Der Schwarzbach ist das wasserreichste der
Flüsschen, die den Pfälzerwald nach Westen entwässern. Sein Oberlauf zwischen Johanniskreuz und
Waldfischbach-Burgalben berührt auf einer Länge von 16 km kein einziges
Dorf. Wer von Burgalben flussaufwärts fährt, erlebt ein großzügiges
Wiesental, dessen Stille nur durch den Clausensee mit seinem großen Campingplatz unterbrochen wird.
Die Tour führt zunächst durch den weltabgeschiedenen hinteren Talgrund und
dann in strammem Anstieg durch eine wilde Felstrümmer-Szenerie zu den
Viehweiden rund um das Bergdorf Leimen. Markantes Zwischenziel ist das
langgestreckte Massiv des Kippfelsens.
Unser
erster Wegabschnitt ist eine reine Talwanderung, wobei wir ausnahmsweise
zunächst ein Asphaltsträßchen benutzen. Wer weicheres Geläuf sucht, kann
nach einer Viertelstunde auf die andere Talseite wechseln [Gelb-Roter
Balken]; das
Sträßchen
bietet allerdings den schöneren Blick auf den hier fast ganz
naturbelassenen Schwarzbach. Nach einer halben Gehstunde passieren wir das links des Weges an der Einmündung des Hahnensey-Baches
gelegene, leicht zu übersehende Hahnenberger-Kiefer-Hüttchen (Forsthütte).
Hier geht die Asphaltierung in gehfreundlicheren Feinschotter über. Das bisher
breite Wiesental wir nun zunehmend enger und windungsreicher. Eine weitere
halbe Stunde später überqueren wir über eine gemauerte
Brücke den
Schwarzbach und halten uns sofort wieder rechts, um kurz talabwärts zu
laufen (die Karte zeigt, dass hier das Klein-Kirch-Tal auf das Schwarzbachtal
trifft). So kommen wir nach 200 m zur romantisch
gelegenen Falkensteigereck-Hütte
(Schutzhütte, 320 m, Bild oben, nicht namentlich in der Karte
verzeichnet), benannt nach einem nahegelegenen Höhenzug.
Hier
beginnt der Aufstieg nach Leimen [Weißes Kreuz]. Einem stetig
ansteigenden geschotterten Forstweg folgen wir bis zu einer Wegspinne
und wechseln dort auf einen wunderhübschen Pfad [jetzt auch Roter
Balken, bis Leimener Höhe], der uns durch lichten Buchenwald und
eine für die Gegend typische Felstrümmer-Landschaft auf die Leimener Höhe
hinauf bringt.
 Wir
folgen weiter
der Markierung und kommen so zu den ausgedehnten Pferdekoppeln
nordöstlich von Leimen. Etwa 100 m vor dem ersten Leimener Haus biegen wir
nach links auf ein unmarkiertes Pfädchen ab und gehen mit der Pferdekoppel zur
Linken bis zur Straße, die von Leimen nach Johanniskreuz führt.
An
dieser entlang kommen wir in das Höhendorf Leimen (480
m). Dort nehmen wir die erste Abzweigung nach links, die Bornfeldstraße. Durch beschauliches Wiesen- und Weidegelände folgen wir
nun konsequent dem Sträßchen.
Bald ragt vor uns der Kippkopf auf, hinter dem unserem nächstes Ziel liegt:
Der in der Karte nicht benannte Kippfelsen, welcher von den Einheimischen meist
Geißenschlupffelsen genannt wird.
Die dorthin weisenden Holzschilder
ignorieren wir allerdings, da wir einen anderen Zustieg nehmen. Das
Sträßchen geht am Waldrand in einen Forstweg über. Nun noch etwa 20 Minuten
geradeaus weiter auf
dem ebenen Höhenweg bis zu einer Stromtrasse. Direkt hinter einem
Hochspannungsmast zweigt ein beschilderter Pfad zum Rastplatz Zur
Schönen Aussicht ab. Der liegt bestens platziert direkt auf dem Hauptfelsen
des auch von Kletterern geschätzten
Kippfelsen-Massivs.
 Jetzt
gehen wir auf dem Pfad einige Meter zurück und hinter einem Mast rechtsherum alpin steil hinunter
an den Fuß der Kippfelsen (Geißenschlupffelsen, 420 m).
Hinter einer auffälligen schräg geneigten Felsplatte treffen wir auf die wuchtigste
Stelle des langgezogenen Massivs. Wer genau hinschaut, wird viele sogenannte
„Eisenmandeln“ entdecken, dunkle Eisenoxid-Verwitterungen am ansonsten
hellen Fels, die man mit etwas Fantasie auch für versteinerte Urwelttiere
halten könnte.
Wir
folgen nun weiter dem traumhaften Felsenpfad, der nordwärts das Ende
des von Merzalben heraufziehenden Schamborner Tals ansteuert. Dort, wo der Pfad
auf einen Weg trifft, wenden wir uns nach links und laufen auf der rechten
Talseite etwa 80 m leicht bergab zum Fritz-Claus-Denkmal, einem etwa
drei Meter hohen pyramidenförmigen Felsklotz, an dem eine Sitzgruppe zum
Verweilen einlädt. Die Inschrift „Dem Sänger des Pfälzerwaldes 1906“
gilt einem der bekanntesten Heimatdichter der Pfalz, dem in Martinshöhe
geborenen und in Edenkoben gestorbenen Pfarrer Johann Martin Jäger, der unter
dem Pseudonym Fritz Claus auch als Schriftsteller, Mundartdichter und Sänger
wirkte.
