Welches
Naturphänomen könnte den ewigen Kreislauf von Schöpfung und Zerstörung
anschaulicher demonstrieren als die Erosion? Erschafft sie doch in einem
Jahrmillionen währenden Prozess zunächst die Geländeformen, die sie
dann selbst wieder abträgt. So auch im Pfälzerwald, wo sich die Erosion
an der mehr als 500 Meter mächtigen Schicht des Bundsandsteins
abarbeitet.
Vor
über 200 Millionen Jahren befand sich hierzulande eine Wüste, die
vermutlich der heutigen Namib-Wüste in Südwestafrika glich. In dem
damals herrschenden trocken-heißen Klima hatten der Wind und ein
weitverzweigtes Flusssystem feinen Sand in diese Weltgegend transportiert.
Als sich der Wüstenstaub verfestigt hatte, konnte die Erosion ihr Werk
beginnen: Wind, Wasser und Schwerkraft schufen ein Mittelgebirge mit
Flusstälern, langgestreckten Höhenzügen und Kegelbergen.
Nach
und nach wurden Felsen freigelegt, indem weicheres Gestein abgetragen
wurde, die härteren Schichten aber bestehen blieben. Dann ging es an die
Feinarbeit: Steile Felswände entstanden, Überhänge, Risse, Kamine ...
Pirmasenser
können das Wirken der Erosion direkt vor ihrer Haustür studieren, zum
Beispiel am Kanzelfels, einem 8 m hohen, pilzförmigen Gebilde auf dem
Sengelsberg, einem Höhenrücken, der sich vom Pirmasenser Ortsteil
Ruhbank ostwärts zieht. Erstaunlich, wie viele Südwestpfälzer noch nie
hier waren – manchmal liegen die großen Attraktionen so dicht vor der
Nase, dass man sie fast schon gewohnheitsmäßig ignoriert.
Für
eine Kurz-Stippvisite läuft man links am Ruhbänker Friedhof vorbei und
dann in einer Viertelstunde über den Sengelsberg und eine kleine Abwärts-Passage
zum Fels. Pfälzerwald-Neulingen erzählt man dort, dass die
charakteristische rostbraune Farbe der Felsen auf den hohen Eisengehalt
des Buntsandsteins zurückgeht – was man da bestaunt, ist Eisenoxyd,
also tatsächlich Rost.
Ein
Wegvorschlag für eine 7 km lange Rundwanderung: Vom Kanzelfelsen auf dem
Premiumweg
Felsenwaldtour
hinunter zum Waldhaus
Starkenbrunnen des Pfälzerwald-Vereins und auf einem breiten Weg solange
talaufwärts, bis man wieder auf das Logo des Premiumweges trifft. Auf
diesem noch einmal hinauf zum Kanzelfels und auf dem Herweg zurück.
Benachbarte
Wanderungen:
Premiumweg
Felsenwaldtour (Anschluss am Felsen)
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