In
vergangenen Zeiten näherte sich der Reisende seinem Ziel mangels schneller Verkehrsmittel
in kleinen Schritten und konnte sich so langsam auf das zu Erwartende
einstellen. Der heutige Pfalzwanderer kann es ihm nachtun - zumal wenn er
ein Pfalz-Greenhorn ist und von Westen her einreist: Auf einer
Schnuppertour im Süden von Pirmasens lässt sich sein zukünftiges
Wanderrevier wunderbar in Ruhe inspizieren. Die Wanderung verläuft an der
Scheidelinie zwischen der bäuerlich geprägten “Hackmesserseite“ und
dem Waldland, zwischen Löß und Buntsandstein. Dabei erleben wir
gegensätzliche Landschaftsformen: Ein botanisch interessantes Feuchttal mit
eigenwilligen Felsen,
einen aussichtsreichen Höhenzug und prachtvolle Laubwälder.
Nachdem
wir die am Wanderparkplatz Gersbachtal aufgestellte Orientierungstafel studiert
haben, laufen wir kurz auf der rechten Talseite in das Gersbachtal hinein. Nach wenigen Minuten zweigt rechts ein Pfad
ab [Weiß-blaues
Logo des Premiumweges Teufelspfad]. Er führt
hinauf zum lange Zeit fast vergessenen Haspelfelsen, einer
vielgestaltigen Buntsandstein-Formation, die sich in mehreren Teilstücken am
Hang entlang zieht. Weite Überhänge,
Spalten, Grotten und das feucht-kieselige, von Efeu und Moos bedeckte Gestein
lassen an eine Dschungel-Szenerie denken.
Hinter einem letzten Felsengewölbe,
dem Hühnerfelsen, zieht der Pfad ins Gersbachtal hinunter. Rechtshaltend
laufen wir nun weiter durch das Gersbachtal [ohne Markierung bis
Kettrichhof]. Im Talgrund wechseln mächtige Fichten mit
Erlenbeständen und unwegsamem Unterholz. Wir passieren einen kleinen Weiher
und kommen dann an den Überresten eines Westwall-Bunkers vorbei. Nicht nur
Einheimische wissen es: Tief im
Berg daneben verlaufen die kilometerlangen Gewölbe des ehemaligen
Festungswerks Gerstfeldhöhe, das man bei Führungen des Niedersimter
Westwall-Museums besichtigen kann.
Bald
wechseln wir auf die linke Talseite und bummeln in den Talschluss des
Gersbachtals hinein. Hier lösen steile
Viehweiden die bisherigen feuchten Talauen ab. An einer ausgeprägten
Linkskurve beginnt ein mäßig steiler Weg, der uns in mehreren Windungen durch
Buchenwald und zuletzt an Feldern vorbei zum Kettrichhof (459 m) bringt,
einer kargen Bauernsiedlung mit reichlich Eternit-Charme.
Hier
erleben wir einen abrupten Wechsel der Szenerie: Vor uns
liegen die Weiten des Pfälzerwaldes mit ihren vielgestaltigen dunklen Bergketten. Der Pfälzerwald-Neuling
beginnt zu ahnen, welcher Reichtum an Wandermöglichkeiten sich
dort auftut. Vielleicht findet sich ein Ortskundiger, der in aller Ruhe
die vielen Gipfel und Täler erklärt - in Erinnerung bleiben wird, dass weit hinten die Burg Trifels zu sehen ist.
Nächstes
Zwischenziel ist das Waldhaus Drei Buchen. An einem Gasthaus am
nördlichen Ortseingang finden wir den passenden Wegweiser [Weißes
Kreuz, bis zum Waldhaus Drei Buchen] und laufen über einen offenen, landwirtschaftlich
genutzten Höhenrücken zum Wanderparkplatz Drei Buchen (452 m).
Hier tauchen wir wieder in den Wald ein und kommen schnell hinunter zum beliebten Waldhaus
des Pfälzerwald-Vereins (390 m).
Nach
ausgiebiger Rast laufen wir auf dem gleichen Weg zurück zum Wanderparkplatz Drei Buchen (452
m) und
weiter zu einer Weggabelung. Hier zweigt rechts ein Höhenweg ab [Rot-Weißer
Balken, bis Wanderparkplatz]. Er führt in einem weiten Bogen an den
Wiesenhängen entlang, auf denen in schneereicheren Zeiten die Pirmasenser
das Schifahren erlernten.
Am
Ende des Höhenweges überqueren wir die Straße zwischen Kettrichhof und
Pirmasens-Erlenbrunn. Am
Wanderparkplatz Nachtweide (430 m) beginnt unsere Abstiegsroute hinunter in
Gersbachtal. Dazu nehmen wir den Teufelspfad-Premiumweg
nach rechts [Weiß-blaues
Logo, bis Ende der Tour].
Er führt zunächst
durch ein Höhenwäldchen und dann am Waldsaum entlang, bis es hinunter geht
zum Teufelsbrunnen und zum abschließenden Höhepunkt der Tour: Der Teufelsfelsen
erweist sich als vielstufiges Gewirr kleiner Felsen, Höhlen und Felstrümmer,
durch das sich ein Rinnsal seinen Weg nach unten bahnt. Ganz oben nimmt man
sich Zeit für eine weitere Felsenrast, bevor man auf einem gesicherten Pfad
zum lauschigen Gersbachtalweiher absteigt. Nach zehn Minuten ist das
Naturfreundehaus erreicht, ein Muss für Liebhaber deftiger Kost.
Benachbarte
Wanderungen:
Premiumweg Teufelspfad
(gleicher Startpunkt)
Prädikatsweg
Rothenberg-Weg (Anschluss am Waldhaus Drei Buchen)
Rundwanderung
3 Fünf-Täler-Wanderung (gleicher Ausgangspunkt)
Rundwanderung
67 Durch die Wolfslöcher zum Waldhaus Drei Buchen (Anschluss am
Waldhaus Drei Buchen)
Rundwanderung 8 Über Ruppertsfels, Burg Lemberg und Rotenberg (Anschluss am
Waldhaus Drei Buchen)
©
www.wanderportal-pfalz.de
2006 - palzvisit Touristik-Service
Überarbeitet
im Oktober 2019
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Ort:
Pirmasens,
Ortsteil Niedersimten
(290 m)
Parken:
Wanderparkplatz
am Naturfreundehaus Niedersimten (von Pirmasens Richtung Bitsch, in Niedersimten
beschildert links ab ins Gersbachtal)
Länge:
13,3 km
Anstieg: 250
Höhenmeter
Schweiß:
Wenig
Aussicht:
Nett
Abgeschiedenheit:
Mittel
Orientierung:
Meist einfach
Einkehr
am Wege:
Naturfreundehaus
Niedersimten, PWV-Waldhaus Drei Buchen (Öffnungszeiten),
Gaststätte in Kettrichhof
In
der näheren Umgebung:
Pirmasens
(Einkaufszentrum, Dynamikum
Science Center, Erlebnisbad Plub, Schuhmuseum,
Skulpturenpark),
Burgeninformationszentrum
Burg Lemberg,
Westwall-Museum in
Pirmasens-Niedersimten
Regionale
Tourist-Infos:
Südwestpfalz
Stadt
Pirmasens
Tourismusgemeinden:
Pirmasens
Eppenbrunn
Bilder
zum Vergrößern anklicken!
Gersbachtalweiher unter dem Teufelsfelsen
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