Der Maimont bei Fischbach-Petersbächel – von Norden als auffallend
wuchtiger Doppelgipfel im Grenzkamm zu erkennen – bietet gleich mehrere
gute Gründe, die Mühen eines steilen Aufstiegs auf sich zu nehmen: 1. Er
ist Symbol des französisch-deutschen Friedenswillens, wofür der Name des
Berges und das Friedenskreuz auf seinem Nebengipfel stehen. 2. Der
Hauptgipfel glänzt zwar nicht mit Panoramaausblick, führt uns jedoch zurück
in die Zeit unserer keltischen Ahnen, die auf dem Hauptgipfel Reste eines Ringwalls und
(vermutlich) eine Opferschale hinterlassen haben. 3. An seinen Hängen liegen zwei sagenumwobene Burganlagen, deren eine, der
Wasigenstein, als Schauplatz der Nibelungensage bekannt ist. 4. Die Tour
berührt auf der französischen Seite des Berges den verträumten Weiler
Wengelsbach mit anerkannt gut gedecktem Tisch.
 Unser
erster Wegabschnitt, ein leicht ansteigender ereignisloser Weg [Rote
Raute,
bis Ruine Blumenstein]., dient dem
Warmlaufen, denn später wird es richtig steil bergauf gehen. Schon nach
zwanzig Minuten erreichen wir die Burgruine Blumenstein (361
m), die auf halber Höhe in der Ostflanke des Maimonts liegt. Ihre Historie ist
typisch für viele Wasgauburgen: im 13. Jahrhundert erbaut, im Bauernkrieg 1525
zerstört, wiederaufgebaut und dann im für die Pfalz schrecklichen Jahr 1689
endgültig von den Franzosen zerstört.
Direkt
an der Burg beginnt der Pfad hinauf zum Maimont [Rot-Gelber
Balken, bis Abzweigung zum
Friedenskreuz]. Er führt steil zu einem Sattel nördlich des Gipfels.
Dort sind noch die Reste einer Wolfsgrube zu sehen, mit der man den ungeliebten
Tieren zu Leibe rückte. Jetzt ist ein kurzer Abstecher zum Friedenskreuz
Pflicht, das in den 50er Jahren weithin sichtbar als Mahnmal auf einem
kleinen Felsen des
Maimont-Nebengipfels (491 m) errichtet wurde. Ein geeigneter Platz, war
der Maimont doch im Mai 1940 zu Beginn des deutschen Frankreich-Feldzuges
Schauplatz einer Schlacht mit zahlreichen Todesopfern.
Wir
kehren um und erreichen nach Süden hin [französ.
Markierung Rot-Weiß-Rot,
bis Wasigenstein] den Maimont-Hauptgipfel
(513 m). Auf dem höchsten Gipfelpunkt liegt - leicht zu übersehen - die Opferschale, ein Sandsteinklotz mit
einer in der
Mitte schüsselartig ausgeformten Höhlung. Über ihren Ursprung und Zweck
lassen wir die Historiker streiten. Beim Abstieg zum
Wasigenstein fallen auf der Nordwestseite
des Maimont Reste eines keltischen
Ringwalles auf, der den Gipfel umschloss.
 Bald
kommen wir zur Wegspinne auf dem Col de Maimont
und steigen nach rechts zur auf französischem
Boden gelegenen Burgruine
Wasigenstein (340 m) ab. Nach der Heldensage des Walthariliedes lagen sich
hier einst Walther, Gunther und Hagen in
den Haaren. Die bizarre Burganlage aus dem 13. Jahrhundert
ist eigentlich eine Doppelburg, bestehend aus Groß-Wasigenstein und
Klein-Wasigenstein und wurde - typisch für die Felsenburgen des Wasgau -
auf zwei freistehenden hohen Felsenriffen erbaut. Der größere Burgteil
kann mit Hilfe luftiger Treppen bestiegen werden; der früher als Wohnturm
genutzte kleinere Teil dagegen kann nur von unten bestaunt werden.
