Wer
die Pfalz wirklich kennen will, muss einmal den Kontrast zwischen Wald und
Wingert erlebt haben. Dazu verbinden wir im Trifelsland bei Annweiler zwei
Burgruinen zu einer langen, durchaus ansspruchsvollen
Wanderung. Zunächst laufen wir von der Trifelsstraße auf die exquisit
über der Rheinebene gelegene Madenburg, dann steigen wir hinunter zu den
Weinbergen bei Eschbach und Leinsweiler, um letztendlich über den
Slevogthof und die Burgruine Neukastell den hohen Föhrlenberg zu
besteigen.
Ab
Wanderparkplatz laufen wir mit der Beschilderung „Klettererhütte“ ein
kleines Stück nach Süden, wo der beliebte Cramer-Pfad zur Madenburg
beginnt [Gelber
Balken,
bis Wanderparkplatz Madenburg]. Durch freundlichen Mischwald verläuft dieser zu Recht gerühmte
Höhenweg
bequem an der Südflanke des Wetterberges
und des Schletterberges entlang zum Wanderparkplatz Madenburg
(355 m) auf einem Sattel nördlich der Burgruine.
Für den viertelstündigen
Aufstieg zur Burg nehmen wir den recht steilen Weg, der sich rechts
um den Rothenberg herumzieht [ohne Markierung]. Die
Madenburg (458 m) ist eine der größten und am besten erhaltenen
Burganlagen der Pfalz, weithin sichtbar für den Autofahrer in der
Rheinebene. Wie auf keiner anderen Burg an der Weinstraße sehen wir hier
sowohl über das fruchtbare Rheintal hinweg zu Odenwald und Schwarzwald
als auch in der anderen Richtung weit in den Wasgau hinein. Die Burgschänke und der kurze Anstieg tun ein Übriges, um viel Publikum hierher zu locken.
Eschbach
und Leinsweiler, unsere beiden nächsten Zwischenziele, gehören zu den
anziehendsten Dörfern der Deutschen Weinstraße. Nach Eschbach
(215 m) nehmen wir den kürzesten Weg: Zunächst auf dem Madenburg-Fahrweg Richtung Wanderparkplatz
[Schwarzer Punkt
auf weißem Balken] und dann - schon vor dem Parkplatz -
steil nach rechts hinunter [Gelb-Grüner
Balken,
bis Eschbach].
Hinüber
nach Leinsweiler nutzen wir den Wanderweg
Deutsche Weinstraße [Grünes
Traubenklotz-Logo], der uns einen
freien Blick über die Wingerte hinweg in die Ebene beschert. In Gehrichtung sehen
wir bereits unser baldiges Zwischenziel, den Slevogthof, auf der gegenüberliegenden Anhöhe.
In
Leinsweiler (210 m),
einem tromantischen Weindorf mit vielen Fachwerkhäusern beginnt der härteste Teil der Tour, der Aufstieg auf den zu
Unrecht wenig bekannten Föhrlenberg. Hier erleben wir in einer guten
Gehstunde, was im Hochgebirge mehrere Stunden beansprucht: Einen Marsch durch
vier Vegetationszonen - Weinreben bis zum Slevogthof, dann Kastanienwälder
bis zur Höhe der Burgruine Neukastell, darüber
Buchenwald und ganz oben Tannen- und Kiefernwald.
Hinauf
zum Slevogthof (330 m, in der Karte als „Neukastell“
verzeichnet) müssen wir mit dem in Ortsmitte beginnenden Fahrsträßchen
vorlieb nehmen. Auf dem Slevogthof lebte und arbeitete der Maler Max Slevogt. Eine Wandertafel
zeigt hier sehr anschaulich das örtliche Wegenetz.
Am
Waldrand beginnt ein schweißtreibender Steig hinauf zur Burgruine
Neukastell (458 m) [Grünes
Dreieck, bis Hexentanzplatz], von
der nur noch eine Felskammer und Balkenlöcher übrig sind. Über steile
Eisenleitern kommen wir zu einer hervorragenden Aussichtsplattform, auf
der besonders der Fernblick zur Weinstraße bis Neustadt und der Nahblick
hinüber zur Madenburg beeindrucken.
