Erstaunlich
wenig besucht von Wanderern ist das obere Schwarzbachtal, das sich von
Waldfischbach-
Burgalben über den Bade- und Campingweiher Clausensee bis fast nach
Johanniskreuz hinaufzieht. Genau die richtige Ecke also, um sich am
Wochenende Verkehrsstaus, überfüllte Parkplätze und weinselige Horden von Hüttenwanderern
zu ersparen. Zwei gewässerreiche Täler und das langgestreckte Massiv
der Seelenfelsen prägen diese Tour in der "Holzland" genannten
Gegend des Pfälzerwaldes.
 Als
Orientierungslinien dienen uns zwei Seitentäler des Schwarzbachs, das Dinkelsbachtälchen und das
Hundstälchen. Die
parallel verlaufenden, durch den Dinkelsberg voneinander getrennten Felsentäler
kommen beide vom Höhendorf Heltersberg herab und bieten in ihrer
wildromantischen Strenge einen reizvollen Kontrast zum weiten Wiesental des
Schwarzbachs. Beide Täler werden wir in ihrer ganzen Länge durchwandern. Die
Route nutzt ein Teilstück des fast 40 km langen Heltersberger Brunnenwanderweges, der dem Wasserreichtum dieser
Region nahe an der pfälzischen Hauptwasserscheide huldigt. Am Wanderparkplatz
finden wir eine Orientierungstafel, welche die Markierung des
Brunnenwanderweges deutlich macht: Rot steht für die Hauptroute, Gelb für Abkürzungen
und Nebenrouten.
Schlendern
wir also ins Untere Dinkelsbachtälchen hinein [Rot-Weißes
Logo des Brunnenwanderweges]
und zum ersten von insgesamt fünf Brunnen auf unserer Tour, dem Wilhemsbrunnen. Wie die meisten Quellen entlang des Brunnenwanderweges ist auch
dieser liebevoll gefasst und mit einer Sitzgruppe versehen. Das
anheimelnde Glucksen des Bächleins, hochgestimmtes Vogelgezwitscher und die Märchenlandschaft
der bemoosten Felstrümmer in den steilen Flanken senkt unsere
Alltagsbetriebstemperatur binnen kurzem auf Feiertagstemperatur ab. Nach
zehn Minuten zweigt rechts ein leicht zu übersehendes Pfädchen ab, das mit
Wolfschlucht und Seelenfelsen beschildert ist; dort werden wir am Ende unserer
Wanderung herunterkommen. Jetzt also weiter im Tal [auch Grün-Weißes
Logo des Prädikatsweges Pfälzer
Waldpfad, bis
Oberes Hundstälchen]. Nächster Brunnen ist der Dinkelsbrunnen, dessen mit
kräftigem Strahl hervorschießendes kristallklares Wasser den gleichnamigen
Bach speist. Keine fünf Minuten später schon erreichen wir den Rolandsbrunnen
- letzte Trinkgelegenheit vor der ersten Einkehr.
Das
Tal weitet sich nun zusehends. An der nächsten Weggabelung verlassen wir die rote
Markierung der Brunnenwanderweg-Hauptroute und gehen stattdessen geradeaus weiter
Richtung Heltersberg [Gelbes
Logo des Brunnenwanderweges]. So kommen wir auf einem sandigen Waldweg in den
abgeschiedenen Talschluss des Oberen Dinkelsbachtälchens, aus dem ein
traumhaft schöner samtweicher Pfad durch lichten Buchenwald mäßig steil
hinaufführt auf den Heltersberger Höhenrücken. Dort behalten wir die
Gehrichtung bei und kommen so zum Westrichhof.
Auf
einem Sträßchen durchqueren wir eine offene Wiesenlandschaft, identifizieren
links in der Ferne die Windräder und Höhendörfer der Sickinger Höhe
und kommen dann zu den ersten Häusern von Heltersberg, der Heimat der Radasse
Hartmut und Udo „Quäl-Dich-Du-Sau“ Bölts. Dort achten wir auf die erste Abzweigung scharf nach rechts.
 Mit Fernblick in den zentralen Pfälzerwald
rund um den Luitpoldturm kommen wir so zu unserer wichtigsten Zwischen-
station,
dem Natur-
freundehaus Heltersberg
(430 m). Hier kann man sich der
typischen Bratwurst-und-Sauerkraut-Küche des Pfälzerwaldes hingeben und die lieben
Kleinen auf dem ausgedehnten Spielgelände an der Hütte toben lassen.
Für
die nächste Wegstunde können wir uns auf einen gemütlichen Abstieg
einstellen. Links von der Hütte finden wir unsere Markierung [Grün-Weißes
Logo des Prädikatsweges Pfälzer
Waldpfad, bis
Oberes Hundstälchen]; wir folgen dem
Schild Richtung Kieselweiher. Ein angenehmes Pfädchen führt uns durch
frisches Buchengrün zu einem verträumten Wiesengelände und zuletzt steil
hinunter ins Obere Hundsbachtälchen, wo wir auf einem Holzbrückchen
den noch jungen Bach überqueren und uns talabwärts wenden wo wir bald wieder
