Am
nördlichen Rand des Naturparks Pfälzerwald, zwischen Göllheim und
Sippersfeld, liegt ein langgezogener bewaldeter Höhenrücken. Hier entspringt
die Pfrimm, die durch das Zellertal zum Rhein bei Worms fließt. Im Quellgebiet
des 43 km langen Flüsschens reihen sich mehrere ausnehmend schöne Waldweiher
wie an einer Perlenschnur aneinander. Eine Wanderung durch den Göllheimer Wald
zu diesem Naturschutzgebiet lässt sich verbinden mit einem Besuch der
Klosterruine Rosenthalerhof. Eine zusätzliche Motivationshilfe für
Wirtshauswanderer: Unterwegs kann man in gleich vier Gaststätten einkehren -
sofern man nicht am Wochenanfang unterwegs ist.
 Als
Ausgangspunkt dient das kleine Höhendörfchen Stauf, ein Ortsteil der Gemeinde
Eisenberg, der hoch über dem Eisbachtal auf einem aussichtsreichen Höhenrücken
thront. An den Beginn der Wanderung sollte man eine Stippvisite zur Burgruine
Stauf legen (siehe rechte Spalte).
Dann
aber los! Nordwärts laufen wir aus dem Ort heraus [Blau-Roter Balken,
bis Göllheimer Häuschen] und
bald rechts auf einem Asphaltweg hinauf zu einer Streuobstwiese. Für die nächste
Stunde können wir uns jetzt auch dem Wegzeichen des Adolf-von-Nassau-Wanderweges
anvertrauen [Gelbes
Klostersymbol auf blauem Grund].
 Der führt durch eine
Feld-, Wald- und Wiesenlandschaft im besten Sinne zum alten Friedhof von
Rosenthal, der von Mitte des 19. Jahrhunderts an genutzt wurde, dann aber
verfiel und von Gestrüpp überwuchert wurde. Erst Ende des Jahrtausends
erinnerte man sich der Grabstätten und legte sie frei. Ein Platz mit magischer Atmosphäre! Wenige
Minuten später ist der Weiler Rosenthalerhof erreicht mit der Klosterruine
Rosenthal (siehe
rechte Spalte). Im Westflügel
lädt ein Hotel-Restaurant mit Cafe-Terrasse zu einer ersten Rast ein..
Auf
einen kurzen Streifzug durch das Tal des Rodenbachs, eines Nebengewässers des
Eisbachs, folgt ein leichter Anstieg zur traditionsreichen Waldgaststätte Göllheimer
Häuschen, einem der ältesten Gasthäuser der Nordpfalz, ursprünglich ein
nassauisches Jagschlösschen. Es liegt an der wenig befahrenen L 396, die von Göllheim
nach Ramsen führt. Dort laufen wir [Grün-Blauer
Balken,
bis zu den
Pfrimmtalseen] dann etwa 100 m an der Straße entlang westwärts zum Beginn eines Wanderweges. Die Route verläuft auf einem Höhenrücken durch
Buchenwald zu einer Schutzhütte, dann durch Eichenwald zu einem Waldsträßchen
und bald wieder auf weichem Geläuf leicht absteigend zu einem markanten Wegedreieck.
Geradeaus geht es weiter zu einer Weggabelung und rechtshaltend auf
einem Sandweg hinunter ins Naturschutzgebiet Oberes Pfrimmtal.
Wer
die Tour um eine gute Stunde verkürzen möchte, kann jetzt am ersten Weiher
auf die andere Talseite wechseln und in wenigen Minuten zur Gaststätte am
Campingplatz Pfrimmtal laufen. Er wird allerdings einiges verpassen, denn von
den nun folgenden Seen - Mühlenweiher, Krebsweiher und Steigerweiher
- ist einer schöner als der andere. Kleiner Wermutstropfen: Der sandige Weg
ist eher eine Waldautobahn denn ein echter Wanderweg.
 Am Steigerweiher,
oberhalb dessen die Pfrimm entspringt, wechseln wir auf dem Weiherdamm auf die
rechte Talseite und wandern dort zum Retzbergweiher [Holzschilder], dem größten
der Wooge. Ausgesprochen idyllisch liegt am Ufer des auch Sippersfelder Weiher
genannten Sees die Retzberghütte des Pfälzerwald-Vereins.
Nach
ausgiebiger Rast dann talabwärts zur Hetschmühle am Campingplatz Pfrimmtal:
Man bleibt zunächst auf der linken Talseite und entscheidet sich bald für
einen schmalen Pfad, der sich ufernah vom Krebsweiher zum Mühlenweiher
schlängelt, oder für die eher konventionelle Route nach rechts und über den
Damm des Steigerweihers.
