Mit
großer Konsequenz haben sich die Touristiker des Dahner Felsenlandes seit 2012
daran gemacht, das häufig beklagte Überangebot an teilweise mehr schlecht als
recht markierten Wanderwegen zu reduzieren und stattdessen auf Qualität zu
setzen. Herausgekommen sind nach dieser Roßkur zwölf sehr empfehlenswerte
Premiumwege und eine Reihe von Rundwanderwegen, die nach dem Vorbild der
Premiumwege mit durchgehenden Logos markiert wurden. Einer der lohnendsten
dieser Rundwege ist die Salztrippler-Tour bei Rumbach mit der 572 m hoch
gelegenen Wegelnburg als historischem, landschaftlichem und topographischen Höhepunkt.
Der Name des Weges erinnert an jene Rumbacher Altvorderen, deren Auftrag es
war, ins benachbarte Elsass hinüber zu laufen, um Kleinhandel zu treiben und
mit gefüllten Salzfässchen zurückzukehren.
Die
klassischen und viel begangenen Anstiege zur Wegelnburg beginnen in Nothweiler
oder Schönau. Wir dagegen starten in Rumbach und erleben so „nuffzus“ das
Naturschutzgebiet Brauntal und „nunnerzus“ den wunderschön gelegenen und
herrlich grotesken kleinen Flugplatz am Söller.
Vom
Wanderparkplatz aus laufen wir zunächst am linken Ufer des Rumbachs an einer
sympathischen Freizeitanlage vorbei Richtung Dorfmitte, überqueren die nach
Fischbach führende Durchgangsstraße und finden am Gienanth-Brunnen den
Einstieg in die Salztrippler-Tour [Blaues
Logo, auf der gesamten
Wanderung]. Die erste Viertelstunde verläuft auf dem von Bundenthal nach
Fischbach führenden Sauertal-Fahrradweg. Von 1921-1930 verkehrte auf
der heutigen Radweg-Trasse eine Kleinbahn, die zunächst laut Versailler
Vertrag von den Franzosen wirtschaftlich und militärisch genutzt wurde, dann
jedoch auch dem öffentlichen Personen- und Güterverkehr offen stand. Die
damalige Vorschrift „Blumenpflücken während der Fahrt verboten“ lässt
das Tempo des Bähnchens erahnen. Dort, wo das Bähnchen damals auf einem Damm
das Tal überquerte, erläutert eine Infotafel die Geschichte der Kleinbahn.
 Wir
bleiben im Wiesental, kommen bald zu einer Weggabelung am Waldrand und
schlendern dann an einem Bächlein entlang zum stillen Brauntalweiher.
Der Woog leidet in den letzten Jahren unter starken Schwankungen des
Wasserstandes, im oberen Teil ist er bereits stark verlandet.
Der
Salztrippler-Route wendet sich hinter dem Brauntalweiher nach links, passiert
einige kapitale Douglastannen und führt dann als anregender Pfad am tief im
Wald versteckten Rückkorbsfelsen vorbei zur Schutzhütte am Schlüsselfelsen
auf einer Passhöhe zwischen Schwobberg und Kuhnenkopf.
Dieser
der Wegelnburg vorgelagerte formschöne Kegelberg ist unser nächstes
Zwischenziel. Zunächst in einem moderaten Anstieg, dann zunehmend steiler
kommen wir zum Gipfelsockel. Hier zweigt die Hauptroute nach links ab, die
Gipfelbesteigung ist also nicht offizieller Bestandteil der Tour. Man sollte
sich jedoch den Traumpfad nicht entgehen lassen, der in fünf Minuten zum
kecken Kuhnenkopf-Gipfelfelsen führt. Eine Leiter führt auf die
gesicherte Aussichtsplattform (531 m), wo wir die Überreste eines Geschützstandes
inspizieren und hinüber zur Wegelnburg schauen.
Wieder
zurück am Hauptweg heißt es aufpassen: An der ersten Weggabelung fehlt die
Markierung. Wir halten uns halblinks und wandern in einem Rechtsbogen durch die
steile Ostflanke des Kuhnenkopfes. Der Forstweg wir abgelöst durch einen Pfad,
der sich hart am Langenfelsen - nomen est omen - entlangzieht. Jetzt kommen wir
in den belebteren Teil der Tour, denn wir nähern uns der Wegelnburg,
die wir in guten zehn Minuten auf einem Bergpfad erreichen.
 Die
im 12. Jahrhundert verwegen auf einem langgestreckten Felsen erbaute Burg
(einige Historiker datieren den Baubeginn ins frühe 13. Jh.) ist nicht nur die
höchstgelegene Burganlage der Pfalz, sondern auch die zweithöchste Erhebung
des pfälzischen Wasgaus - nur der Rehberg ragt höher hinauf. An klaren Tagen
reicht der Blick denn auch über die Südwestpfalz, den zentralen Pfälzerwald,
den gesamten Wasgau und den Nordschwarzwald bis zum höchsten Wasgaugipfel, dem
elsässischen Grand Wintersberg. Tief unten im Tal liegen der Litschhof und das
Fachwerkdörfchen Nothweiler.