Einige Schritte zurück beginnt ein Pfädchen,
welches steil zur Straße zwischen
Merzalben und Leimen hinauf führt, diese überquert und so die Leimener Höhe
westlich des Ortes erreicht.
Für
die folgende halbe Stunde, die von den Viehweiden im Nordwesten von Leimen
dominiert wird, müssen wir ohne Markierungen auskommen. In Stichworten: Oben
zunächst links am Waldrand entlang, bei erster Gelegenheit rechts in Richtung
der Häuser des Ortsteils Ringelsberg, vor den Häusern links und etwa 100 m zu
einer Wegkreuzung, rechts leicht bergauf zu einem geschotterten Forstweg,
diesem nach links und gleich rechts etwas abwärts folgen (zur Linken abermals
Weideland), kurze Rechts-Links-Kombination und immer geradeaus (wieder an
Weiden zur Linken entlang) zum Sträßchen, welches Leimen mit der Siedlung
Röderhof verbindet. Von hier sind es nur noch wenige Meter bis zu der Straße,
die von Leimen durch das Schwarzbachtal nach Waldfischbach zieht.
Für
den Abstieg ins Schwarzbachtal folgen wir kurz der Straße nach links und
biegen bei erster Gelegenheit nach rechts in den Wald ab.
Linkshaltend führt ein Forstweg flott in das Rauschenbachtal hinunter; für den
lästigen Schotter des Weges entschädigt das lauschige Plätschern eines
Bächleins. Weiter unten können wir dem Schotter entfliehen, indem wir einen
sandigen Weg auf der rechten Seite des schönen Tals nehmen. Im Talgrund
stoßen wir dann auf den breiten Weg, der nach links durch das Schwarzbachtal
zum Ausgangspunkt führt [Gelb-Roter
Balken].
Benachbarte
Wanderungen:
Rundwanderung
59 Johanniskreuz-Südrunde (von der Schutzhütte im
Schwarzbachtal noch eine halbe Stunde talaufwärts bis zum Anschluss am
Ramschelweiher)
Rundwanderung 35 Vom Gräfenstein zum Luitpoldturm (vom Fritz-Claus-Denkmal ins
Merzalbtal und auf markiertem Weg hinauf zum Wanderparkplatz Gräfenstein)
Rundwanderung 36 Über die Heidelsburg ins Schwarzbachtal
(vom Ausgangspunkt etwa ein halbe Stunde talabwärts am Clausensee vorbei
zur Hundsweiher Sägemühle)
Rundwanderung 64 Dinkelsbachtälchen, Hundsbachtälchen, Seelenfelsen
(vom Ausgangspunkt
talabwärts am Clausensee vorbei
zur Hundsweiher Sägemühle)
Stippvisite Felsen 7
Kippfelsen (Anschluss am Felsen)
Stippvisite
Felsen 56 Seelenfelsen (vom Ausgangspunkt 3 km talabwärts, 500 m hinter
der Hundsweiher Sägemühle)
©
www.wanderportal-pfalz.de
2005 - palzvisit Touristik-Service
Überarbeitet im Oktober 2021
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Ort:
Leimen
(480 m)
Parken:
Im
obersten Schwarzbachtal (von Waldfischbach-Burgalben Richtung
Leimen bis 1,5 km hinter dem Clausensee und vor
einer Brücke links, 280 m)
Länge:
18 km
Anstieg: 280
Höhenmeter
Schweiß:
Wenig
Aussicht:
Nett
Abgeschiedenheit:
Groß
Orientierung:
Nicht ohne

Einkehr
am Wege:
Keine
Felsbesteigungen: Kippfelsen
Burgen
am Wege: Keine
In
der näheren Umgebung:
Burgruine
Gräfenstein
Badeweiher
Clausensee, Schwimmbad
Heltersberg,
Pirmasens
(Einkaufszentrum, Kunstausstellungen, Skulpturenpark, Erlebnisbad
Plub, Schuhmuseum),
Westwall-Museum in Pirmasens-Niedersimten,
Johanniskreuz
(Ausflugsgaststätten, Motorradfahrertreff),
Haus der Nachhaltigkeit in
Johanniskreuz
Regionale
Tourist-Infos:
Südwestpfalz
Ferienregion Holzland
Gräfensteiner
Land
Region Pirmasens
Tourismusgemeinden:
Leimen
Merzalben
Waldfischbach-Burgalben
Münchweiler
Hermersbergerhof
Johanniskreuz
Bilder
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Schmaler
Durchstieg am Kippfelsen

Die
Schöne Aussicht mit dem Ringelsberg
Der
Geißenschlupffelsen
Er
soll ein Hasenfuß gewesen sein, der Joseph aus Leimen, der am Hang des
Kippkopfes seine Geißen weiden ließ. An der Südecke des felsgekrönten Bergrückens
zeigt sich eine von Wind und Wetter gezeichnete, hohe Felsenstirn. Darunter öffnet
sich in Bodennähe eine kleine Spalthöhle, ein Schlupfloch für Josephs Geißen.
Eines Tages hörte Joseph aus der Höhle ein lautes Gepolter und Rumoren. Das
kann nur der Teufel sein, der so lautstark räsoniert, fürchtete sich Joseph.
Von der Angst, die ihm im Nacken saß, getrieben, lief er laut klagend ins Dorf
und bat flehentlich um Hilfe für seine Geißen. Einige beherzte Burschen, die
mit Knüppeln bewaffnet zum Geißenschlupf eilten, fanden dort einen
stattlichen Keiler, der laut grunzend aus der Höhle flüchtete und zwischen
den Bäumen das Weite suchte.
(Quelle:
www.rodalben.de/
touristik/wandern/
27_geisenschlupf.htm)
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