Starke
Kontraste, interessante Aufstiege, drei Burgruinen, erlesenste Aussichtspunkte
- diese Tour ist ganz dazu angetan, süchtig nach der Pfalz zu werden. Das
Annweilerer Burgentrio Trifels-Anebos-Münz dominiert das erste Drittel der
Wanderung, die einsam aus der Rheinebene ragende Erhebung der Kleinen Kalmit das
letzte Drittel;
dazwischen studieren wir ausgiebig den dramatischen Übergang von den Gipfeln
der Haardt in die Weinberge am Rande der Rheinebene.
In
Annweiler aus dem Bahnhof raus, nach
rechts, dann links über die Hauptstraße weg und frei Schnauze bummelnd durch
Annweiler - so beginnt unsere große Tour. Der Beginn des eigentlichen
Wanderns liegt im Bindersbacher Tal unter dem Trifels am Kurpark Annweiler. Am Waldrand links des Parks finden wir eine
Orientierungstafel. Hier schnüren wir die Stiefel fester,
denn es geht kräftig hinauf. Wir halten uns an die Markierung des Premiumweges
Annweilerer Burgenweg
[Grünes Logo, bis hinter der
Burgruine Scharfenberg], achten aber darauf, links hinauf zu gehen und nicht
Richtung Bindersbach.
Dichte
Buchenwälder prägen den zwar stetigen, aber
nicht allzu steilen Anstieg zum Trifelssattel,
auf dem der Trifels-Parkplatz und ein Restaurant liegen. Wer Zeit und Muße
hat, wandelt auf den Spuren des Kaisers Barbarossa und steigt noch die
fünfzehn Minuten zur Reichsfeste Trifels hinauf, alle anderen gehen direkt
weiter auf dem Premiumweg.
Der
führt zu einem Sattel zwischen Anebos und
Münz (auch Burgruine Scharfenberg genannt) und weiter hinauf zur Burgruine Anebos
(481 m), die zwar nur karge Burgenreste
aufweist,
dafür aber einen vortrefflichen Blick nach Norden bietet.
Zurück
am Sattel inspizieren wir die
schaurig-schönen Kletterwände von Münzfels und Jungturm genauer und steigen
dann hinauf zur Burgruine Scharfenberg (488
m). Sie diente dem Trifels als Münzstätte und wurde wie so viele Pfälzer Burgen während des Bauernkriegs 1525 zerstört.
Auch hier ist die Aussicht beachtlich.
Weiter
auf dem Annweilerer Burgenweg steigen wir südwärts ab, verlassen den
Premiumweg allerdings bevor er auf die Trifelsstraße stößt, und laufen
stattdessen nach links zum Wanderparkplatz Ahlmühle.
Hier
beginnt die Überschreitung des erstaunlich unbekannten Föhrlenberges [ohne
eindeutige Markierung]. Unser nächstes Zwischenziel, der Slevogtfels, befindet sich unmittelbar östlich des Wanderparkplatzes. Wir
gehen zunächst
auf dem zweiten Weg von rechts einige Meter Richtung Slevogthof (nehmen also
nicht die örtliche Rundwegmarkierung!) und biegen dann scharf links auf einen
Pfad ab, der steil und schnell hinauf zum Felsen führt. Dort haben wir das
Annweilerer Burgentrio vor Augen, dazu den ebenmäßigen Kegel des Rehberges und dahinter den
Wasgau.
Immer weiter geradeaus bergauf erreichen wir das Föhrlenberg-Gipfelplateau (530 m) mit dem Aussichtspunkt "Schanze", einer Schneise auf der Nordostseite des Gipfelkammes, die von
Paraglidern als Absprungrampe genutzt
wird (Bild oben).
Auf
einem Zick-Zack-Pfad geht es nun hinunter zur Wegspinne Hexentanzplatz östlich des Föhrlenberges
und weiter ostwärts [Grünes
Dreieck, bis Leinsweiler] durch Kastanienwald zur Burgruine Neukastell (458
m). Von der ehemaligen Anlage sind zwar nur noch eine Felskammer und Balkenlöcher übrig,
die Aussichtsplattform allerdings zählt zum Feinsten, was die Pfalz zu bieten
hat. Nirgendwo sonst lässt sich der Kontrast zwischen Rheinebene und
Pfälzerwald anschaulicher erleben als hier! Zudem lässt sich wunderbar unser Weiterweg
einsehen: über Leinsweiler
und Ilbesheim zur Kleinen Kalmit, einer von hier oben aus unscheinbaren Erhebung in
der Rheinebene.
Recht
steil wandern wir südwärts hinunter zum Slevogthof (330 m, in der Karte als „Neukastell“ verzeichnet), wo
mit freiem Blick über die Rheinebene der Maler Max Slevogt lebte und arbeitete.
Hier treten wir aus den Wäldern in die Weinregion hinaus.
Auf dem Fahrsträßchen weiter hinunter und wir sind in
dem schmucken Weindörfchen Leinsweiler (210 m) angelangt. Ein Esel, wer
nicht in einer der urigen Weinstuben einkehrt! In der Dorfmitte
halblinks haltend finden wir dann einen Fahrradweg, der uns am Birnbach entlang
zwischen Reben,
Weiden und Pappeln nach Ilbesheim bringt.
Mehrere kurze Anstiege
führen von der Ortsmitte auf die Kleine Kalmit (270 m).
Dieser von einer Kapelle gekrönte, aus den Weinbergen herausragende Hügel
vermittelt nicht nur eine glänzende Aussicht auf die Haardtberge, sondern
weiß auch historisch zu glänzen: Hier befanden sich die
erste Steinzeit-Siedlung und zur Römerzeit der erste Weinberg der Pfalz. Ihre besondere Geologie und Botanik
sichern der
Kleinen Kalmit den Status eines Naturschutzgebiets.
Eine
ausgedehnte Weinberg-Schlenderei [Gelber
Balken,
bis Godramstein] bringt uns abschließend nordwärts nach Arzheim und
weiter nach Godramstein, wo im Stundenrhythmus der Zug nach Annweiler hält.
Benachbarte
Wanderungen:
Premiumweg
Annweilerer Burgenweg
Rundwanderung
38, Madenburg, Slevogthof,
Föhrlenberg (Anschluss am Föhrlenberg)
Rundwanderung
41 Hohenberg und Trifels
(Anschluss am Wanderparkplatz Ahlmühle) Rundwanderung
45 Auf den königlichen Rehberg
(von der Münz in einer halben Stunde zum Einstieg am Wanderparkplatz Rehberg)
©
www.wanderportal-pfalz.de
2016 - palzvisit Touristik-Service
Überarbeitet im Oktober 2021
|