Von
Bergen, die Ihre Umgebung majestätisch überragen, ließen sich unsere
Vorfahren entweder abschrecken - Sitz der Götter! Gefährlich! - oder magisch anziehen.
Letzteres war bei dem 687 m hohen Donnersberg, dem höchsten Massiv der
Pfalz, der Fall. Er wurde von den hier ansässigen Kelten nicht
nur besucht, sondern gar zu einem wichtigen Wohnort auserkoren, und spielte
damit eine ähnliche Rolle wie der Mont Auxois im heutigen Burgund, auf dem die
Gallier die Stadt Alesia anlegten. Ein solch geschichtsträchtiger Berg
verdient es, zur Gänze erwandert zu werden. Wir überschreiten den Donnersberg
von West nach Ost, streifen dann auf seiner Südostseite durch ein
wildromantisches naturgeschütztes Tal, um letztlich aus einer
Streuobstwiesen-Landschaft durch die dichten Donnersberg-Wälder noch einmal
hinauf zu steigen zum außergewöhnlich schön gelegenen Dörfchen Falkenstein.
Für
etwa eineinhalb Stunden werden wir zunächst auf einem breiten,
sandig-schottrigen Forstweg
mit der Hauptrichtung Nordost auf
den Donnersberg-Gipfel zuwandern
und dabei vier markante, an Passübergängen gelegene Wegkreuzungen passieren.
Dazu gehen wir von der Gaststätte Falkensteiner
Hof ostwärts in den Wald [Gelber
Balken,
bis Kronbuche-Hütte]
und halten uns bald an einem Wanderparkplatz halblinks.
Kurz darauf gibt der
für den Donnersberg charakteristische üppige Buchenwald den Blick frei
hinüber nach Ruppertsecken, dem höchstgelegenen Kirchdorf der Pfalz. An
der ersten Wegspinne liegt die Kronbuche-Hütte des Verkehrsvereins Imsbach (433 m),
welche ausschließlich sonn- und feiertags geöffnet ist, dann allerdings die
Wanderer mit geräucherten Forellen verwöhnt. Hier
treffen wir auf den Pfälzer Höhenweg, dessen Markierung uns nun zuverlässig
über das Donnersberg-Massiv führen wird [Blau-Weißes
Logo,
bis kurz vor Gaststätte Kastanienhof in Dannenfels].
Hinter
der Wegspinne Grohe's Rondell (520 m) lockern Lärchen und Douglastannen
den Laubwald auf. Über die Wegspinne Krummkehr (454 m, mit der treffend benannten
Freßplatz-Schutzhütte) geht es weiter zur Passhöhe Hühnerberg (510
m, Sitzgruppe, steinerne Säule).
Nach
etwa einer Viertelstunde in leichtem Anstieg heißt es gut aufpassen: Vor
einer weiteren Passhöhe zweigt unsere Route scharf rechts vom breiten Weg ab
(das blau-weiße Wegzeichen ist hier leicht zu übersehen) und führt auf einem
schmaleren und steileren Wanderweg hinauf zum Donnersberg-Gipfel (687 m). Links des Weges liegt ein Teil
des keltischen Ringwalles, den wir kurz vor dem Gipfel überqueren. Der höchste
Punkt des Donnersberg-Massives ist ein kleiner Fels, der Königsstuhl,
von dem wir einen freien Blick nach Norden und Osten bis in den Taunus und den
Odenwald
genießen können.
Fast
eben laufen wir nun schnell zur Keltenhütte des Pfälzerwald-Vereins. Direkt daneben
liegt das Gasthaus Waldhaus. Nun wenige Minuten nach rechts und wir
stehen am Ludwigsturm, der uns für seine
bauliche Charmefreiheit mit einem umfassenden Rundblick entschädigt - in die
Rheinebene und zu den benachbarten Mittelgebirgen Pfälzerwald, Hunsrück, Taunus und Odenwald.
Im
Abstieg nach Dannenfels [nach
wie vor Blau-Weißes
Logo des Pfälzer Höhenweges]
passieren
wir in der Ostflanke
des Donnersberges zwei lohnende Aussichtspunkte, den Hirtenfels (mit
Schutzhütte) und den Moltkefels, der auch als Startrampe für
Paragliding und Drachenfliegerei genutzt wird.
Etwas unterhalb des Moltkefels steht mit dem Adlerbogen ein stählernes
Rundbogen-Denkmal, das 1880 zu Ehren des Generalfeldmarschalls von Moltke errichtet wurde.
In
Sichtweite eines Holzhauses im Wald zweigen wir nach rechts von der bisherigen
Markierung ab, wenden uns aber gleich wieder nach links, um - zuletzt auf einem
Sträßchen - zur Gaststätte Kastanienhof am Ortsrand von Dannenfels
hinunter zu laufen.
