Dem Treutelsberg bei Klingenmünster an der Südlichen Weinstraße kann man mit Fug und Recht das Attribut „praktisch“ verleihen. An seinen Flanken nämlich liegen nah beieinander gleich drei Burgruinen aus verschiedenen Epochen, sodass der Ausflügler mit wenig Schweißvergießen einen tiefen Einblick in die Geschichte der Pfälzer Burgen erhält. Das Gelände am Treutelsberg ist unübersichtlich – gut, dass es das rostrote Logo des Burgenweges gibt. Den sollte man allerdings nicht - wie meist empfohlen - gegen den Uhrzeigersinn, sondern im Uhrzeigersinn laufen, denn dann stimmt die historische Reihenfolge der Burgen! Den Auftakt macht die im 8. Jahrhundert errichtete Ruine Heidenschuh, dann geht es zur im 11. Jahrhundert erbauten Ruine Schlössel und als Höhepunkt zur Burg Landeck aus dem 13. Jahrhundert. Eine Epochenreise also von der karolingisch-ottonischen über die Salierzeit bis zur Stauferzeit. Vor den Burgbesuchen nimmt man noch den Martinsturm auf dem Gipfel des Treutelsberges mit. Also hinauf zum Martinsturm [Rostrotes Logo des Burgenweges, bis zum Ende der Wanderung]! Beim zunächst moderaten Anstieg wird der Aussichtspunkt Weißer Stein" passiert. Der Blick geht nach Westen in den Wasgau, über Silz schaut man bis zur Burgruine Lindelbrunn, rechts ist der mächtige Hundsfelsen zu identifizieren. Dann geht es – zuletzt erfrischend steil – hinauf zum alterwürdigen, schon 1886 erbauten Martinsturm (503 m), auf dem nur einige Baumwipfel ein 360-Grad-Panorama verhindern. In der Umgebung des Turms laden mehrere Sitzgruppen zu einer ausgiebigen Rast ein. Der Abstieg verläuft auf der Nordseite des Treutelsberges und erreicht dann eine Schutzhütte. Direkt dahinter liegen die kargen Mauerreste der Fliehburg Heidenschuh. Die primitive Anlage war wohl nie bewohnt, sondern sollte den Bewohnern des Klosters Klingenmünster als letzte Zuflucht bei einem Angriff der Ungarn oder Wikinger dienen. Ein schöner Pfad führt an einem kleinen Aussichtsfelsen mit Blick in die Rheinebene zur Burgruine Schlössel (350 m). Deren Reize liegen im Untypischen: Erstens liegt sie - anders als die meisten Burgen im Pfälzerwald - nicht auf einem Felsen, sondern mitten im Wald, und zweitens wurde sie ausschließlich zur Zeit der Salier im 11. und 12. Jahrhundert genutzt. Bei den immer noch andauernden Grabungsarbeiten wurde unter anderem das in eine Mauer eingeritzte älteste Mühlespiel Deutschlands entdeckt. Auf einem Zick-Zack-Pfad geht es nun hinab zur Pfalzklinik Landeck am Rande der Weinberge und dann auf einem Panoramaweg wieder hinauf zur Burgruine Landeck (300 m). Die am Ende des 12. Jahrhunderts errichtete Anlage ist mit ihren mächtigen Mauern, dem stolzen Bergfried und dem großen Halsgraben eine der beindruckendsten pfälzischen Burgen aus der Stauferzeit. Eine Schänke mit herrlichem Fernblick und ein Burgenmuseum machen den Besuch zu einem Rundum-Erlebnis. Tipp: Falls der Parkplatz an der Burgruine Landeck überfüllt sein sollte, kann man an der Pfalzklinik Landeck starten, wo es ausreichend Parkraum gibt. Oder: Start am Klingbachhof am westlichen Ortsrand von Klingenmünster und auf einem kurz-knackigen Pfad hinauf zur Burg. Benachbarte
Wanderungen: ©
www.wanderportal-pfalz.de
2012 - palzvisit Touristik-Service |
Ort: Klingenmünster (229 m) Parken: Parkplatz an der Burg Landeck über Klingenmünster, beschilderte Auffahrt vom Pfalzklinikum (300 m) Länge: 7,5 km Anstieg: 320 Höhenmeter Schweiß: Oh ja Aussicht: Grandios Abgeschiedenheit: Gering Orientierung: Problemlos Einkehr
am Wege:
Turmbesteigung:
Burgen
am Wege: In
der näheren Umgebung: Regionale
Tourist-Infos: Tourismusgemeinden: Bilder zum Vergrößern anklicken! Auf dem Martinsturm Vom
Treutelsberg nach Norden |