Man muss ihn einmal aus der Nähe gesehen haben: den Kaltenbacher
Teufelstisch. Der extravagante Tischfelsen - unumstritten der
spektakulärste der
über zwanzig Felsen dieser Gattung im Pfälzerwald - ist das bekannteste
Naturdenkmal des Pfälzerwaldes; bei einer Abstimmung über die schönsten
Naturwunder Deutschlands landete er unter den Top Ten. Wer schnell und einfach
zum Teufelstisch
kommen möchte, startet in Hinterweidenthal und nimmt den Premiumweg
Teufelstisch-Tour. Wer dagegen den Höhepunkt einer Tour lieber
etwas hinauszögert und Gefallen an einem langen Höhenweg und einer Talwanderung
entlang eines kristallklaren, naturbelassenen Baches findet, dem sei diese
Variante empfohlen, die den Teufelstisch von Salzwoog her angeht.
Wir
gehen einige Meter ins Salzbachtal hinein und finden gleich einen Bergpfad
[Weißes
Logo des Premiumweges Teufelstisch-Tour],
der uns auf den Etschberg führen wird. Der ausnehmend schöne Wurzelpfad quert
bald einen Forstweg. Am nächsten Querweg verlassen wir den Premiumweg, der auf
einem ereignislosen Forstweg weitergeführt wird, und bleiben stattdessen auf
dem wesentlich schöneren Bergpfad [ohne Markierung].
Weit
oben auf dem Etschberg ist der Pfad zu Ende und es geht linkshaltend auf
einem Forstweg weiter. Der führt leicht absteigend zu einer markanten Weggabelung
(320 m, Rettungspunkt 6812-315). Dort wenden wir uns nach rechts [ohne
Markierung] und steigen auf einem Forstweg auf
der Ostseite des Etschberges hinunter in Richtung des Windelstales bei Hinterweidenthal.
Wir laufen jedoch nicht ganz in das Tal hinunter, sondern nehmen in einer
langgezogenen Rechtskurve, schon in der Nähe des Talbodens, einen links abzweigenden, unscheinbaren und
deshalb leicht zu verfehlenden Bergpfad [ohne
Markierung].
Er
trifft auf einen sandigen, fast
ebenen Höhenweg [ohne Markierung], der auf der rechten,
östlichen Seite des zum Teufelstisch führenden Bergrückens verläuft. Diesem
folgen wir für gute zwanzig Minuten; dabei gehen wir an Wegverzweigungen immer
so weiter, dass die Höhe gehalten wird. Dann und wann sehen wir zwischen den
Bäumen hindurch die Gipfel um den Großen Eyberg.
Hinter einer
Linkskurve biegen wir links auf einen Pfad ab [Weißes
Logo des Premiumweges
Teufelstisch-Tour]. Nun
ist es nicht mehr weit bis zum Höhepunkt der Tour. Zwei bizarre Felsknubbel, die Teufelsschmiede
und die auf einem kurzen Abstecher erreichbare Teufelsküche,
steigern noch einmal die Spannung, dann ist es endlich soweit: Der Teufelstisch
(312 m) ragt vor uns in den
pfälzischen Himmel.
Nach
dem ersten Staunen erklären wir unseren Kindern,
dass der Teufel eine ziemlich bescheuerte Erfindung ist und dass ein Abkippen der etwa 7 mal 7 Meter großen
Tischplatte wegen
ihres günstigen Schwerpunkts in nächster Zeit nicht zu befürchten ist. Dann können wir
- meist in Gesellschaft anderer Teufelstisch-Bewunderer - in Ruhe am Felsfuß verweilen und
die obligatorischen Postkartenfotos schießen.
Als
kleine Beigabe ist anschließend ein Abstecher auf den selten besuchten Handschuhskopf
zu empfehlen. Dafür
steigen wir einige Meter ab zur Wegspinne am Teufelstisch. Dort beginnt ein
steiler Pfad [ohne Markierung], der an einer ansehnlichen Felsgruppe vorbei auf den Handschuhskopf (324 m)
mit seinem kleinen Aussichtspunkt emporzieht. Beim Abstieg, der in einem großzügigem Linksbogen wieder zur Wegspinne
am Teufelstisch
zurückführt, kann man Reste eines keltischen Ringwalles entdecken.
