhenmeter

Schweiß: Wenig (außer am Heidenberg)

Aussicht: Grandios

Abgeschiedenheit: Mittel

Orientierung: Einfach


Einkehr am Wege:
Gasthaus Weissensteiner Hof, Drachenfelshütte PWV
(Öffnungszeiten)

Felsbesteigungen: Heidenfels (Schlüsselfels), Buchkammerfels

Burgen am Wege:
Drachenfels


In der näheren Umgebung:
Felslandbad DahnBadeweiher Saarbacher Hammer bei Fischbach, Schöntalweiher bei Ludwigswinkel, Seehof bei Erlenbach,
Teufelstisch mit Spielpark Teufelstisch bei Hinterweidenthal,
Wild- und Wanderpark Silz, Erzbergwerk Nothweiler
,
Biosphärenhaus Fischbach
,
Burgruine Altdahn,
Burg Berwartstein

Regionale Tourist-Infos:
Dahner Felsenland
Südwestpfalz

Tourismusgemeinden:
Busenberg
Erlenbach

Vorderweidenthal
Dahn
Bruchweiler
Bundenthal
Niederschlettenbach


Bilder zum Vergrößern anklicken!

Aufstieg zur obersten 
Plattform des Drachenfels

Auf dem Heidenfels

Zwergkiefern auf dem Heidenbergkamm