Auf
einem fast ebenen Kammweg wandern wir jetzt - immer noch von Kastanien begleitet -
westwärts tiefer in die Wälder hinein zur Wegspinne
Hexentanzplatz östlich des Föhrlenberges. Wer hier bereits platt
ist, lässt den Gipfel weg, nimmt den Weg ganz links und an der nächsten
Weggabelung abermals links, um bequem, aber auch etwas eintönig zum
Wanderparkplatz Ahlmühle zu wandern.
Wer
noch über genügend Kraft und Motivation verfügt, hängt die
Überschreitung
des Föhrlenberges an, ein außerordentlich lohnendes Unterfangen.
Am Hexentanzplatz beginnt - als zweiter Weg
von links - ein steiler Zick-Zack-Gipfelpfad [ohne Markierung]. Wir queren zwei Wege und stehen an der Schanze, einer
großen Schneise auf der Nordostseite des Gipfelkammes, die von Paraglidern als Absprungrampe genutzt wird. Nach Norden schauen wir
zur Weinstraße und ins Trifelsland; direkt vor uns erhebt sich der
Hohenberg (Rundwanderung 41).
Über einen Kammpfad geht es dann am
wenig markanten Föhrlenberg-Gipfel (533 m) vorbei und geradeaus abwärts zum letzten
Premium-Aussichtspunkt des Tages, dem Föhrlenbergfelsen (Slevogtfelsen) direkt gegenüber
Trifels, Anebos und Münz. Beim
weiteren Abstieg achten wir darauf, uns nach einigen Metern rechts zu
halten. Vom Wanderparkplatz Ahlmühle (360 m) kommen wir dann - weiter
westwärts haltend - unter der Burgruine Scharfenberg (Münz)
vorbei schnell zum Ausgangspunkt [Grünes
Dreieck].
Variante:
Ohne Burgruine Neukastell. Ab Slevogthof auf breitem Weg zum
Ausgangspunkt.
Benachbarte
Wanderungen:
Premiumweg Annweilerer
Burgenweg (Anschluss am Wanderparkplatz Windhof)
Rundwanderung 28
Burg Landeck und Martinsturm
(vom Heidenschuh hinunter
zum Klingbachhof und steil hinauf zur Madenburg)
Rundwanderung 41 Hohenberg und
Trifels (von der Wegspinne Hexentanzplatz in 20 Minuten zum Anschluss an
der Wegspinne Am Zollstock)
Rundwanderung
77 Auf Höhenwegen zur Madenburg (Start am Wanderparkplatz Windhof)
Rundwanderung
85 (Anschluss an der Wegspinne Hexentanzplatz)
Stippvisite Burg 17
Madenburg
Stippvisite Burg 36
Neukastell
Stippvisite Felsen 16
Slevogtfels (Start am Wanderparkplatz Ahlmühle)
©
www.wanderportal-pfalz.de
2005 - palzvisit Touristik-Service
Überarbeitet im Februar 2015
|
Ort:
Annweiler (175 m)
Parken:
Wanderparkplatz Windhof (370 m) an der von Annweiler zum Trifels führenden Straße
(etwa 2 km hinter der Klettererhütte am Asselstein)
Länge:
13 km
Anstieg:
530 Höhenmeter
Schweiß:
Happig
Aussicht:
Einmalig
Abgeschiedenheit:
Gering
Orientierung:
Problemlos
Einkehr
am Wege:
Burgschänke Madenburg, Gasthäuser in Eschbach und Leinsweiler
Felsbesteigungen:
Keine
Burgen
am Wege:
Madenburg,
Neukastell
In
der näheren Umgebung:
Landau (Einkaufsstadt mit schöner
Innenstadt),
Burg
Trifels,
Deutsche Weinstraße,
Schuhmuseum
Hauenstein,
Wasgaufreibad Hauenstein, Freischwimmbad
Annweiler, Wild- und Wanderpark Silz
Regionale
Tourist-Infos:
Trifelsland
Südliche Weinstraße
Ferienregion Landau-Land
Tourismusgemeinden:
Klingenmünster
Waldrohrbach
Annweiler
Eschbach
Leinsweiler
Albersweiler
Sonstiges:
Museum
unterm Trifels
Annweiler
Max Slevogt
Bilder
zum Vergrößern anklicken!
Ruine
Scharfenberg (Münz) vom Föhrlenbergfelsen (Slevogtfelsen)
Von
Neukastell zur Weinstraße
Madenburg
|