Der politische Zusammenbruch des Ostblocks hatte auch für den passionierten Pfalzwanderer erfreuliche Folgen: Ehemalige US-Camps wurden nach und nach verlassen und der wandernden oder radelnden Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Heute findet man dort eine eigenartige Mischung aus militärischen Relikten und Urwald vor. Unsere Tour führt zu Beginn durch ein solches Camp. Sie ist ganzjährig attraktiv, bietet allerdings im Sommer als zusätzliche Leckerbissen blühende Seerosen und ausgezeichnete Bademöglichkeiten im moorig-samtigen Rohrwoog. Die beiden Badeweiher am Rohrwoog lassen wir vorerst - links liegen und gehen auf einem Asphaltsträßchen in das ausgedehnte Gelände, das früher zum Camp Dahn gehörte. Am seerosengeschmückten Hohlwoog, den wir nach 15 Minuten erreichen, wechseln wir über den Deich zur anderen Talseite, um auf einem schmalen US-Sträßchen an schöner Feuchtlandschaft vorbei talaufwärts zu wandern. Einige verbliebene Raketenbunker bieten inmitten dieser Ursprünglichkeit ein außergewöhnliches Bild. Bald stoßen wir auf das breitere, vom Rohrwoog heraufziehende Militärsträßchen, dem wir weiter talaufwärts folgen [Beschilderung des Radweges Seerosen-Tour]. Jetzt heißt es aufpassen, da der Weg durch das Biegdental zum Römerfels nicht beschildert ist: Wir ignorieren die seitlich abzweigenden Asphaltvarianten und nehmen dann den ersten nach rechts führenden Forstweg. Anfangs geschottert, dann zunehmend grasbewachsen führt uns dieser Weg in das Tal hinein und stetig leicht bergauf. Oberhalb der Nissengrotte, einem oft ausgetrockneten, unscheinbaren Brünnchen, liegt eine Wegspinne, an der der letzte Teil des Anstiegs beginnt [Gelb-Roter Balken]. Etwas steiler, aber zügig kommen wir zum Römerfels (376 m), einem spektakulären freistehenden Massiv. Luftige Leitern führen auf ein gesichertes Plateau (Platz nur für 5-6 Personen!) mit phänomenaler Aussicht. Im Norden schauen wir bis in den zentralen, menschenleeren Pfälzerwald um Johanniskreuz, im Süden bis zum pfälzisch-elsässischen Grenzkamm, der Nahblick wird von Dahn, dem Zentrum des Felsenlandes, dominiert. Wir gehen nun zurück zur Wegspinne und folgen der Beschilderung "Erfweiler/Finstertal" [Gelb-Roter Balken]. Ein wunderbar weicher, tannennadelgepolsterter Pfad führt uns jetzt lange zwischen Farn und Heidelbeergestrüpp durch lichten Mischwald, bis wir auf einen Schotterweg stoßen. Diesem folgen wir einige Minuten nach rechts, um dann an einer Weggabelung ohne Markierung einen breiten Weg nach links zu nehmen. Leicht absteigend kommen wir bald zum sehr einsamen, malerisch-verträumten Schwarzmühlwoog (246 m), einer der charakteristischen Wooge des Pfälzerwaldes. Sein Zufluss schwächelte einige Jahre, hat sich aber seit 2013 so erholt, dass der Wasserspiegel fast wieder seinen Höchststand erreicht hat. Auf der abschließenden Talwanderung [Gelber Punkt, bis Wiesen] lohnt sich bei großem Durst ein fünfminütiger Abstecher zum Gesundbrunnen, eine jener Quellen, die Taube sehend und Blinde hörend machen. Dort, wo der lange, aber abwechslungsreiche Forstweg durchs Schwarzmühltal offenes Wiesengelände erreicht, biegen wir links ab und laufen am Waldrand entlang gemütlich zurück zu den Rohrwoog-Weihern. Wer aufpasst, entdeckt unterwegs noch eine Quelle mit bestem Pfälzerwald-Wasser. Variante:
Benachbarte
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2005 - palzvisit Touristik-Service |
Ort: Hinterweidenthal (219 m) Parken: Badeweiher Rohrwoog (226 m, von Hinterweidenthal Richtung Dahn, erstes Asphaltsträßchen links ab ins Seitental bis zu einer Schranke) Länge: 14 km Anstieg: 180 Höhenmeter Schweiß: Wenig Aussicht: Grandios (vom Römerfels) Abgeschiedenheit: Groß Orientierung: Anspruchsvoll Einkehr am Wege: Keine Felsbesteigungen: Römerfels Burgen am Wege: Keine In
der näheren Umgebung: Regionale
Tourist-Infos: Tourismusgemeinden: Bilder zum Vergrößern anklicken! Im Schwarzmühltal Schwarzmühlwoog |