Am nördlichen Rand des Naturparks Pfälzerwald, zwischen Göllheim und Sippersfeld, liegt ein langgezogener bewaldeter Höhenrücken. Hier entspringt die Pfrimm, die durch das Zellertal zum Rhein bei Worms fließt. Im Quellgebiet des 43 km langen Flüsschens reihen sich mehrere ausnehmend schöne Waldweiher wie an einer Perlenschnur aneinander. Eine Wanderung durch den Göllheimer Wald zu diesem Naturschutzgebiet lässt sich verbinden mit einem Besuch der Klosterruine Rosenthalerhof. Eine zusätzliche Motivationshilfe für Wirtshauswanderer: Unterwegs kann man in gleich vier Gaststätten einkehren - sofern man nicht am Wochenanfang unterwegs ist.
Dann aber los! Nordwärts laufen wir aus dem Ort heraus [Blau-Roter Balken, bis Göllheimer Häuschen] und bald rechts auf einem Asphaltweg hinauf zu einer Streuobstwiese. Für die nächste Stunde können wir uns jetzt auch dem Wegzeichen des Adolf-von-Nassau-Wanderweges anvertrauen [Gelbes Klostersymbol auf blauem Grund].
Auf einen kurzen Streifzug durch das Tal des Rodenbachs, eines Nebengewässers des Eisbachs, folgt ein leichter Anstieg zur traditionsreichen Waldgaststätte Göllheimer Häuschen, einem der ältesten Gasthäuser der Nordpfalz, ursprünglich ein nassauisches Jagschlösschen. Es liegt an der wenig befahrenen L 396, die von Göllheim nach Ramsen führt. Dort laufen wir [Grün-Blauer Balken, bis zu den Pfrimmtalseen] dann etwa 100 m an der Straße entlang westwärts zum Beginn eines Wanderweges. Die Route verläuft auf einem Höhenrücken durch Buchenwald zu einer Schutzhütte, dann durch Eichenwald zu einem Waldsträßchen und bald wieder auf weichem Geläuf leicht absteigend zu einem markanten Wegedreieck. Geradeaus geht es weiter zu einer Weggabelung und rechtshaltend auf einem Sandweg hinunter ins Naturschutzgebiet Oberes Pfrimmtal. Wer die Tour um eine gute Stunde verkürzen möchte, kann jetzt am ersten Weiher auf die andere Talseite wechseln und in wenigen Minuten zur Gaststätte am Campingplatz Pfrimmtal laufen. Er wird allerdings einiges verpassen, denn von den nun folgenden Seen - Mühlenweiher, Krebsweiher und Steigerweiher - ist einer schöner als der andere. Kleiner Wermutstropfen: Der sandige Weg ist eher eine Waldautobahn denn ein echter Wanderweg.
Nach ausgiebiger Rast dann talabwärts zur Hetschmühle am Campingplatz Pfrimmtal: Man bleibt zunächst auf der linken Talseite und entscheidet sich bald für einen schmalen Pfad, der sich ufernah vom Krebsweiher zum Mühlenweiher schlängelt, oder für die eher konventionelle Route nach rechts und über den Damm des Steigerweihers. Die Gaststätte an der Hetschmühle wird zur Zeit (Stand: Mai 2019) nicht bewirtschaftet. Kein Problem für hungrige und durstige Wanderer: Am benachbarten Campingplatz gibt es eine Vinothek, die auch kleine Imbisse anbietet. Im hübschen Campingplatzgelände liegt ein Teich, der auch von Tagesgästen für ein Bad genutzt werden kann. Der Rückweg nach Stauf ist etwas kniffelig: Am Eingangstor des Campingplatzes vorbei geht es geradeaus in den Wald und etwas mühsam bergauf. Hinter einer Jagdhütte trifft der Weg [gelegentlich mit der Nummer 4 markiert] dann auf einen geschotterten Forstweg. Auf diesem kurz nach rechts und auf einem asphaltierten, für den Verkehr gesperrten Forststräßchen (oder einem links davon verlaufenden Weg) weiter bergauf bis zu einem Wanderparkplatz, der durch einen Felsklotz mit der Inschrift „Forstamt Ramsen“ eindeutig zu identifizieren ist. Dies ist die für den weiteren Wegverlauf entscheidende Stelle! Wir laufen [ohne Markierung] halbrechts auf einem Waldweg weiter (nicht den mit einem Schild „Ramsen-Eiswoog“ markierten Weg nehmen!); ein zweiter Parkplatz wird links liegen gelassen. In wenigen Minuten kommt man so zur L 396, überquert diese und läuft zunächst auf einem angenehm weichen Wanderweg parallel zur Straße nach rechts. Die knickt bald nach rechts ab, wir aber halten uns halblinks und laufen zunächst neben einem neu befestigten Forstweg und später auf diesem immer geradeaus über einen Pfaffenkas genannten Höhenrücken zurück nach Stauf. Variante
(11,5 km):
©
www.wanderportal-pfalz.de
2019 - palzvisit Touristik-Service |
Ort:
Eisenberg, Ortsteil Stauf Parken: Irgendwo im Ort (nicht einfach!) Länge: 16 km Anstieg: 250 Höhenmeter Schweiß: Moderat Aussicht: Klasse Abgeschiedenheit: Mittel Orientierung: Nicht ohne Einkehr
am Wege:
In
der näheren Umgebung: Regionale
Tourist-Infos: Tourismusgemeinden:
Bilder zum Vergrößern anklicken! Die Hügellandschaft bei Stauf
Die Burgruine Stauf Sie liegt direkt am Ort, wurde im 10. Jahrhundert erbaut, gelangte im 14. Jh. in den Besitz der Grafen von Nassau-Saarbrücken und wurde dann im Bauernkrieg 1525 zerstört. Da sich die Bevölkerung in den Ruinen mit Steinen für den Hausbau eindeckte, findet man heute nur noch bescheidene Mauerreste vor. Der Besuch lohnt dennoch: Von dem mit schönen Eichen bewachsenen Burgberg hat man einen interessanten Blick über die Bauernlandschaft um Eisenberg und Ramsen zu den Pfälzerwald-Gipfeln bei Bad Dürkheim. Die Klosterruine Rosenthal Im Jahr 1241 wurde an der Stelle, an der heute der Rosenthalerhof liegt, von Graf Eberhard von Eberstein und seiner Gemahlin Adelheid von Sayn ein Kloster gegründet. Es diente drei Jahrhunderte lang als Zisterzienserinnen-Abtei. 1572 musste der Orden im Zuge der Reformation alle Rechte an den Grafen von Nassau-Saarbrücken abtreten, das Kloster wurde daraufhin aufgelöst. Ende des 18. Jh. siedelten sich dort Mennoniten an, welche die Klosterruinen als Steinbruch nutzten. Heute noch gut erhalten sind die Außengemäuer der gotischen Kirche und der mittelalterliche Klausur-Westflügel, in dem sich heute ein Hotel-Restaurant mit Cafe-Terrasse befindet. |