Es sind nicht immer die höchsten Gipfel, die den Blick auf sich ziehen
und in der Erinnerung haften bleiben. Ein Paradebeispiel dafür liefert
der höhen- und größenmäßig im Schatten seiner Nachbargipfel Eyberg
und Mückenkopf stehende Kaletschkopf. Wann immer wir aus entfernterer nördlicher
Richtung in das Dahner Land hineinschauen, ist dies der durch seine
charakteristische Form und seine vorwitzige Position am eindeutigsten zu
identifizierende Berg. Befinden wir uns jedoch in seiner Nähe, entzieht
er sich schüchtern unserer Neugier. So auch auf der ansonsten
aussichtsreichen Burgruine Neudahn, die den ersten Anlaufpunkt unserer
Kaletschkopf-Tour bildet.
Vom
Parkplatz am Neudahner Weiher, den Dauercamper fast zur Gänze in Beschlag
genommen haben (für Kurzaufenthalte gibt es immerhin eine schöne
Wiese am Ufer) sind wir in einer Viertelstunde auf der Ruine Neudahn (298 m): Hinter
dem Gasthaus am Ostende des Badeweihers quer über das Tal und dann gleich
steil bergauf. Neudahn
ist die jüngste der Dahner Burgen und wurde
mit Ausnahme einer betonierten Treppe im Wehrturm schön restauriert. Wir blicken
trotz der relativ niedrigen Lage der Burg weit hinaus nach Norden und
Osten.
Es
folgt ein sehr angenehmer Höhenweg, dem wir allerdings nicht sklavisch folgen:
Nach wenigen Minuten kommen wir an eine Weggabelung und nehmen dort weder den
linken noch den rechten Weg, sondern ein unscheinbares Pfädchen, das in der
Mitte bergan führt. So kommen wir direkt an zwei
bizarre Felsgestalten vorbei, dem Hexenpilz (Bild oben) und dem Satansbrocken.
Nach einem kurzen Abstieg gelangen wir an einem Wasserhäuschen vorbei zur Wegkreuzung Großtalerhals (265 m), von der
rechtshaltend ein Pfad Richtung Dahner Hütte hinunterführt. Sehr
lohnenswert ist nach wenigen Schritten ein Abstecher zur Waidmannsruhe,
einem exquisiten Felsenrastplatz über dem Moosbachtal. Dort sehen wir zum
erstenmal auf dieser Wanderung den Kaletschkopf.
Im
Moosbachtal angekommen biegen wir vor dem Wanderparkplatz Moosbachtal
links ab, um auf
der linken Talseite des schönen Seibertstals in Richtung Großer
Eyberg zu wandern. Die auf einem Hügel gut zu sehende Dahner Pfälzerwaldhütte
(232 m) lassen wir vorerst drüben liegen. Nach einigen
Minuten verlassen wir das Tal nach rechts; ab hier können wir der guten
Beschilderung zum Kaletschkopf folgen.
In
leichtem Auf und Ab kommen wir auf Forstwegen in einem weiten Linksbogen
in das weltabgeschiedene Große Langental. Dort heißt es
aufpassen, denn der am Fuß des hier wiederum nicht zu sehenden Kaletschkopfes
nach rechts abzweigende Bergpfad wird leicht übersehen. Der sehr attraktive Aufstieg führt zunächst zur Wegspinne am Langentaler Hals
(343 m, mit Schutzhütte). Dort sehen wir rechterhand den Gipfelaufbau des
Kaletschkopfes und können
somit erahnen, wo der recht versteckte steile Zick-Zack-Pfad für den
Schlussanstieg beginnt. Beim ersten Querweg gehen wir etwa 25 Meter nach
rechts, um den Anschluss wiederzufinden!
Auf
dem Kaletschkopf-
Gipfel (453 m) erwartet uns eine verwunschene Szenerie
aus Felsblöcken und
sturmzerzausten Nadelbäumen. Der Ausblick ist zwar durch die Bäume stark
eingeschränkt, im Norden erkennt man aber doch Pirmasens, im Süden den wuchtigen Eyberg und dahinter die
Wegelnburg-Kette.
