Der Mensch braucht offensichtlich Superlative. Wählen wir einen der
Sinnvollen: Sieben Burgen auf einer einzigen Tageswanderung dürfte
schwerlich zu überbieten sein. Wer allerdings nur des Rekords willen die
Wanderstiefel schnürt, liegt daneben - die Schönheit dieser Tour hängt
nicht an der magischen Sieben. Wir tun besser daran, die pfälzisch-elsässischen
Szenenwechsel, die durchaus happigen Anstiege und natürlich jede einzelne
der allesamt im 12. und 13. Jahrhundert erbauten Burgen in ihrer
Unverwechselbarkeit zu genießen.
In
der Ortsmitte von Schönau findet man eine Orientierungstafel und die
Beschilderung zur Wegelnburg [Rot-Gelber
Balken,
bis Maidenbrunnen]. Der langgezogene Anstieg verläuft immer auf
der schattigen Nordseite des Sindelsberges in östlicher Richtung bis zu einer Wegspinne. Ein schmaler Wanderweg führt
dann weiter hinauf zur Wegelnburg
(572 m), der höchstgelegenen Burgruine der Pfalz. Von hier aus sehen wir
nicht nur bis in den nördlichen Pfälzerwald und den Schwarzwald, sondern
auch zu unseren nächstgelegenen Zielen Hohenburg und Löwenstein, die
sich fast auf gleicher Höhe befinden und deshalb auf Sicht gehend und mit
nur geringen Zwischenab- und anstiegen erreicht werden.
Genau
in einem Joch zwischen Wegelnburg und Hohenburg überschreiten wir beim Maidenbrunnen
die Grenze nach Frankreich, wo wir während der nächsten Stunden
wandern werden.
Die
Burgruine Hohenburg
(553 m) bietet eine sehr schöne Aussichtsplattform mit Weitblick in die
Rheinebene und die Nordvogesen und beeindruckt mit auch im Detail gut
erhaltenen Burgresten. Die
wenige Minuten weiter südlich gelegene Burgruine Löwenstein
dagegen wurde bereits 1386 zerstört, so dass wir nur noch wenige Überreste
vorfinden. Hier hauste einst der berüchtigte Raubritter
Lindenschmidt, der an einem Galgen in Frankenthal sein Ende fand (die Burg
wird deshalb auch Lindenschmidt genannt). Von der Felsplattform haben wir einen
hervorragenden Ausblick: Unter uns auf einem Wiesenplateau liegt der Gimbelhof,
ein vielbesuchtes Ausflugsrestaurant; im Westen imponiert die Burgruine
Fleckenstein; im Nordwesten sehen wir einen Bergrücken mit dem auffallenden
Langenfelsen, über den wir zum Fleckenstein absteigen werden.
Der
Einstieg in diesen Weg ist nicht ganz einfach zu finden: Er beginnt als recht
unscheinbarer Pfad an einer wenige Meter westlich unterhalb des Löwensteins
gelegenen kleinen Plattform [Rotes
Dreieck bis Fleckenstein oder Schwarz-Weißes
Logo des Deutsch-Französischen-Burgenweges]. Nach einem kurzen breiteren Wegstück folgt das
Filetstück des Abstieges, ein sehr interessant angelegter Felsenpfad.
Dieser passiert den auf seiner Südseite mit vielen Kletterrouten gespickten
Langenfelsen und mündet direkt am Forsthaus Fleckenstein (P´tit Fleck),
wo seit 2002 auch ein Info-Center mit Bistro untergebracht ist. Direkt
daneben liegt die Burgruine Fleckenstein
(338 m), die auf einem 92 Meter langen und 40 Meter hohen, aber nur
8 m breiten Felsen erbaut wurde und deshalb als uneinnehmbar galt. Die Burg kann im Unterschied zu
den anderen nur gegen Eintritt besichtigt werden.
Nun
steigen wir westseitig hinunter in das tiefgelegene Tal der Sauer
[Rot-Weiß-Roter
Balken oder Schwarz-Weißes Logo
des Burgenweges]; dieser Weg ist etwas angenehmer als der vom Vogesenclub mit einem roten
Rechteck ausgeschilderte. Dort
überqueren wir unterhalb des Dörfchens
Hirschthal Straße und Bach, um dann linkerhand einem schräg
aufwärts verlaufenden Pfad zu folgen [Rote
Raute, bis Froensburg]. An der Süd- und Westflanke des
Fuchsberges entlang kommen wir - zuletzt wieder leicht absteigend - zur kühn
auf einem schmalen Felsenriff mit vorgelagertem Felsturm erbauten Ruine Froensbourg
(350 m, Bild oben).
Wir
bleiben in der eingeschlagenen Richtung und nehmen einen schräg aufwärts
führenden Pfad [Roter
Balken oder Schwarz-Weißes
Logo des Burgenweges, bis Wasigenstein]. Dieser stößt bald auf einen breiten Forstweg; hier
gehen wir kurz nach links und achten genau auf den Anschlusspfad, der an einer auffälligen hellen
Felsplatte beginnt. Durch schönen Buchenwald mit Blick zurück zur
Froensburg kommen wir auf einen Forstweg, den wir schon nach etwa 150
Metern wieder nach links zugunsten eines Heidekraut-Pfades verlassen, der zur
Wegspinne Col de Hichtenbach führt
(357 m, mit Schutzhütte).
