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Rundwanderung 35: Vom Gräfenstein zum Luitpoldturm

„De eewisch Pfad“

Route (18 km): Wanderparkplatz Gräfenstein - 1 Ewiger Pfad - 2 Jagdfelsen - 3 Pfälzer Waldsteig (Teilstrecke) - 4 Wanderparkplatz am Holländerklotz - 5 Luitpoldturm auf dem Weißenberg - 6 Luitpoldstein - 7 Forstmeisterweg - 8 Schmaler Hals - 9 Wegspinne Auf der Spalt - 10 Wartenbachtal - 11 Wanderparkplatz Gräfenstein - 12 Burgruine Gräfenstein - Wanderparkplatz Gräfenstein

Karten 1:25.000: "Vom Johanniskreuz bis Pirmasens", LVermGeo 
(
ISBN 978-3-89637-401-1) oder "Hauenstein & Trifelsland", Pietruska-Verlag 
(ISBN 978-3-934895-88-1)


Nicht nur der Zen-Buddhist weiß, dass Monotonie eine heilsame Wirkung auf Geist und Seele ausüben kann. Auch der Pfalzwanderer hat seine Meditationstechniken: Er steigt auf einem „De eewisch Pfad“ genannten langen Weg auf das Dach des Pfälzerwaldes, die Gegend um den Hermersbergerhof. In sanftem, gleichförmigem Anstieg kommt er dabei vom Fuß der Burgruine Gräfenstein zu einem der großen Panoramaplätze der Pfalz, dem Luitpoldturm auf dem 607 m hohen Weißenberg. Auch der Rückweg „zieht sich“. Eine Tour also wie geschaffen zur Kontemplation. Und das während des ganzen Jahres: Im Hochsommer bieten die Buchenlaub-Dächer viel Schatten, im Winter liegt hier oben manchmal ausreichend Schnee für eine Skibegehung.

„De eewisch Pfad“ ist nicht als solcher ausgeschildert, sondern an seinem Fernziel „Johanniskreuz“ zu identifizieren [Grünes Kreuz, bis Pfälzer Waldsteig]. Er beginnt direkt am Wanderparkplatz unterhalb der Burgruine Gräfenstein und zieht zunächst auf halber Berghöhe an der Südflanke des Winschert entlang, eines mächtigen Bergrückens, der auch einen sehr besuchenswerten Aussichtsfelsen aufweist. Durch wunderbare Buchenwälder geht es stetig leicht bergan; der kleine Jagdfelsen ist für lange Zeit die einzige markante Stelle.

Wenig später kommen wir auf den Bergrücken des Mühlenberges. Dort trifft der Pfad auf den Pfälzer Waldsteig, einen Weitwanderweg, der von Kaiserslautern bis zum Weintor in Schweigen verläuft [Grün-Weißes Logo, bis Luitpoldstein] - wir behalten die bisherige Richtung bei. Der Pfälzer Waldsteig verläuft hier am Rande eines außergewöhnlichen Naturschutzgebiets, der Kernzone "Quellgebiet der Wieslauter", und bringt uns mit einigen Windungen zum Wanderparkplatz am Holländerklotz (551 m) am einsamen und wenig befahrenen Sträßchen zwischen Leimen und Hermersbergerhof. Ein markanter Felsblock erinnert daran, dass in früheren Zeiten große Mengen Eichenholz aus dem Pfälzerwald für den Schiffsbau nach Holland verkauft wurden.

Von hier sind wir in fünf Minuten auf dem Weißenberg (607 m) mit dem 1909 eingeweihten und nach dem Bayernprinz benannten Luitpoldturm, der uns einen einzigartigen Blick über den gesamten Pfälzerwald ermöglicht. Der Aufstieg auf den Turm genügt mit 166 Stufen vollauf unseren heutigen Ansprüchen an Monotonie. Wer gute Sicht erwischt und eine weitere zen-mäßige Betätigung sucht, zählt in Ruhe die umliegenden Gipfel - er wird auf etwa 300 kommen. Die auf der Aufsichtsplattform angebrachten Tafeln weisen auf die Wichtigsten hin.

Vom Turm laufen wir südwärts kurz bergab zu einem kleinen Parkplatz am Luitpoldstein, der anlässlich eines Geburtstages des bayrischen Prinzen errichtet wurde. Wirtshausgänger machen von hier aus einen halbstündigen Abstecher zu einer der beiden Gaststätten am Hermersbergerhof!). Alle andern biegen scharf nach rechts ab: Hier beginnt ein 2008 als "Forstmeisterweg" neu ausgeschilderter Wanderweg [Blau-Weißer Balken, bis Wanderparkplatz Gräfenstein]. Dieser verläuft quer durch die Kernzone "Quellgebiet der Wieslauter", ein zukünftiges Stück Urwald also. In schönem Buchenwald wandern wir so fast eben über einen "Schmaler Hals" genannten Bergrücken, biegen dann rechts ab, um auf einem angenehm weichen Weg zur markanten Wegspinne Auf der Spalt (435 m, ein beschrifteter Felsblock markiert die Stelle) abzusteigen.