Ein
leichter Abstieg bringt uns zur Wegspinne am Kaiser-Wilhelm-Stein an der
französischen Grenze. Die Route wendet sich jetzt scharf nach links, um über
die Zeppelinhalde und durch die Ostflanke des Beisenberges den nach ihm
benannten Wanderparkplatz an der von Nothweiler nach Rumbach führenden
Straße anzusteuern.
Hier
sollte man unbedingt die Straße überqueren: Von einer Wiese aus kann man eine
instruktive Aussicht ins Dahner Felsenland genießen. Dass hier in einer
kurzen, aber heftigen Epoche Deutschlands einer im Braunhemd seinen
Herrscherblick über den Wasgau schweifen ließ, muss unseren Augenschmaus
nicht weiter stören.
Für
einige hundert Meter folgen wir nun der Straße nach links und laufen dann auf
einem Fahrweg zum Flugplatz am Söller (287 m). Dieses Unikum von
Fluganlage liegt auf einem aussichtsreichen Plateau zwischen Rumbachtal und
Wieslautertal. Hier bietet sich ein kurzer Abstecher zur Söller-Gaststätte
an. Verwegene können nach der Einkehr sonntags die Gelegenheit zu einem
durchaus erschwinglichen Südpfalz-Rundflug nutzen, weniger Mutige verweilen
auf der Veranda der Gaststätte und belassen es bei einem Einblick in Fliegen
wie zu Großvaters Zeiten.
Um
die Wanderung auf dem Salztrippler-Weg abzuschließen, läuft man von der
Gaststätte wieder etwas zurück und schlendert auf einem Fahrweg und dann auf
einem Pfad nach Rumbach hinunter. Landschaftlich schöner ist folgende
Variante: An einem Birkenpärchen vorbei nordwärts an der Start- und Landebahn
entlang, mit dem blauen Logo des Rundweges „Söller-Tour“ etwas rechts
bergab und dann bei erster Gelegenheit auf einem Wirtschaftsweg links und
abermals links. So kommt man in einem weiten Bogen direkt zum Wanderparkplatz.
Genießer setzen sich allerdings nicht gleich ins Auto, sondern lassen den Tag
mit einem Spaziergang durch die Rumbacher Dorfstraße mit ihren schmucken
Fachwerkhäusern und einer Wirtshaus-Besichtigung ausklingen.
Variante:
Abstecher zur Hohenburg
und der Burgruine Löwenstein. Ab Kaiser-Wilhelm-Stein beschildert.
Benachbarte
Wanderungen:
Premiumweg
Deutsch-Französischer Burgenweg
(Anschluss an
der Schutzhütte nach dem Brauntal)
Rundwanderung
26 Die Sieben-Burgen-Tour (Anschluss an der Wegelnburg)
Naturspaziergang 14
Naturschutzgebiet Brauntal (Anschluss im Brauntal)
Stippvisite Felsen 24
Schützenfels (Start in Ortsmitte)
Stippvisite Burg 37
Hohenburg (Anschluss an der Wegelnburg)
Stippvisite Burg 38
Wegelnburg (Anschluss an der Burg)
Stippvisite Andere Ziele 4
Besucherbergwerk Nothweiler
©
www.wanderportal-pfalz.de
2005 - palzvisit Touristik-Service
Überarbeitet im
Oktober 2016
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Ort:
Rumbach
(234 m)
Parken:
Wanderparkplatz am östlichen Ortsende (von Bundenthal kommend gleich links)
Länge:
12 km (mit Kuhnenkopf und Variante ca. 2 km mehr)
Anstieg: 360
Höhenmeter
Schweiß:
Happig
Aussicht:
Einmalig
Abgeschiedenheit:
Mittel
Orientierung:
Problemlos

Einkehr
am Wege:
Gaststätte
am Flugplatz Söller, Gasthaus in Rumbach
Felsbesteigungen:
Eine
Burgen
am Wege:
Wegelnburg
In
der näheren Umgebung:
Badeweiher Saarbacher Hammer bei Fischbach, Schöntalweiher bei
Ludwigswinkel, Etang de Fleckenstein bei Hirschthal und Seehof
bei Erlenbach,
Felslandbad
Dahn,
Biosphärenhaus
Fischbach,
Erzbergwerk
Nothweiler,
Burgruine Altdahn,
Burg
Berwartstein,
Burgruine
Fleckenstein,
Weißenburg
im Elsass (sehr romantisches Städtchen),
Deutsches Weintor
Regionale
Tourist-Infos:
Dahner Felsenland
Südwestpfalz
Tourismusgemeinden:
Rumbach
Nothweiler
Bundenthal
Bruchweiler
Schönau
Fischbach
Ludwigswinkel
Niederschlettenbach
Bobenthal
Bilder
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Auf
dem Weg zum Flugplatz Söller: Blick zum Jüngstberg

Der
Fotobeweis: Es gibt einen Flugplatz auf dem Söller bei Bundenthal
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