Der Rückweg nach Hinterweidenthal [Gelber
Punkt],
beginnt mit einem Pfadabstieg ins Salzbachtal. Der Rest der Tour
verläuft auf einem bequemen Sandweg, der meist nahe am Salzbach entlang
führt. Im 19. Jahrhundert wurde das kristallklare Gewässer, ein wichtiger
Zufluss der Wieslauter, für die Holztrift genutzt. An einer Kläranlage
vorbei, die - wie gestandene Kläranlagen-Liebhaber versichern - zu den
anheimelndsten der Südwestpfalz gehört, geht es zurück nach Salzwoog.
Variante:
Ohne Handschuhfelsen (ca. 25 Min. weniger).
Benachbarte
Wanderungen:
Premiumweg
Teufelstisch-Tour (Anschluss am Teufelstisch oder gleicher Startpunkt)
Rundwanderung 4 Storrbachtal, Hohle Felsen und Eyberg
(ab Salzwoog etwa 45 Min. das Salzbachtal aufwärts zum Anfangspunkt oder
ab Salzwoog über den Sattel Am Sack zu den Hohlen Felsen)
Rundwanderung 9 Aus dem Salzbachtal zur
Burg Lemberg (Start in Salzwoog)
Rundwanderung 12 Zum Rotenstein (im
Salzbachtal rechts nach Hinterweidenthal, kurz vor dem Ort links und über
die Bundesstraße 10 hinweg ins Waschtal)
Rundwanderung 13 Durchs Ziegler Tal zum Merzalber Schloss
(im Salzbachtal rechts nach Hinterweidenthal, kurz vor dem Ort links und
über die Bundesstraße 10 hinweg ins Ziegler Tal)
Rundwanderung 14 Urwaldtour im
Wieslauter-Quellgebiet (wie zu Tour 13)
Naturspaziergang
12 Ziegler Tal
(wie zu Tour 13)
Stippvisite Felsen 31
Rotenstein
(wie zu Tour 13)
©
www.wanderportal-pfalz.de
2005 - palzvisit Touristik-Service
Überarbeitet im Mai 2021
|
Ort:
Lemberg,
Ortsteil Salzwoog (230 m)
Parken:
Kleiner
Parkplatz am nordöstlichen Ortsausgang (von der Bundesstraße 10 bei Hinterweidenthal
Richtung Dahn abzweigen, im Kreisel rechts nach Salzwoog, dort Richtung Dahn bis zur
ersten Rechtskurve und links in Feldweg abbiegen; neben dem Parkplätzchen steht ein auffallend schönes Fachwerkhaus)
Länge:
9,5 km
Anstieg: 210
Höhenmeter
Schweiß:
Oh ja
Aussicht:
Nett
Abgeschiedenheit:
Mittel
Orientierung:
Meist einfach
Einkehr
am Wege:
Keine
(fünfminütiger Abstecher möglich zur Gaststätte am Spielpark unterhalb
des Teufelstischs)
Felsbesteigungen:
Handschuhfelsen
Burgen
am Wege: Keine
In
der näheren Umgebung:
Felslandbad
Dahn,
Badeweiher Rohrwoog bei Hinterweidenthal und Neudahner Weiher bei Dahn,
Wasgaufreibad Hauenstein,
Spielpark Teufelstisch,
Burgruine Altdahn,
Schuhmuseum
Hauenstein,
Pirmasens
(Einkaufszentrum, Dynamikum
Science Center, Erlebnisbad Plub, Schuhmuseum,
Skulpturenpark),
Regionale
Tourist-Infos:
Südwestpfalz
Pirmasens
Tourismusregion
Hauenstein
Dahner Felsenland
Tourismusgemeinden:
Hinterweidenthal
Lemberg
Dahn
Münchweiler
Hauenstein
Ruppertsweiler
Sonstiges:
Teufelstisch-Sage
Burgeninformationszentrum auf der Burg Lemberg
Bilder
zum Vergrößern anklicken!
Steinmänner
auf dem Weg zum Teufelstisch
Salzbach
Die
Teufelstisch-Sage
Auf
die Frage, wie die fast 300 Tonnen schwere Tischplatte auf den viel schmaleren
Sockel des Teufelstischs gelangte, weiß eine Sage Antwort: Der Teufel habe
einst auf einem seiner Streifzüge keinen guten Rastplatz gefunden, daraufhin
voller Wut zwei Felsen gepackt und zu einem Tisch aufgetürmt.
Der
Heimatdichter Fritz Claus hat dies in einem Gedicht festgehalten:
...
Da – wie mit Blitzesschnelle
Packt jetzt zwei Felsen frisch
Der grimmige Geselle
Und stellt sie auf als Tisch.
Nachdem
er dran gegessen,
Ging durch die Nacht er fort.
Den Tisch, wo er gesessen,
Den ließ er einfach dort ...
|