An der Wegspinne unbedingt scharf rechts halten (irreführenderweise ist linkerhand noch eine blau-weiße Markierung eines längst verfallenen Weges zu sehen)! Hier beginnt der steile Abstieg ins Wartenbachtal (270 m), zunächst auf einem Forstweg, der an einer Rechts-Haarnadelkurve (Aufpassen!) in einen wunderschön wilden Pfad übergeht. Unten angelangt überqueren wir den Wartenbach, der früher zur Holztrift benutzt wurde - deshalb die gut erhaltene gemauerte Einfassung. Auf der anderen Talseite schließt sich direkt ein Bergpfad an, der kurz und knackig hinauf zum Wanderparkplatz Gräfenstein führt.

Den würdigen Abschluss unserer langen Tour bildet natürlich die Burgruine Gräfenstein (447 m, auch Merzalber Schloss genannt). Dafür nehmen wir gerne den kurzen, aber schweißtreibenden Aufstieg auf uns. Die große Burganlage ist vorbildlich restauriert und wartet mit dem einzigen siebeneckigen Bergfried in Deutschland auf. Sehr lohnend ist der Aussichtsturm, der allerdings ob einiger stockdunkler Treppen klaustrophobe Besucher vor unüberwindliche Schwierigkeiten stellt - Kinder dagegen werden begeistert sein. Nach ausgiebiger Burgbesichtigung steigen wir dann auf dem Aufstiegsweg zum Wanderparkplatz ab.


Variante:
Verlängerung über Wieslauterhof. Im Wartenbachtal talabwärts,
zunächst an einer Schutzhütte vorbei, in das nächste Seitental rechts einbiegen, am Wieslauter Hof und der Wieslauterquelle vorbei hinauf zum Gräfenstein.

Benachbarte Wanderungen: 
Rundwanderung 13 Durchs
Ziegler Tal zum Merzalber Schloss (Anschluss am Gräfenstein)
Rundwanderung 14 Urwaldtour im Wieslauter-Quellgebiet (Anschluss am Gräfenstein oder am
Luitpoldturm)
Rundwanderung 30 Aus dem Wellbachtal zum Luitpoldturm (Anschluss am Luitpoldturm)
Stippvisite Burg 12 Gräfenstein (Start am Wanderparkplatz Gräfenstein)
Stippvisite Felsen 18 Winschertfels (Start am Wanderparkplatz Gräfenstein)
Stippvisite Turm 3 Luitpoldturm


© www.wanderportal-pfalz.de 2005 - palzvisit Touristik-Service
Neu konzipiert und überarbeitet im April 2012

Ort: Merzalben (280 m)

Parken: Wanderparkplatz am Gräfenstein (380 m, von Münchweiler/Rodalben kommend bis zum Ortsende und rechts hoch bis ans Ende des Sträßchens)

Länge: 18 km

Anstieg: 420 Höhenmeter

Schweiß: Oh ja

Aussicht: Einmalig (vom Turm)

Abgeschiedenheit: Immens 

Orientierung: Nicht ohne


Einkehr am Wege: Keine, aber Abstecher zum Hermersbergerhof möglich (2 Gatstätten), auch Merzalber Hütte PWV an der Anfahrt zur Burg (Öffnungszeiten)

Turmbesteigung:
Luitpoldturm

Burgen am Wege:
Gräfenstein


In der näheren Umgebung:
Badeweiher Clausensee,
Pirmasens (Einkaufszentrum, Kunstausstellungen, Skulpturenpark, Erlebnisbad PlubSchuhmuseum),
Westwall-Museum
in Pirmasens-Niedersimten,
Burgeninformationszentrum auf der Burg Lemberg,
Teufelstisch mit Spielpark Teufelstisch,

Johanniskreuz (Ausflugsgaststätten, Motorradfahrertreff),
Haus der Nachhaltigkeit in  Johanniskreuz

Regionale Tourist-Infos:
Südwestpfalz
Gräfensteiner Land

Region Pirmasens
Tourismusregion Hauenstein

Tourismusgemeinden:
Merzalben
Leimen
Münchweiler
Rodalben
Hermersbergerhof


Bilder zum Vergrößern anklicken!

Vom Luitpoldturm zum Hermersbergerhof

Burgruine Gräfenstein

Vom Luitpoldturm nach Osten