Dort
halten wir uns links, laufen eine Weile auf einem ebenen Weg und dann auf einem Fußweg
bergauf. Ab einer
weiteren Wegspinne wandern wir einige Minuten nördlich des Almenfels
auf einem breiten Weg weiter, bis ein leicht zu übersehender Pfad beschildert links zum Zigeunerfelsen (Rocher des Tziganes, 470 m) abzweigt. Dieser kann mit Hilfe einer
recht luftigen Treppe erstiegen werden und bietet einen instruktiven Blick
in die nähere elsässische Umgebung.
Absteigend
kommen wir zum einem Sträßchen, wo wir an einer
Stromtrasse zu der kleinen französischen Streusiedlung Wengelsbach hinunter schauen
können. Einige Minuten auf dem Sträßchen nach rechts [Roter
Balken oder oder Schwarz-Weißes
Logo des Burgenweges, bis Wasigenstein] und wir sind am Wanderparkplatz
am Klingelfelsen (383 m). Über einen steinigen Pfad mit viel
Kiefernwurzelwerk kommen wir zur zweigeteilten Burgruine Wasigenstein (340 m), dessen höheren Burgteil wir auf luftig-steilen Treppen
ersteigen. Wir befinden uns an einem Schauplatz des im 9. Jahrhundert
entstandenen Walthariliedes, dessen dramatisches Finale im Wasgau spielt. Nahe
am Wasigenstein kreuzte der Sage nach Walther von Aquitanien mit dem
Frankenkönig Gunther und dessen Oheim Hagen die Klingen.
Vom
Wasigenstein steigen wir hinauf zur Wegkreuzung am Col de Maimont [Rot-Weiß-Roter
Balken], wo halblinks ein Weg
beginnt
[Rote
Raute, bis Blumenstein],
der auf mittlerer Höhe um den geschichtlich bedeutsamen Berg Maimont (Tour
25) herum zur letzten Burgruine führt, dem stillen Blumenstein
(361 m). Von dort laufen wir südwärts [Blau-Weißer
Balken]
bis zur Wegspinne Wengelsbacher Hals
und dann rechts hinunter [Rotes
Kreuz] zum
hübschen elsässischen Weiler Wengelsbach (mit Restaurant). Nach der
hier obligatorischen Einkehr schlendern wir hochzufrieden durchs Wengelsbacher Tal
hinunter nach Schönau.
Variante
1: Über Gimbelhof zum
Fleckenstein. Vom Löwenstein steil direkt hinunter
und vom Gimbelhof auf Sträßchen
zum Fleckenstein.
Variante
2:
Ohne Wengelsbach.
Ab Wengelsbacher Hals direkt nach Schönau.
Benachbarte
Wanderungen:
Premiumweg
Deutsch-Französischer Burgenweg
Rundwanderung
22 Von Rumbach zur Wegelnburg (Anschluss an der Wegelnburg)
Rundwanderung
24 Stille Wasser im Maimontland (von Schönau nach Wengelsbach und
über den Col de Maimont zum Anschluss am Florenberger Hals)
Rundwanderung 25 Maimont und Wasigenstein (von Schönau
nach Wengelsbach und direkt oder über den Blumenstein auf den Maimont)
Rundwanderung
58 Froensburg und Fleckenstein (Anschluss am Col de Hichtenbach)
Stippvisite Burg 19
Wasigenstein
Stippvisite Burg 29 Fleckenstein
Stippvisite Burg 31
Froensburg
Stippvisite Burg 32
Blumenstein
Stippvisite
Burg 37 Hohenburg
Stippvisite Burg 38
Wegelnburg
(Anschluss immer an den Burgen)
Stippvisite Felsen 1
Pfaffenfels (Start in Schönau)
©
www.wanderportal-pfalz.de
2005 - palzvisit Touristik-Service
Überarbeitet
im Januar 2013
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Ort:
Schönau
(212 m)
Parken:
Parkplatz
Ortsmitte (von Dahn kommend
in
Schönau rechts
ab Richtung Petersbächel und nach 50 Metern links)
Länge:
24 km
Anstieg: 770
Höhenmeter
Schweiß:
Happig
Aussicht:
Grandios
(einmalig vom Wegelnburg-Kamm)
Abgeschiedenheit:
Mittel
Orientierung:
Meist einfach
Einkehr
am Wege:
Bistro
am Fleckenstein, Restaurant Gimbelhof (bei Variante 1)
Restaurant
in Wengelsbach
Felsbesteigungen:
Zigeunerfelsen
Burgen
am Wege:
Wegelnburg
Hohenburg
Löwenstein
Fleckenstein
Froensburg
Wasigenstein
Blumenstein
Froensburg
Wasigenstein
In
der näheren Umgebung:
Weißenburg
im Elsass (sehr romantisches Städtchen),
Deutsches Weintor bei Schweigen,
Badeweiher Saarbacher Hammer bei Fischbach, Schöntalweiher bei
Ludwigswinkel und Etang de Fleckenstein bei Hirschthal,
Biosphärenhaus
Fischbach,
Erzbergwerk
Nothweiler
Regionale
Tourist-Infos:
Dahner Felsenland
Südwestpfalz
Nord-Alsace
Pays
de Bitche
Tourismusgemeinden:
Schönau
Nothweiler
Fischbach
Petersbächel
Gebüg
Ludwigswinkel
Rumbach
Bilder
zum Vergrößern anklicken!
Fleckenstein
von der Hohenburg
Von
der Hohenburg nach Nothweiler
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