Nahe
bei Neustadt an der Weinstraße liegt die Kalmit, der mit 672 m höchste Gipfel
des Pfälzerwaldes. Wer den massigen Berg wegen der Totenkopfstraße, die sich
fast bis auf den Gipfel hinaufwindet, als ein Ziel nur für Sitzbergsteiger
abtut, oder wer wegen der 500-Meter-Höhendifferenz zur Rheinebene hinunter
hier ein Gelände für Alpinisten vermutet, liegt daneben: Im Südwesten der
Kalmit gibt es mit dem St. Martiner Landschaftsweiher ein Fleckchen wie
geschaffen für einen A-La-Carte-Ferientag mit der ganzen Familie. Hier und in
der nahen Umgebung findet jeder das Passende: Baden, Picknick, eine auch für
Kinder geeignete Kurzwanderung mit Felskraxeleien, ein Auerochsen-Spaziergang,
Barfuß-Erlebnisse, zwei Wirtshäuser und reine Luft.
Gerade
mal 100 m sind es vom Wanderparkplatz zum künstlich angelegten St. Martiner
Landschaftsweiher, der sich harmonisch in den weiten Talkessel zwischen
Schaf-Kopf und Hütten-Berg einfügt. Am linken Ende des Weihers informiert ein
üppiges Info-Schild über den Barfußpfad „Sandwiesenweiher St.
Martin“. Der bietet auf einem halben Kilometer Länge 10 Erlebnis-Stationen,
an denen Stadtkinder gezielt mit Splitt, Kies, Torf, Rindenmulch oder Schlamm
in Berührung gebracht werden.
Wir
halten uns rechts und schlendern hinüber zur bereits sichtbaren
bewirtschafteten Grillhütte. Die liegt am Rande des
„Beweidungsprojekts Sandwiesenweiher“, wo auf einem eingezäunten
Areal von 41 Hektar eine Herde von über zehn Auerochsen lebt (siehe Text
rechts).
An
der Waldgaststätte folgen wir fürs erste dem Auerochsenweg. Zunächst
entlang der Weide, dann im Wald steigt der Weg sacht bergan.

Nach einer
Viertelstunde biegt der Auerochsenweg deutlich nach links ab; wir steigen
allerdings weiter geradeaus bergauf und erreichen in wenigen Minuten eine Straßengabelung
der Totenkopfstraße, die Hüttenhohl. Hier gehen wir kurz nach rechts
Richtung Kalmit am Sträßchen entlang; direkt hinter der Einfahrt zum Wanderparkplatz
Hüttenhohl finden wir den Beginn eines Pfades hinauf zum Felsenmeer [Weiß-Grüner
Balken und örtliche
Markierungen 4 und 6].
Es
folgt einer jener Wurzel-und-Hutzel-Pfade, an denen die Kalmit-Region so reich
ist. Nach zehn Minuten biegen wir scharf nach links ab [örtliche Markierung
4] - so lässt sich das Felsenmeer stimmig in die Route einbauen. Kiefern
und üppiges Heidelbeergestrüpp prägen den weiteren Aufstieg zum Kamm des
rund 600 m hohen Hütten-Berges, auf dem sich in Nord-Süd-Richtung das
Felsenmeer erstreckt.
 Oben
treffen wir auf den Pfälzer
Weinsteig, einen der drei mit Prädikatszertifikat ausgestatteten Pfälzer
Fernwanderwege. Wir nehmen jedoch nicht dessen Route, die unterhalb der Felsen
entlang führt, sondern gehen auf dem Kamm entlang [Weiß-Grüner
Balken]. So kommen wir
weitaus spektakulärer durch die treffend als Felsenmeer bezeichnete
Felstrümmerlandschaft. Gleich auf den ersten plattig aufliegenden Blöcken können
Kinder bestens ihrer angeborenen Kraxellust nachgehen.
Am
Ende des Bergkammes, auf dem meist ein kühles Lüftchen weht - die krüppeligen
Kiefern und Eichen zeugen davon - liegt auf 590 m Höhe ein kleiner Unterstand,
die Hüttenberghütte. Hier lässt es sich trefflich rasten, wir schauen
tief hinunter nach St. Martin und Edenkoben, in die Rheinebene und hinüber in
den Kraichgau.
Für
den Abstieg nehmen wird kurz den Zubringer-Weg des Pfälzer Weinsteiges [Rot-Gelbes
Logo] und laufen dann
auf dem Weinsteig selbst [Rot-Weißes
Logo] an der Ostflanke
des Hütten-Berges hinab. Dort, wo der samtweiche Pfad auf einen breiten Weg
trifft, verlassen wir den Weinsteig und stolpern steil nach rechts hinunter [Schild
„Wolselquelle“, Gelber
Punkt, später Weißer
Punkt]. Dabei achten wir darauf, nicht den offensichtlichsten Weg zu
nehmen, sondern das gewundene Pfädchen links davon.
