Rundwanderung
2: Kontrastreiche Wege am Peterskopf |
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Route
(15 km): Leistadt – 1 Sand-Tal – 2 Wegspinne Punkt 310 – 3 Wegspinne – Karten
1:25.000: "Mittel- und Unterhaardt mit
Bad Dürkheim", LVermGeo |
Hoch über Bad Dürkheim, dem traditionsreichen Kurort an der Deutschen Weinstraße, erhebt sich das massige Massiv des Petersberges mit seinen Trabanten. Während die Sitzbergsteiger dort - mit dem Auto von Leistadt oder Höningen kommend - üblicherweise das Forsthaus Lindemannsruhe ansteuern und allenfalls kurz zum Bismarckturm hinüberschlendern, gönnen wir uns einen opulenten Augenschmaus: einen verwunschenen See, einen magischen Felsen und den massigsten Aussichtsturm des Pfälzerwaldes. Vom Parkplatz gehen wir auf der Hauptstraße ins Dorf, biegen aber schon bald nach rechts in die Pochelstraße ab. Die Beschilderung weist einen historischen Rundweg aus, wir halten uns aber an die Farbmarkierung des Pfälzerwald-Vereins [Grüner Punkt, bis zum Ungeheuersee]. In genau westlicher Richtung wandern wir an Wochenendhäusern vorbei bis in den Talschluss des Sand-Tals, wo der breite Weg einen Rechtsknick macht. Die folgende Passage führt im Aufstieg durch eine jener Kiefern-Einöden, die uns im nördlichen Pfälzerwald manche Durststrecke bescheren; die aus Sturmschäden klüger gewordene Forstwirtschaft wird´s hoffentlich noch zu unseren Lebzeiten richten. An einer Wegspinne (Punkt 310 auf der Karte) folgen wir dem Hauptweg nach links und kommen durch jetzt schönere Waldbestände auf einem von Heidekraut und Heidelbeeren gesäumten Höhenweg leicht ansteigend zu einer großen Wegspinne auf einem Höhenrücken. Dort trifft unsere Route auf den mit einem grünen Kreuz markierten Wanderweg, der von Weisenheim am Berg nach Höningen führt. Dem folgen wir halblinks bergab und kommen so in wenigen Minuten zum malerisch gelegenen Ungeheuersee (359 m, auch Bild oben). Der ist eher ein Teich und gleich in mehrfacher Hinsicht ein Unikum: weder ist er natürlichen Ursprungs noch wurde er für die Fischzucht angelegt, sondern er diente im Mittelalter als Viehtränke; er liegt im einzigen Hochmoor des Pfälzerwaldes und ist wegen seiner besonderen Flora (unter anderem entdecken wir Orchideen und Wollgräser...) am Ufer und auf schwimmenden Inseln als Naturdenkmal geschützt; sein Wasserstand ist so starken Schwankungen unterworfen, dass er bisweilen völlig austrocknet. Für den Namen des Sees gibt es mindestens zwei Erklärungen: die wissenschaftlich-trockene leitet ihn aus den Wörtern „Unger“ für Waldweide und „Heyer“ für Gehege ab; die spektakulärere geht davon aus, dass umgestürzte Bäume unter Wasser mit einem Bewuchs überzogen waren, der fluoreszierend leuchtete, sodass es den Viehhirten und Waldarbeitern an diesem Fleck nicht "geheuer" war. Unweit des Ufers liegt die Weisenheimer Hütte (auch Ungeheuersee-Hütte) des Pfälzerwald-Vereins. Der Weiterweg zum Forsthaus Lindemannsruhe ist recht gut markiert, führt zunächst nach Westen [Grünes Kreuz], und stößt dann auf den häufig begangenen Wanderweg Battenberg-Dürkheim [Weiß-Blauer Balken, bis Lindemannsruhe]. Diesem folgen wir nach links und wandern so wenig anstrengend südwärts über den Bergrücken, der sich zum Forsthaus zieht. Der sandige