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"Weil ich hier auf den schönsten Garten der Welt blicke" soll König Ludwig I. von Bayern geantwortet haben, als man ihn fragte, weshalb er beim Bau seiner Sommerresidenz über den Weinbergen von Rhodt auf einen Schlosspark verzichtet habe. Die Villa Ludwigshöhe des kurz darauf wegen einer Affäre mit der Tänzerin Lola Montez in Ungnade gefallenen Regenten ist einer der Höhepunkte dieser an spektakulären Plätzen reichen Tour. Tipp: Früher Aufbruch - in den Weinbergen kann es ganz schön heiß werden.
Der Weg zur Villa Ludwigshöhe läuft parallel zu einem Wirtschaftssträßchen mit Blick über die Weinstraße bis hin zu den Schwarzwaldhöhen durch die Weinberge [Blau-Gelber oder Rot-Blauer Balken]. Ein kurzer Anstieg bringt uns zur Villa Ludwigshöhe (329 m, mehr dazu in der Info-Spalte rechts). Für die Besichtigung und eine Rast im Schlosscafe kann man getrost eineinhalb Stunden einplanen. Nur 50 m entfernt liegt die Talstation der Rietburgbahn (von 21. März bis 8. November täglich in Betrieb, vom 1. März bis 20. März nur sonntags), ein abermals nostalgisches Erlebnis: In acht Minuten fahren wir auf hölzernen 60er-Jahre-Doppelsitzen gemächlich hinauf zur Rietburg (550 m), einer ehemaligen Raubritterburg (sportlich Ambitionierte nehmen den Schlängelpfad [Roter Punkt] hinauf zur Burg. Baulich ist die Anlage wenig ergiebig - hierher kommt man der Burgschänke und der phänomenalen Aussicht wegen, zudem gibt sie einen hervorragenden Startpunkt für wenig anstrengende Höhenwanderungen ab.
Der kurze und nicht allzu anstrengende Aufstieg zum Friedensdenkmal (350 m) verläuft abermals auf einem erfreulich schmalen Pfädchen [Roter Balken, bis Kropsburg]. Die monumentale, im Gefolge des Krieges 1870-71 errichtete Anlage beschert uns wiederum einen spektakulären Fernblick. Direkt benachbart ist eine beliebte Waldgaststätte. Am vorgelagerten großen Waldparkplatz gehen wir ein wenig bergauf, um dann auf einem Forstweg und dem Kropsburg-Sträßchen durch den Kastanienwald hinüber zur Kropsburg (335 m) zu schlendern. Die gibt sich ein wenig vornehm-zugeknöpft, da sie sich in Privatbesitz befindet - dafür entschädigt das Restaurant mit seiner hübschen Gartenterrasse.
Variante: Variante: Zu Fuß auf die Rietburg (ab Talstation steiler Schängelpfad, 2 km und viel Schweiß zusätzlich) Benachbarte
Wanderungen:
Gutshof
Ziegelhütte, Luitpoldstr.
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Ort: Edenkoben (160 m), Rhodt unter Rietburg (170 m) Parken: Edenkobener Tal (Auffahrt zum Forsthaus Heldenstein, beschildert), an der Abzweigung zur Kropsburg (170 m) Länge: 12 km (ohne Sesselbahn 13,5 km) Anstieg: 230 Höhenmeter (ohne Sesselbahnhilfe 490 hm) Schweiß: Wenig Aussicht: Grandios Abgeschiedenheit: Gering Orientierung: Problemlos
Einkehr
am Wege:
Am Weg: Schloss Villa Ludwigshöhe, Rietburgbahn, Friedensdenkmal In
der näheren Umgebung: Regionale
Tourist-Infos: Tourismusgemeinden: Bilder zum Vergrößern anklicken! |
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Villa Ludwigshöhe Nach Plänen von Friedrich Wilhelm von Gärtner ließ sich der in Italien verliebte König Ludwig I. von Bayern in den Jahren 1846-1852 an den Hängen oberhalb von Edenkoben eine Villa nach italienischem Vorbild erbauen. Mit freiem Blick über die Rheinebene thront der vierflügelige Hauptbau mit seiner auf Säulen ruhenden doppelstöckigen Loggia über den Weinbergen. Als er das Schloss 1852 mit seiner Gemahlin Therese erstmals als Sommerresidenz nutzte, war Ludwig bereits kein König mehr, da er 1848 infolge einer Affäre mit der Tänzerin Lola Montez hatte abdanken müssen. Seit 1975 befindet sich das Anwesen im Besitz des Landes Rheinland-Pfalz. Das Schloss kann von April bis November täglich, von Januar bis März an Wochenenden besichtigt werden. Die Villa wird rege für Konzerte genutzt und beherbergt auch eine Dauerausstellung des impressionistichen Malers und Grafikers Max Slevogt, der in der Pfalz lebte und arbeitete. | |
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Friedensdenkmal Das eindrucksvolle Monument liegt zusammen mit der gleichnamigen Waldgaststätte auf dem Werderberg und bietet neben einer spektakulären Aussicht eine kleine Lektion in Sachen Geschichtsklitterung. 1899 wurde das großzügige Bauwerk zur Erinnerung an den Sieg Deutschlands gegen Frankreich und an die darauffolgende Einheit des Deutschen Reiches errichtet. Im Zentrum stehen Büsten des Kaisers Wilhelm I., des Bayernkönigs Ludwig II. und des bayrischen Prinzregenten Luitpold, dem Statthalter des Königs in der damals bayrischen Pfalz. Die begleitenden Inschriften sind in der nationaleuphorischen und militaristischen Sprache des späten 19. Jahrhunderts verfasst. Außer einer Reiterstatue, bei der ein Schwert gegen einen Palmzweig ausgetauscht wurde, von Frieden also keine Spur. Die Bezeichnung Friedensdenkmal passt sich dem heutigen Zeitgeist an und deutet dafür ein Monument, das eher ein Siegesdenkmal ist, großzügig um. Dazu passt, dass in friedlichen Jahrzehnten nach dem Wiederaufbau der Verfall drohte - man wusste wohl mit dem kriegerischen Erbe nichts Rechtes anzufangen. Erst seit 1989 herrscht - nach umfangreicher Sanierung- wieder reger Betrieb bei Denkmal und Gaststätte. | |
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