auf den Brunnenwanderweg treffen [Rot-Weißes
Logo, bis Hundsweiher Sägmühle].
Wilde Felstrümmer
prägen die Landschaft bis zum vierten Brünnchen auf unserem Weg: Der Mühlbrunnen
lädt mit einer netten Sitzgruppe zur Zwischenrast ein.
Talabwärts fällt der markante Knubbel des Korbmacherfelsens ins Auge, so
benannt, weil hier einst die Korbmacher ihre Weidenruten vor dem Flechten wässerten.
Gleich darauf laufen wir an einem gleichnamigen Brunnen vorbei. An
einem Wasserhäuschen wechseln wir auf die rechte Talseite des Unteren
Hundsbachtälchens, wo wir weicheres Geläuf vorfinden als auf dem
bisherigen Forstweg, und erreichen eine Viertelstunde später die Hundsweiher
Sägmühle im Schwarzbachtal.
Gehfaule
kehren nun in der Sägmühl-Gaststätte oder am benachbarten Campingplatz ein,
verzichten auf die Seelenfelsen und
laufen stattdessen auf einem Pfad
parallel zu Straße zum Ausgangspunkt
zurück. Erlebnishungrige wenden sich mit einer guten
Dreiviertelstunde Mehraufwand den Buntsandsteinwundern der Seelenfelsen zu.
Also an einer Schranke vor
den ersten Häusern scharf rechts [Grünes
N der
Naturfreunde-Wege] und zügig auf den Drei-Sommer-Berg
(350 m) hinauf! Dort treffen wir abermals auf den Pfälzer Waldsteig [Grün-Weißes
Logo, bis Dinkelsbachtälchen]
und folgen ihm nach links bis zu einer Weggabelung, an der ein Schild abermals nach links zu den Seelenfelsen (340
m) weist.
Oberhalb
der Felsen finden wir einen schön gelegenen Rastplatz mit Blick auf
den Clausensee und eine Infotafel, die uns ausführliche Erklärungen für den
Namensursprung der Seelenfelsen anbietet. Ein zünftiger Bergpfad schlängelt
sich nun höchst abwechslungsreich an dem über sechshundert Meter langen
Massiv entlang.
Dass der Pfad am Ende der Seelenfelsen nach Norden schwenkt,
sollte uns, die wir unseren Wagen doch richtigerweise eher linkerhand im Süden
vermuten, nicht irritieren: Gute fünf Minuten später erreichen wir nämlich
eine Wegspinne mit dem entscheidenden Linksschwenk zur Wolfschlucht. Der
Abstieg zu dieser wild zerklüfteten kleinen Felsgruppe und die folgenden zehn
Minuten im Dinkelsbachtälchen bilden den würdigen Ausklang unserer Wanderung.
Variante:
Ohne Seelenfelsen. Von der Hundsweiher Sägmühle nach Westen auf einem
parallel zur Straße verlaufenden Pfad.
Benachbarte
Wanderungen:
Prädikatsweg
Pfälzer Waldpfad
Prädikatsweg
Holzlandweg
(Anschluss
im Dinkelbachtälchen)
Rundwanderung 36
Über die Heidelsburg ins Schwarzbachtal (Anschluss am Ausgangspunkt dieser
Tour)
Rundwanderung 40 Aus dem Schwarzbachtal zum Kippfelsen
(von der Hundsweiher Sägmühle in einer
halben Stunde am Clausensee vorbei zum Ausgangspunkt)
Naturspaziergang 26
Hundstälchen (Start an der Hundsweiher Sägmühle)
Stippvisite Burg 33
Heidelsburg (gleicher Ausgangspunkt)
Stippvisite
Felsen 56 Seelenfelsen (gleicher Ausgangspunkt)
©
www.wanderportal-pfalz.de
2011 - palzvisit Touristik-Service
Überarbeitet im Juni 2015
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Ort:
Waldfischbach-Burgalben
(248
m)
Parken:
Wanderparkplatz am Eingang des
Dinkelsbachtälchens (im Schwarzbachtal zwischen Burgalben und Clausensee 1 km
östlich der Abzweigung nach Clausen und 1 km westlich der Hundsweiher Sägmühle)
Länge:
13,5 km
Anstieg: 280
Höhenmeter
Schweiß:
Wenig
Aussicht:
Wenig
Abgeschiedenheit:
Groß
Orientierung:
Problemlos

Einkehr
am Wege:
Naturfreundehaus
Heltersberg,
Gasthäuser
an der Hundsweiher Sägmühle
Felsbesteigungen:
Seelenfelsen
Burgen:
Keine
In
der näheren Umgebung:
Badeweiher
Clausensee, Schwimmbad Heltersberg,
Pirmasens
(Einkaufszentrum,
Kunstausstellungen, Skulpturenpark, Erlebnisbad
Plub, Schuhmuseum),
Westwall-Museum in
Pirmasens-Niedersimten,
Johanniskreuz
(Ausflugsgaststätten, Motorradfahrertreff),
Haus der Nachhaltigkeit in
Johanniskreuz
Regionale
Tourist-Infos:
Südwestpfalz
Ferienregion Holzland
Gräfensteiner
Land
Region Pirmasens
Tourismusgemeinden:
Waldfischbach-Burgalben
Heltersberg
Clausen
Leimen
Merzalben
Bilder
zum Vergrößern anklicken!

Ein
Teil der Seelenfelsen

Im
oberen Hundstälchen
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