Diese Tour am Rande des Haardtgebirges über der Weinstraße ist etwas zum Reüssieren: Herzhafte Anstiege, mit der Kalmit der höchste Pfälzerwaldgipfel, dazu ein zweiter markanter Berg, eine Felstrümmer-Landschaft, 4 Hütten und fast noch wichtiger: Wir laufen fast immer auf gelenkschonenden Bergpfaden. Dass wir hier am Wochenende mit Trubel rechnen können, liegt nicht nur am attraktiven Gelände, sondern auch am Totenkopfsträßchen. Diese beliebte Touristenroute beginnt in Maikammer, schlängelt sich hoch droben an der Kalmit entlang und führt dann hinunter ins Elmsteiner Tal. Wir beginnen unsere zwar anstrengende, aber nicht brutale Tour am Parkplatz vor dem Herz-Jesu-Kloster. Der erste Wegabschnitt führt uns zur Hohen Loog, dem südlichen Hausberg von Neustadt [Roter Punkt, bis Kalmithaus]. Auf einem asphaltierten Weg kommen wir schnell höher, passieren eine auffällige Familiengruft und steigen dann auf einem Pfad zur Wegspinne am Nollensattel. Hier werden wir auf dem Rückweg noch einmal vorbeikommen. Halblinks geht es auf dem ersten Traumpfad des Tages weiter bergan. Durch Kiefernwald moderat, aber zielbewusst ansteigend kommen wir zu einem Wegkreuz mit Schutzhüttchen, der Wegspinne Speierheld. Weiter geradeaus erreichen wir die Hohe-Loog-Ebene, eine sanft geneigte Hochfläche mit Kiefern-, Heidekraut- und Heidelbeerbewuchs. Von hier ist es nur noch ein Katzensprung zum Hohe-Loog-Haus des Pfälzerwald-Vereins (600 m). Knapp unterhalb des Hohe-Loog-Gipfels (618 m) gelegen ist dies sicher eine der schönsten Hütten der Pfalz: Draußen viele Sitzplätze mit freiem Blick nach Süden zur tief unten gelegenen Weinstraße und zu unserem nächsten Zwischenziel, der Kalmit, drinnen schwyzerische Gemütlichkeit. Den kurzen Abstecher zum von Felsbrocken markierten Hohe-Loog-Gipfel lassen wir uns nicht entgehen, haben wir doch dort an klaren Tagen Fernsicht über die Rheinebene bis zum Odenwald. Über eine Am Bildbaum genannte Wegspinne steigen wir schnell hinunter zum Wanderparkplatz Hahnenschritt (558 m, Foto oben) auf einem Bergsattel. Dort gehen wir wenige Meter auf dem Sträßchen nach links und finden den Beginn eines Pfades, der uns mit wenig Anstrengung zur Kalmit (672 m) bringt. Auf dem breiten Gipfelplateau liegt das Kalmithaus (auch Ludwigshafener Hütte) des Pfälzerwald-Vvereins. Die Aussicht von der Hütte konzentriert sich auf die Rheinebene und reicht an guten Tagen vom Taunus über den Odenwald bis zum nördlichen Schwarzwald. Direkt neben dem Haus steht ein Turm, der sich im Besitz der Polizei befindet und leider nicht öffentlich zugänglich ist. Westwärts steigen wir auf einem erneut sehr schönen Pfad [Rot-Weißes Logo des Prädikatsweges Pfälzer Weinsteig] zunächst zum Wanderparkplatz Kalmit ab. Diesen überqueren wir, und laufen noch etwa 400 m auf dem Pfälzer Weinsteig weiter. Wir sehen vor uns die ersten Felsen des Steinernen Meeres. Um diese etwa vierhundert Meter lange, sehr kurzweilige Felstrümmerlandschaft in vollen Zügen zu genießen, nehmen wir den Weg, der auf dem Höhenrücken des Hüttenberges über die Felsen verläuft [Weiß-Grüner Balken, bis Totenkopfhütte]. Am Endes des Kammes liegt auf 590 m Höhe ein kleiner Unterstand, die Hüttenberghütte, mit schönem Blick in die Rheinebene. Hier biegt der Pfad nach rechts ab und führt leicht hinunter zum Wanderparkplatz Hüttenhohl (510 m). Parallel zur Straße, aber durchaus hübsch führt der Weg nun zur Totenkopfhütte (515 m), einem Wanderer-, Biker und Autofahrertreffpunkt, den massensensible Gemüter sonntags eher meiden. Nordwärts geht es nun in einer halben Stunde zur vierten Hütte dieser Tour, dem Hellerplatzhaus (474 m) [Blau-Gelber Balken, bis Hellerplatz]. Dieses erlangte durch einen Mordfall in der Sylvesternacht 1960 traurige Berühmtheit. Ein Gedenkstein erinnert an das Opfer, den Pfälzerwäldler Karl Wertz, der die damals berüchtigte "Kimmel-Bande" aus dem nahen Lambrecht beim Einbruch ertappt hatte. Der Buntsandstein-Holz-Bau der Hellerhütte ist trotz dieser düsteren Vorkommnisse ein durchweg sympathischer Platz, den wir nur deshalb bald wieder verlassen, weil noch ein gutes Stück Weges vor uns liegt. Hinunter ins Kaltenbrunner Tal nehmen wir den Emil-Ohler-Pfad [Weiß-Roter Balken, bis Kaltenbrunner Hütte], der uns nach dem bisherigen, von Kiefern dominierten Nadelwald, zur Abwechslung mit schönem Buchenwald erfreut. Im Tal wechseln wir hinter zwei Weihern auf die andere Talseite zur Gaststätte Kaltenbrunner Hütte (298 m, privat geführt). Für den Rückweg nach Neustadt laufen wir auf einem Forstweg auf der rechten Talseite weiter talauswärts [Blau-Roter Balken, dann Weiß-Blauer Balken], bis rechts ein gut erkennbarer Pfad hinauf zum Zigeunerfelsen abzweigt [Schild]. Ein letzter Anstieg auf einem Zick-Zack-Pfad bringt uns zunächst zu einem Aussichtspunkt, von dem wir über das Speyerbachtal hinüber zur Burgruine Wolfstein blicken. Sehr interessant geht es weiter bergauf zum Zigeunerfelsen (365 m), einer für die Gegend typischen Ansammlung von Felstrümmern. Hier finden wir Anschluß an den Pfälzer Weinsteig [Rot-Weißes Logo], der uns ostwärts über den vom Beginn der Tour bekannten Nollensattel zum Herz-Jesu-Kloster bringt. Benachbarte
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2005 - palzvisit Touristik-Service |
Ort: Neustadt (140 m) Parken: Parkplatz kurz vor dem Herz-Jesu-Kloster (220 m, in der Nähe des Bahnhofs südwärts bergauf der Beschilderung zur Jugendherberge folgen) Länge: 22 km Anstieg: 760 Höhenmeter Schweiß: Happig Aussicht: Grandios Abgeschiedenheit: Gering Orientierung: Meist einfach Einkehr
am Wege:
Felsbesteigungen:
Burgen am Wege: Keine In
der näheren Umgebung: Regionale
Tourist-Infos: Tourismusgemeinden: Bilder zum Vergrößern anklicken! Beim Aufstieg zur Hohen Loog Hellerhütte Von der Hohen Loog zur Kalmit |