Für
den Abstieg zum genau nördlich des Kaletschkopfes gelegenen Schutzhüttchen im
Moosbachtal nutzen wir durchgehend einen schmalen, offensichtlich für echte
Steilhangspezialisten angelegten Pfad. Wir gehen zunächst in der
eingeschlagenen Richtung bergab, also nach Nordost. Am nächsten Querweg gut
aufpassen, um die Weiterführung des Pfades nach links abwärts nicht zu
verpassen - im Zweifelsfall immer links halten! Durch eine wilde
Mischwaldszenerie gelangen wir so - immer mal wieder einen Weg querend -
hinunter ins Moosbachtal, wo wir direkt an einem kleinen Fischweiher landen. Die
dahinter gelegene Moosbachhütte ist zwar eine geschlossene
Forsthütte, bietet aber doch Sitzgelegenheit; ein noch schönerer
Rastplatzplatz ist allerdings nur fünf Minuten entfernt.
Dazu
gehen wir nach rechts talabwärts zum Kranzwoog, einem verwunschenen
Seerosenweiher mit zwei idealen Ruhebänken. Das Moosbachtal ist als
Naturschutzgebiet ausgewiesen - spätestens jetzt wissen wir, warum. Wir
bleiben auf der rechten Talseite, genießen die Stille der offenen Talauen und
kommen nach einer guten halben Stunde zu einem früheren Militärsträßchen;
diesem folgen wir - jetzt auf der linken Talseite - eine Weile, gehen aber bei
nächster Gelegenheit kurz nach rechts und gleich wieder links Richtung Dahner
PWV-Hütte. Die liegt zwar nicht direkt an unserer Route, ist aber allemal
einen Abstecher wert. Beim abschließenden Talmarsch durch das untere
Moosbachtal bleiben wir dann immer auf der rechten Talseite.
Variante:
Moderater Abstieg ins Moosbachtal (vom Kaletschkopf zurück zum Schutzhüttchen
am Langentaler Hals und dann halbrechts hinunter).
Benachbarte
Wanderungen:
Rundwanderung
4 Storrbachtal, Hohle Felsen und Eyberg
Rundwanderung 9 Von Burg Lemberg zum Salzwooger Teufelstisch (aus dem Moosbachtal
über den Sattel Am Sack zum Teufelstisch)
Rundwanderung 15 Über den Etschberg zum Teufelstisch (aus
dem Moosbachtal über den Sattel Am Sack nach Salzwoog)
Rundwanderung 16 Von Fischbach
zum Großen Eyberg (vom Langentaler Hals zur Wegspinne Mückenplätzel)
Rundwanderung 17 Römerfels und Schwarzmühlwoog (vom Neudahner Weiher durchs
Wieslautertal zum Ausgangspunkt)
Rundwanderung 50 Die Dahner Felsen- und Burgenrunde (von der PWV-Hütte
beschildert Richtung Dahn, dann auf Bergrücken Richtung Sängerfelsen)
Rundweg
4 Aus dem Schneiderwoog zur Burgruine Neudahn (Anschluss am
Wanderparkplatz Moosbachtal)
Naturspaziergang 6 Schneiderfeld
(Anschluss am Wanderparkplatz Moosbachtal)
Naturspaziergang 23
Moosbachtal (Anschluss am Wanderparkplatz Moosbachtal)
Stippvisite
Burg 15 Neudahn (gleicher Ausgangspunkt)
©
www.wanderportal-pfalz.de
2005 - palzvisit Touristik-Service
|
Ort:
Dahn
(210 m)
Parken:
Parkplatz
am Neudahner Weiher bei Dahn (auf der Straße von Hinterweidenthal nach
Dahn beschildert rechts ab)
Länge:
15,5
km
Anstieg: 350
Höhenmeter
Schweiß:
Oh ja
Aussicht:
Nett
Abgeschiedenheit:
Groß
(außer Nähe PWV-Hütte)
Orientierung:
Meist einfach
Einkehr
am Wege:
Dahner
PWV-Hütte
(Öffnungszeiten)
Felsbesteigungen:
Waidmannsruhe
Burgen
am Wege:
Burgruine Neudahn
(mehr...)
(noch
mehr...)
In
der näheren Umgebung:
Felslandbad
Dahn,
Badeweiher Rohrwoog bei Hinterweidenthal und Neudahner Weiher bei Dahn,
Teufelstisch
und Spielpark Teufelstisch bei Hinterweidenthal,
Biosphärenhaus
Fischbach,
Burgruine Altdahn,
Burg
Berwartstein
Regionale
Tourist-Infos:
Dahner Felsenland
Südwestpfalz
Tor
zum Wasgau
Tourismusregion
Hauenstein
Tourismusgemeinden:
Dahn
Hinterweidenthal
Bilder
zum Vergrößern anklicken!
Eyberg
und Kaletschkopf von Osten
Rast
an der Dahner Hütte
|