Der
Weiterweg zum Zigeunerfelsen [Roter
Balken,
bis Col de Hichtenbach] ist ein Teilstück der Sieben-Burgen-Tour (Tour
26) und des Deutsch-Französischen
Burgenweges. Er verläuft zunächst auf einem von vielen Kiefernwurzeln
durchzogenen Pfad zum Wanderparkplatz am Klingelfelsen (383 m), wo
wir auf das Passsträßchen zwischen Wengelsbach und Obersteinbach
treffen. Parallel zur Straße geht es zu einer Passhöhe und weiter hinauf zum Zigeunerfelsen
(470 m), einem historischen Unterschlupf des fahrenden Volkes. Wer die extrem
luftige Treppe zum Felsplateau nicht scheut, kann dort die Aussicht in die
weiten Wälder der Nordvogesen mit ihrer höchsten Umgebung, dem Grand
Wintersberg, genießen.
Weiter ostwärts haltend steigen wir zu einer
namenlosen Wegspinne ab, an der
links ein beschilderter Abstieg [Rotes
Dreieck]
zum malerisch unter dem Maimont
gelegenen französischen Weiler Wengelsbach (264 m) beginnt. Auf
dem Weg zu dem beliebten Restaurant Au Wengelsbach am nördlichen Ortsrand passiert man
einige schmucke Gebäude, deren Historie auf ausnehmend interessant gestalteten
Infotafeln in Wort und Bild dargestellt ist.
Vom
Restaurant gehen wir ostwärts hinauf zu einem als Wengelsbacher Hals
bezeichneten Sattel. Linkshaltend könnten wir jetzt über den Blumenstein
zurück zum Ausgangspunkt wandern [Rot-Gelber
Balken]. Wer noch
etwas Abwechslung sucht, geht [ohne Markierung] vom Blumenstein auf einem
steilen Pfad bergab in die nähe einiger Fischteiche und hält sich im Talgrund links.
Variante:
Ohne Zigeunerfelsen. Ab Wasigenstein
zum Wanderparkplatz am Klingelfelsen und links hinunter nach Wengelsbach.
Benachbarte
Wanderungen:
Premiumweg
Deutsch-Französischer Burgenweg (Anschluss an der Burgruine Blumenstein)
Rundwanderung 24 Stille Wasser im Maimontland
(vom Col de Maimont zum Florenberger Hals)
Rundwanderung 26 Die Sieben-Burgen-Tour (Anschluss am
Zigeunerfelsen)
Rundwanderung
58 Froensburg und Fleckenstein (Anschluss am Col de Hichtenbach)
Stippvisite Burg 19
Wasigenstein (Anschluss an der Burg)
Stippvisite Burg
32 Blumenstein (Anschluss an der Burg)
©
www.wanderportal-pfalz.de
2005 - palzvisit Touristik-Service
Überarbeitet im Oktober 2021
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Ort:
Gebüg
(255 m, zwischen Fischbach-Petersbächel
und Schönau
Parken:
Wanderparkplatz Schanze
(2 km westlich von Schönau an der Straße nach Petersbächel)
Länge:
12 km
Anstieg: 470
Höhenmeter
Schweiß:
Happig
Aussicht:
Nett
Abgeschiedenheit:
Mittel
Orientierung:
Nicht ohne

Einkehr
am Wege:
Restaurant
in Wengelsbach
Felsbesteigungen:
Friedenskreuz-Felsen,
Zigeunerfelsen
Burgen
am Wege:
Wasigenstein,
Blumenstein
In
der näheren Umgebung:
Weißenburg
im Elsass (sehr romantisches Städtchen),
Deutsches Weintor bei Schweigen,
Badeweiher Saarbacher Hammer bei Fischbach, Schöntalweiher bei
Ludwigswinkel und Etang de Fleckenstein bei Hirschthal,
Biosphärenhaus
Fischbach,
Erzbergwerk
Nothweiler,
Burgruine
Fleckenstein
Regionale
Tourist-Infos:
Dahner Felsenland
Südwestpfalz
Tourismusgemeinden:
Fischbach
Gebüg
Petersbächel
Ludwigswinkel
Rumbach
Nothweiler
Schönau
Bilder
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Wasigenstein
Das
Walthari-Lied Der
Wasigenstein ist Schauplatz des Walthari-Liedes, eines im 10. Jahrhundert
entstandenen Heldenepos. Beim Finale unweit der Burg kreuzten demnach die
Hauptfigur Walther von Aquitanien, der Frankenkönig Gunther und dessen Oheim
Hagen die Klingen. Die Herren waren hart im Nehmen: Nachdem man sich einige
Gliedmaßen abgehackt hatte – auch ein Auge musste daran glauben – traf man
sich anschließend zum Versöhnungstrunk auf dem Wasigenstein.
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