 Durch
Märchenwald kommen wir bald zur gefassten Wolselquelle mit ihrem
ausnehmend einladenden Rastplatz. Wiederum als Kinderspaß taugt die nächste
Wegpassage entlang des plätschernden Wolselbächleins, die durch einige Brückchen
zusätzlichen Pfiff erhält. In
Sichtweite des ehemaligen Gasthauses Wolsel an der Totenkopfstraße machen wir
einen Rechtsschwenk [Schild „Rasthaus an den Fichten“] und laufen -
immer noch auf feinem Geläuf - in zehn Minuten durch das Hüttenbachtal zum
Wanderparkplatz. Die PWV-Hütte ist nur einen
Katzensprung entfernt und bildet den runden Abschluss ereignisreicher Stunden.
Variante:
Mit Abstecher zum Kalmit-Gipfel (auf dem Hüttenberg-Kamm nicht nach
rechts, sondern nach links zum Kalmit-Parkplatz und in wenigen Minuten zum
Gipfel mit der Ludwigshafener Hütte des PWV, 2 km zusätzlich)
Benachbarte
Wanderungen:
Pfälzer
Weinsteig
Rundwanderung
52 Über die Kalmit zum Hellerhaus
Rundwanderung
83 Über die Kropsburg auf den Hochberg
Stippvisite
Andere Ziele 1 Kalmit (Anschluss auf dem Gipfel)
©
www.wanderportal-pfalz.de
2015 - palzvisit Touristik-Service
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Ort:
St. Martin
(140 m)
Parken:
Wanderparkplatz
St. Martiner Tal unterhalb des St. Martiner Landschaftsweihers an der
Totenkopfstraße zwischen Breitenstein im Elmsteiner Tal und St. Martin an der
Weinstraße
(380 m)
Länge:
7,5 km
Anstieg: 280
Höhenmeter
Schweiß:
Wenig
Aussicht:
Nett
Abgeschiedenheit:
Gering
Orientierung:
Problemlos

Einkehr
am Wege:
Grillhütte (im Sommer täglich geöffnet ab 10 Uhr), als 5-Minuten-Abstecher
Rasthaus an den Fichten
PWV (Öffnungszeiten)
Felsbesteigungen:
Felsenmeer
Gruppenführungen
durch das Auerochsengelände:
Büro für Tourismus St. Martin
(Tel. 06323/5300)
In
der näheren Umgebung:
Neustadt an der Weinstraße
(sehr schöne Innenstadt, Museen),
Deutsche
Weinstraße,
Hambacher Schloss
(Maxburg),
Schloss Villa Ludwigshöhe,
Kurpfalz-Park zwischen Wachenheim und
Lambrecht,
Schwimmbad
Neustadt,
Rietburg, Rietburgbahn-Sessellift
bei Edenkoben
Regionale
Tourist-Infos:
Neustadt
an der Weinstraße
Ferienregion
Edenkoben
Ferienregion Maikammer
Region
Lambrecht
Tourismusgemeinden:
St.
Martin
Neustadt
an der Weinstraße
Edenkoben
Maikammer
Lambrecht
Elmstein
Bilder
zum Vergrößern anklicken!
Auf
dem Hüttenberg
Durchs Felsenmeer
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Der
Auerochsenweg
Oberhalb
des St. Martiner Weihers lebt auf einem Areal von 41 Hektar eine Herde von über
zehn Auerochsen.
Der Auerochsenweg, mit einem eindeutigen Logo markiert, umrundet die Weide auf
4 km Weglänge.
Das
Gelände ist als Versuchsgebiet konzipiert, in dem sich durch den Verbiss der
Auerochsen die bisherigen Kiefernwälder nach und nach zu einer halboffenen
Parklandschaft mit einer hohen Artenvielfalt entwickeln sollen.
Die
Ur-Rinder mit ihren weitgeschwungenen Hörnern sofort zu erblicken ist
allerdings nicht selbstverständlich, da sie bei sommerlichen Temperaturen
Schutz im Schatten des Waldes suchen. Geführte Touren in das Auerochsengebiet
bietet das Tourismusbüro St. Martin an.
Der
Auerochse oder Ur bewohnte einst die heimischen Wälder, ist aber seit dem 17.
Jahrhundert ausgestorben. Die hier angesiedelten Tiere gehen auf eine Rückzüchtung
der Gebrüder Heck zurück, die als fantasiebegabte Zoodirektoren in Berlin und
Wien in den Zwanziger Jahren zu einiger Berühmtheit gelangten. Bei ihrer Rückzüchtung
kam allerdings kein echter Auerochse heraus, sondern eine Wildrind-Gattung, die
wegen ihrer großen Übereinstimmung mit dem Ur heute großzügig Auerochse
genannt wird.
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