Die
Gaststätte an der Hetschmühle wird zur Zeit (Stand: Mai 2019) nicht
bewirtschaftet. Kein Problem für hungrige und durstige Wanderer: Am
benachbarten Campingplatz gibt es eine Vinothek, die auch kleine Imbisse
anbietet. Im hübschen Campingplatzgelände liegt ein Teich, der auch von
Tagesgästen für ein Bad genutzt werden kann.
Der
Rückweg nach Stauf ist etwas kniffelig: Am Eingangstor des Campingplatzes
vorbei geht es geradeaus in den Wald und etwas mühsam bergauf. Hinter einer
Jagdhütte trifft der Weg [gelegentlich mit der Nummer 4 markiert] dann auf
einen geschotterten Forstweg. Auf diesem kurz nach rechts und auf einem
asphaltierten, für den Verkehr gesperrten Forststräßchen (oder einem links
davon verlaufenden Weg) weiter bergauf bis zu einem Wanderparkplatz, der
durch einen Felsklotz mit der Inschrift „Forstamt Ramsen“ eindeutig zu
identifizieren ist.
Dies
ist die für den weiteren Wegverlauf entscheidende Stelle! Wir laufen [ohne
Markierung] halbrechts auf einem Waldweg weiter (nicht den mit einem Schild
„Ramsen-Eiswoog“ markierten Weg nehmen!); ein zweiter Parkplatz wird links
liegen gelassen. In wenigen Minuten kommt man so zur L 396, überquert
diese und läuft zunächst auf einem angenehm weichen Wanderweg parallel zur
Straße nach rechts. Die knickt bald nach rechts ab, wir aber halten uns
halblinks und laufen zunächst neben einem neu befestigten Forstweg und später
auf diesem immer geradeaus über einen Pfaffenkas genannten Höhenrücken
zurück nach Stauf.
Variante
(11,5 km):
Ohne Krebsweiher, Steigerweiher und Retzbergweiher (mit der Retzberghütte): Im
Pfrimmtal gleich rechts zum Campingplatz.
©
www.wanderportal-pfalz.de
2019 - palzvisit Touristik-Service
Überarbeitet im Oktober 2019
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Ort:
Eisenberg, Ortsteil Stauf
(319 m)
Parken:
Irgendwo im Ort (nicht einfach!)
Länge:
16 km
Anstieg: 250
Höhenmeter
Schweiß:
Moderat
Aussicht:
Klasse
Abgeschiedenheit:
Mittel
Orientierung:
Nicht ohne

Einkehr
am Wege:
Hotel Rosenthaler Hof, Göllheimer Häuschen (Mi-So geöffnet), Retzberghütte
PWV
(Öffnungszeiten),
Hetsch’s Vinothek am Campingplatz Pfrimmtal
In
der näheren Umgebung:
Bergbauerlebniswelt
Imsbach,
Keltendorf Steinbach,
keltischer Ringwall und Ludwigsturm
auf dem Donnersberg, Bad
Dürkheim (Kurpark,
Saline, Spielbank,
Riesenfass), Deutsche
Weinstraße
Freinsheim (historische Altstadt,
Stadtmauer)
Regionale
Tourist-Infos:
Donnersberg-Touristik-Verband
Leininger
Land
Tourismusgemeinden:
Stauf
Eisenberg
Ramsen
Göllheim
Sippersfeld
Bilder
zum Vergrößern anklicken!
 Die
Hügellandschaft bei Stauf
Die
Burgruine Stauf
Sie
liegt direkt am Ort, wurde im 10. Jahrhundert erbaut, gelangte im 14. Jh. in
den Besitz der Grafen von Nassau-Saarbrücken und wurde dann im Bauernkrieg
1525 zerstört. Da sich die Bevölkerung in den Ruinen mit Steinen für den
Hausbau eindeckte, findet man heute nur noch bescheidene Mauerreste vor. Der
Besuch lohnt dennoch: Von dem mit schönen Eichen bewachsenen Burgberg hat man
einen interessanten Blick über die Bauernlandschaft um Eisenberg und Ramsen zu
den Pfälzerwald-Gipfeln bei Bad Dürkheim.
Die
Klosterruine Rosenthal
Im
Jahr 1241 wurde an der Stelle, an der heute der Rosenthalerhof liegt, von Graf
Eberhard von Eberstein und seiner Gemahlin Adelheid von Sayn ein Kloster gegründet.
Es diente drei Jahrhunderte lang als Zisterzienserinnen-Abtei. 1572 musste der
Orden im Zuge der Reformation alle Rechte an den Grafen von Nassau-Saarbrücken
abtreten, das Kloster wurde daraufhin aufgelöst. Ende des 18. Jh. siedelten
sich dort Mennoniten an, welche die Klosterruinen als Steinbruch nutzten. Heute
noch gut erhalten sind die Außengemäuer der gotischen Kirche und der
mittelalterliche Klausur-Westflügel, in dem sich heute ein Hotel-Restaurant
mit Cafe-Terrasse befindet.
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