Nach
der Rast in dem mit grandiosem Fernblick gesegneten Restaurant gehen wir
wieder ein kleines Stück auf dem Sträßchen bergauf und streifen dann immer
geradeaus auf etwa gleicher Höhe am Fuß des Donnersberges durch den
Buchenwald [Blau-Weißes
Logo des Pfälzer Höhenweges].
Nach ca. 1,5 km
folgen wir (wichtig!) nicht weiter dem nach
links abwärts strebenden Pfälzer Höhenweg, sondern laufen rechts auf einem Pfad weiter
[Blau-Roter
Balken, bis zum
Eingang des Wildensteiner Tals]. Dies beschert uns einen unvergesslichen Höhepunkt der Tour:
Den Bergpfad an der Flanke des Herkulesberges entlang ins Wildensteiner
Tal - ein außergewöhnlich schöner Weg mit überraschenden Blickwechseln und
leicht alpinem Charakter.
Im Talgrund angekommen wenden wir uns nach links, um entlang des Wildensteiner
Baches talabwärts zu schlendern. Das Wildensteiner Tal steht unter Naturschutz (der Weg weiter
hinauf in den Talschluss, der früher als Aufstiegsroute zur Burg Wildenstein
genutzt wurde, wird nicht mehr gepflegt, da hier urwaldähnliche Verhältnisse
herrschen). Unten treffen wir wieder auf den Pfälzer Höhenweg, dem wir auf
einem breiten Forstweg nach rechts folgen
[Blau-Weißes
Logo,
bis zur Wegkreuzung am Keltengarten].
Kurz
darauf verlassen wir den Wald und kommen durch Streuobstwiesen zur markanten Wegkreuzung am
Keltengarten (330 m, steinerne Wegsäule). Hier wenden wir uns [ohne Markierung]
nach
rechts und streifen durch offenes Wiesengelände ins Spendel-Tal.
Wieder im Wald wandern wir jetzt am Bach entlang bis in den hinteren Talgrund, um zuletzt steiler
abermals zur
Schutzhütte Krummkehr zu gelangen. Der Rest des Weges
ist uns vom Beginn der Tour bekannt: Über die Wegspinne Grohe's Rondell und die Kronbuche-Hütte
kommen wir wenig anstrengend zurück zum Falkensteiner Hof.
Benachbarte
Wanderungen:
Prädikatsweg Pfälzer
Höhenweg
Rundwanderung
71 (Anschluss am Falkensteiner Hof)
Stippvisite Turm 18
Ludwigsturm (am Weg)
Stippvisite Burg 51
Falkenstein (5 min vom Ausgangspunkt)
Naturspaziergang
36 Wildensteiner Tal (am Weg)
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Ort:
Falkenstein
(420 m) oder für Variante Dannenfels
(380 m)
Parken:
Gaststätte Falkensteiner
Hof (etwas nördlich des Ortes); Kastanienhof in Dannenfels (im Ort bergwärts
abbiegen) für Variante
Länge:
21 km
Anstieg: 590
Höhenmeter
Schweiß:
Happig
Aussicht:
Grandios
Abgeschiedenheit:
Mittel
Orientierung:
Problemlos
Einkehr
am Wege:
Kronbuche-Hütte (So ab 10 Uhr),
Keltenhütte
PWV (SaSoFei von 10.30 bis 18 Uhr), Gasthaus Waldhaus (Mi-So),
Gaststätten Kastanienhof und Falkensteiner
Hof
Türme
am Wege: Ludwigsturm
Felsen
am Wege: Königsstuhl, Hirtenfels, Moltkefels
In
der näheren Umgebung:
Bergbauerlebniswelt
Imsbach,
Keltendorf
Steinbach, keltischer
Ringwall und Ludwigsturm auf
dem Donnersberg, Burgruine Falkenstein
Regionale
Tourist-Infos:
Donnersberg-
Touristik-Verband
Tourismusgemeinden:
Dannenfels
Steinbach
Imsbach
Kirchheimbolanden
Winnweiler
Falkenstein
Mehr
zum Donnersberg:
www.donnersbergverein.de
Bilder
zum Vergrößern anklicken!
Ludwigsturm
Kelten
auf dem Donnersberg Die Kelten errichteten auf
dem weitläufigen Gipfelplateau des Donnerberges im
zweiten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung ein Oppidum, eine große Stadtanlage,
die von einem 8,5 km langen ringförmigen Wall eingegrenzt war. Damit
zählte der Donnersberg zu den größten städtischen
Siedlungsflächen Mitteleuropas.
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