Der Naturpark Pfälzerwald ist Teil des grenzüber-
schreitenden UNESCO Biosphärenreservats "Pfälzerwald - Nordvogesen"
und befindet sich damit als besonders schützenswerte Landschaft in der
illustren Gesellschaft der Wüste Gobi und des Yellowstone-Nationalparks. Um
den Status des Biosphärenreservats zu erhalten, müssen 3 % der Gesamtfläche
als sogenannte Kernzonen (Zonen für natürliche Entwicklung) ausgewiesen
werden, die von jeglicher wirtschaftlicher Nutzung ausgeschlossen sind und ganz
der Natur überlassen werden.
Für Wanderer und Radfahrer werden dort einige wenige Wege freigehalten, das
Verlassen der Wege ist strikt verboten. Die mit Abstand größte Kernzone ist das Wieslauter-Quellgebiet, welches wir auf unserer Tour streifen und durchqueren.
 Wir
halten uns im ersten Teil der Tour an den markierten
Kuhpfad [Blau-Roter
Balken,
bis zur Bergsiedlung
Hermersbergerhof].
Dieser beginnt direkt am Wanderparkplatz und führt mit
genau dem richtigen Steigungsgrad fürs schnelle Warmwerden hinauf auf den
langgestreckten Bergrücken des Pfaffenberges. Hier stoßen wir auf einen von kapitalen Buchen, Eichen und Kiefern gesäumten Forstweg.
Unser breiter und deshalb für einen ausgiebigen Plausch
wie geschaffener Weg ist eher aussichtsarm, wer allerdings aufmerksam
hinschaut, wird rechts das frühere Forstamt Meisenhalde erspähen und links
den im Herzen der Kernzone gelegenen auffällig geformten Wartenberg. Etwa eine
Stunde nach Beginn der Wanderung kommen wir zu einer Weggabelung, in deren
Mitte ein Felsblock mit der Aufschrift „Wildsauhütte“ liegt (eine
Hütte gibt es allerdings hier nicht!). Die darauf
angebrachten Farbmarkierungen sind irreführend - die Route zum Hermersbergerhof führt nach rechts!
Bald steilt sich vor uns die markante Pyramide der Spitzen
Boll auf. Vor diesem nur weglos zu ersteigenden Gipfel treffen wir auf eine große
Wegspinne. Mutigere Zeitgenossen verlassen hier den Kuhpfad, wenden sich nach
halbrechts, wandern dann - immer auf gleicher Höhe bleibend - in einem weiten
Linksbogen am Südfuß der Spitzen Boll entlang und erschließen sich so einen
freien Blick nach Süden und Osten. Nach einer guten Viertelstunde treffen die
solcherart von der Normalroute Abgewichenen auf die grasige Trasse einer
Ferngasleitung, laufen dort nach links hinunter und stoßen so wieder auf die
blau-rote Markierung, der sie nach rechts folgen.
 Dann eine letzte, recht gut beschilderte Wegspinne, ein
kurzer Aufstieg und wir erreichen das kaum befahrene Sträßchen zwischen
Hermersbergerhof und Leimen. Hungrige machen einen Abstecher zur nur 200 m
entfernten, genau auf der Wasserscheide Rhein-Mosel gelegenen Höhensiedlung Hermersbergerhof
(550 m), die in schneereicheren
Zeiten oft einen gewaltigen Ansturm von Wintersportlern zu verkraften hatte. Die
Skipiste gibt es nicht mehr, allerdings eine pfiffige Rodelbahn und zwei Gaststätten.
Unser
nächstes Zwischenziel, den Luitpoldturm, können wir von hier aus bereits
sehen. Also wieder ein kurzes Stück zurück und auf einem Teilstück des
Weitwanderweges Pfälzer Waldsteig [Grün-Weißes
Logo, bis Luitpoldturm] zunächst zum Luitpoldstein, der anlässlich eines
Geburtstages des Bayern-Prinzen aufgestellt wurde, und dann zügig hinauf auf den
Weißenberg (607 m). Hier thront der
1909 eingeweihte Luitpoldturm, auf
dessen Aussichtsplattform uns der ganze Pfälzerwald zu Füßen liegt. Mehr als
300 Gipfel soll man von hier aus sehen; Orientierungstafeln weisen auf die markantesten Punkte hin. Dass in
den Tälern auch Menschen wohnen, kann man allenfalls erahnen.
Vom
Turm laufen wir wieder zurück zum Luitpoldstein. Dort beginnt ein 2008 als "Forstmeisterweg"
neu ausgeschilderter Wanderweg [Blau-Weißer
Balken, bis Wanderparkplatz Gräfenstein]. Dieser verläuft durch die Kernzone
"Quellgebiet der Wieslauter", ein zukünftiges Stück Urwald
also. In schönem Buchenwald wandern wir so fast eben über einen
"Schmaler Hals"