Weg durch lichten Hochwald mit Eichen und den im Pfälzerwald eher seltenen Birken ist echte Seelennahrung. Nach einer halben Stunde kommen wir zum bewirtschafteten Forsthaus Lindemannsruhe (450 m) an der Straße zwischen Leistadt und Höningen, wo am Wochenende ein rechtes Gedränge aus Autotouristen, Radsportlern, Motorradfahrern, Spaziergängern und Wanderern herrscht. Jetzt könnte man in zehn Minuten direkt zum Bismarckturm auf dem Petersberg weiterlaufen. Wir machen jedoch noch einen Schlenker zum sehr lohnenden Heidenfels. Dazu gehen wir noch einmal hinüber auf die andere Straßenseite, wo wir am Parkplatz links den Einstieg in einen Wanderweg finden, der nach Höningen hinunterführt [Grün-Weißer Balken]. Diesem folgen wir eine Viertelstunde über den Bergrücken und biegen dann bei erster Gelegenheit links ab, um nach 50 Metern wieder zur Straße zu gelangen. Sogar hier oben wachsen viele Kastanien, die ansonsten eher die tieferen Lagen bevorzugen - Indiz dafür, dass hier im Leininger Land ein besonders mildes Klima herrscht. Linkshaltend überqueren wir die Straße und nehmen einen Pfad [Roter Punkt] entlang der Bergkante zum Heidenfels (496 m). Die Aussicht nach Süden ist etwas zugewachsen, aber der Platz hat andere Vorzüge: ein wildes Gewirr aus Felstrümmern, in denen einige Treppen für den Abstieg zum Felsfuß angelegt sind. Dort gibt ein steinerner Tisch in einer Grotte einen ungewöhnlichen Rastplatz ab. Vom Felsplateau wandern wir (ohne Farbmarkierung) fast eben weiter nach Osten und kommen so immer geradeaus an einem Sendemast vorbei zum Bismarckturm auf dem Gipfel des Peterskopfes (487 m). Dieser einzige echte Aussichtspunkt unserer Tour ist ein mächtiger und 40 m hoher Buntsandsteinkoloss. Der Turm kann leider nur mittwochs, samstags und sonntags bestiegen werden, bietet dann allerdings einen umfassenden Rundblick über den nördlichen und zentralen Pfälzerwald und die Rheinebene bis zum Taunus im Norden und dem Odenwald im Osten. Unser Abstieg nach Leistadt beginnt am Forsthaus Lindemannsruhe. Dorthin nehmen wir einen Fußweg, der einige Meter nördlich von dem zuvor benutzten Fahrweg verläuft [Weißer Balken mit Schwarzem Punkt]. Am Forsthaus überqueren wir letztmals die Straße und finden an einer Orientierungstafel den Beginn eines Pfades [Grüner Punkt, bis Leistadt], der zunächst recht steil ins Groß-Winterstal hinunterführt, dann aber als geruhsame Schlenderei ausklingt. In Leistadt folgen wir entweder der Markierung des Wanderweges Deutschen Weinstraße [stilisierter Traubenklotz] nach links oder laufen weiter bis zur Hauptstraße und ebenfalls linkshaltend durch das schmucke Weindörfchen bis zum Ausgangspunkt. Benachbarte
Wanderungen: ©
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2006 - palzvisit Touristik-Service |
Ort: Bad Dürkheim-Leistadt (220 m) Parken: Parkplatz Naturschutzgebiet Berntal am nördlichen Ortsrand Länge: 15 km Anstieg: 360 Höhenmeter Schweiß: Oh ja Aussicht: Klasse (nur vom Turm) Abgeschiedenheit: Gering Orientierung: Meist einfach Einkehr
am Wege:
Türme am Wege: Bismarckturm Felsen am Wege: Heidenfels In
der näheren Umgebung: Regionale
Tourist-Infos: Tourismusgemeinden: Bilder zum Vergrößern anklicken! Ungeheuersee-Hütte Typischer Höhenweg am Petersberg Bismarckturm |