genannten Bergrücken, biegen dann rechts ab, um auf einem angenehm weichen Weg
zur markanten Wegspinne
Auf der Spalt (435 m, ein beschrifteter Felsblock markiert die Stelle)
abzusteigen.
An
der Wegspinne unbedingt scharf rechts halten (irreführenderweise ist
linkerhand noch eine blau-weiße Markierung eines fast verfallenen Weges zu
sehen)! Jetzt beginnt der steile Abstieg ins Wartenbachtal
(270 m), zunächst auf einem Forstweg, der an einer Rechts-Haarnadelkurve (aufpassen!) in einen wunderschön wilden Pfad übergeht. Unten angelangt
überqueren wir den Wartenbach, der früher zur Holztrift benutzt wurde -
deshalb die gut erhaltene gemauerte Einfassung. Auf der anderen
Talseite schließt sich direkt ein Bergpfad an, der kurz und knackig hinauf zum Wanderparkplatz Gräfenstein
führt.
Der
Schlussanstieg zur Burgruine Gräfenstein
(447 m, auch Merzalber Schloss genannt) ist unser
letzter heutiger Aufstieg. Vorbildlich restauriert ist die große Burganlage,
der sehr ergiebige Aussichtsturm lohnt die Aufstiegsmühe allemal.
Für
den Weg nach Hinterweidenthal
nutzen wir zunächst die Markierung des hier
vorbeiführenden Pfälzer Waldsteiges [Grün-Weißes
Logo]. Nach
fünf Minuten kommen wir zu einer großen Wegspinne, von der
ein markierter Traumpfad talwärts führt [Schild "Hinterweidenthal",
Roter
Balken,
bis Ausgangspunkt]. Im Tal kommen wir
- sofort hinter einem Teich - an der rechts des Weges leicht zu
übersehenden Wieslauterquelle und dem schon lange aufgegebenen Wieslauterhof
mit seinen Fischweihern vorbei.
Durchs verträumte Ziegler
Tal schlendern wir dann - fast immer an der Wieslauter entlang - auf einem
weichen Forstweg gemütlich zurück zum Ausgangspunkt. Alternativ dazu kann man
am Wieslauterhof auf der linken Talseite bleiben und dann das für den
allgemeinen Verkehr gesperrte Asphaltsträßchen durch das Ziegler Tal nehmen.
Variante:
Ab Gräfenstein wie in Rundwanderung 13 Rückkehr
über Rotenstein statt durchs Ziegler Tal (noch ein Gipfel!)
Benachbarte
Wanderungen:
Premiumweg
Teufelstisch-Tour (Anschluss in Hinterweidenthal)
Rundwanderung 12 Zum Rotenstein (Variante und dann ab Rotenstein nach
Münchweiler oder von Hinterweidenthal durchs Waschtal)
Rundwanderung 13 Durchs Ziegler Tal zum Merzalber Schloss
Rundwanderung 15 Über den Etschberg zum Teufelstisch
(vom Wanderparkplatz Ziegler Tal zur Bundesstraße 10, diese überqueren und rechts
ab)
Rundwanderung
30 Aus dem Wellbachtal
zum Luitpoldturm (Anschluss am Luitpoldturm)
Rundwanderung
35 Vom Gräfenstein zum Luitpoldturm (Anschluss am Wanderparkplatz Gräfenstein)
Naturspaziergang
12 Ziegler Tal (Anschluss im Ziegler Tal)
Stippvisite Felsen 31
Rotenstein (Anschluss am Felsen)
Stippvisite
Turm 3 Luitpoldturm (Anschluss am Turm)
©
www.wanderportal-pfalz.de
2005 - palzvisit Touristik-Service
Überarbeitet im April 2021
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Ort:
Hinterweidenthal
(219 m)
Parken:
Parkplatz im Ziegler Tal (von
Landau oder Pirmasens kommend hinter Tankstelle geradeaus weiter und durch
Tunnel unter der Bahnlinie hindurch)
Länge:
21 km
Anstieg: 650
Höhenmeter
Schweiß:
Happig
Aussicht:
Grandios (vom Luitpoldturm und vom Gräfenstein)
Abgeschiedenheit:
Immens
Orientierung:
Meist einfach

Einkehr
am Wege:
Gaststätten
auf dem Hermersbergerhof
Turmbesteigung:
Luitpoldturm
Burgen
am Wege:
Gräfenstein
Führungen
in der Kernzone: Forstamt
Hinterweidenthal
(06396/9109600)
In
der näheren Umgebung:
Felslandbad
Dahn,
Badeweiher Rohrwoog bei Hinterweidenthal und Neudahner Weiher bei Dahn,
Wasgaufreibad Hauenstein,
Teufelstisch
mit Spielpark Teufelstisch bei Hinterweidenthal,
Burgruine Altdahn bei Dahn,
Schuhmuseum
Hauenstein
Regionale
Tourist-Infos:
Südwestpfalz
Pirmasens
Tourismusregion
Hauenstein
Gräfensteiner
Land
Tourismusgemeinden:
Hinterweidenthal
Merzalben
Leimen
Münchweiler
Hauenstein
Hermersbergerhof
Bilder
zum Vergrößern anklicken!

Luitpoldturm

Burgruine
Gräfenstein von Westen
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