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Rundwanderung 78: 
Vom Stüdenbachtal 
nach Stürzelbronn

Auf stillen Wegen ins Elsass

Route (17 km): Wanderparkplatz am Eingang des Stüdenbachtals - 1 Säge-
weiher - 2 Stüdenwoog - 3  Seitental des Stüdenbachtals - 4 Zollstock (Schutz-
hütte) - 5 Schnepfenbachtal - 6 Stürzel-
bronn - 7 Grand Eichenberg - 

8 Grenzpfad - 9 Wüstung Erlenkopfer Hof - 10 Schöneichelsbachtal - 11 Stüdenwoog - 12 Sägeweiher - 13 Forsthaus Stüdenbach - 14 Wanderparkplatz Spießwoog - Wanderparkplatz am Eingang des Stüdenbachtals

Karte 1:25.000: "Westlicher Wasgau mit Dahn", LVermGeo 
(ISBN 978-3-89637-403-5)


Diese Tour im äußersten Südwestzipfel des Pfälzerwaldes führt aus den stillen Tallandschaften bei Eppenbrunn in das Klosterdorf Stürzelbronn. Wir überschreiten die französische Grenze, passieren eine Menge fließendes und stehendes Gewässer, gönnen uns einen Schuss Historie und eine gehörige Dosis elsässischer Küche und bescheren uns damit einen ausnehmend sinnlichen Tag. Besonders zu empfehlen ist die Tour im Frühling, wenn frisches Buchenlaub die Seele schmeichelt.

Unser Ausgangspunkt liegt am Eingangstor zur freundlichen Seelenlandschaft des Stüdenbachtals. Auf einem Sträßchen laufen wir links an einem Angelweiher entlang, lauschen dann dem Bächlein, erfreuen uns am Fachwerkcharme des ehemaligen Forsthauses Stüdenbach auf der anderen Talseite, passieren eine Jagdhütte und den dunklen Sägeweiher [Logo des Premiumweges Grenzweg, bis Schutzhütte am Zollstock] und kommen dann zum Stüdenwoog, einem jener Pfälzer Wooge, die zu jeder Jahreszeit ihren Reiz haben.

Über den Damm geht es auf die andere Talseite und gleich rechtsherum zu einem kleinen Teich. Hier beginnt ein südwärts ausgerichtetes Seitental. In dem freundlichen Wiesental könnte man absolute Stille erleben - wären da nicht das Frühlingsjubilieren der Singvögel und das gelegentliche Böllern vom nahen Bitscher Truppenübungsplatz.

Im Talschluss steigt der sandige Forstweg kurz an zur Schutzhütte am Zollstock (358 m). Hier queren wir den blau-weiß markierten Grenzpfad, der entlang der französischen Grenze von den Eppenbrunner Altschlossfelsen bis nach Ludwigswinkel verläuft. Also hinüber nach Frankreich: Geradeaus weiter und an moosigen Felstrümmern vorbei hinab ins Schnepfenbachtal.

Anders als die bisherigen Täler ist dieses waldig und eng. Das hat auch sein Gutes, denn wir laufen jetzt eine ganze Weile direkt am gluckernden Bach entlang. Das Schnepfenbachtal vereinigt sich an einem Angelweiher mit jenem Tal, durch welches die Straße von Bitsch nach Weißenburg führt, einst eine Römerstraße. Offizieller Wanderweg nach Stürzelbronn wäre nun die mit einem gelben Kreuz markierte Route. Entschieden hübscher als dieser etwas stupide Forstweg ist allerdings der Grasweg im Talgrund [ohne Markierung]. Dort kann man auch Galloway-Rinder bewundern, die sich in dem weiten Wiesental sichtlich wohlfühlen.

In Stürzelbronn (228 m) fällt es angesichts der wenigen Häuser zunächst schwer zu glauben, dass sich hier im Mittelalter eines der wichtigsten geistigen Zentren Mitteleuropas befand, die Zisterzienserabtei Stürzelbronn (siehe Info-Box rechts).

Das Dorf-Restaurant „Au Relais des Bois“ bietet die übliche elsässische Küche, dazu fast vergessenen Speisen wie Presskopf und Kalbskopf. Ein gutes Argument, die Wanderung vor 10 Uhr zu beginnen, um zur Mittagszeit hier anzukommen. Wer lieber abends einkehrt, beginne die Tour gegen 17 Uhr, packe eine Taschenlampe ein und vertraue darauf, dass ihm der Polarstern den Weg Richtung Eppenbrunn weist (er könnte sich allerdings auch für eine Übernachtung im nur 100 m vom Restaurant entfernten Haus der Amis de la Nature anmelden).

Für den Rückweg über den Erlenkopf, den auf dem elsässisch-pfälzischen Grenzkamm gelegenen höchsten Gipfel der Gegend, halten wir uns brav an einen markierten Weg [Roter Punkt, bis Kammhöhe]. Also wieder zurück ins ehemalige Klostergelände, durch den Torbogen hindurch und an der Mairie vorbei zum langgestreckten Schlafweiher, wo die einheimischen Männer ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Angeln, nachgehen. Beschauliches Elsass, wie man es liebt, wo man die Entschleunigung genießt, um dann zwei Stunden später doch wieder - gewohnheitsmäßig und ohne zwingenden Grund - das Gaspedal durchzudrücken.

Der Weg wendet sich jetzt nach links und beschert uns einen langen Anstieg durch üppigen Buchenwald. Über den Grand Eichenberg und am Eierschalenberg vorbei geht es hinauf zum bereits bekannten Grenzpfad. Dem folgen wir nach rechts [Blau-Weißer Balken, bis kurz hinter dem Erlenkopfer Hof] und kommen so zu einem ausgedehnten Wiesengelände unweit des 472 m hohen Erlenkopfes.

Hier stand einst der Erlenkopfer Hof (445 m, siehe Info-Box rechts), ein weltabgeschiedenes Bauernanwesen. Kurz hinter der Wüstung nehmen wir die erste Abzweigung nach links und laufen [ohne Markierung] auf einer breit ausgewalzten Forstpiste hinunter Richtung Stüdenbach. Rechts unter uns liegt der hinterste Teil des Stüdenbachtals, das Schöneichelsbachtal. Im Tal angekommen gehen wir - jetzt von hinten - auf den bereits vom Beginn der Wanderung bekannten Stüdenwoog zu, bleiben auf der linken Talseite und passieren dann abermals den Sägeweiher, den frühere Generationen auch gerne zum Baden nutzten. 

Weiter geradeaus nun am früheren Forsthaus Stüdenbach vorbei zum Altschlossfelsen-Wanderparkplatz am Spießwoog und nach rechts am Angelweiher entlang zum Ausgangspunkt.

Tipp: In Stürzelbronn kann man noch eine kleine Runde zum Campingplatz Mühlenbach einlegen, der einen hübschen Badeweiher mit Liegewiese und kleinem Sandstrand bietet. Wer glaubt, Regelungswut sei eine typisch deutsche Marotte, studiere die Aushänge am Hauptgebäude! Zur Hauptroute mit dem roten Punkt kommt man, indem man sich am Campingplatz scharf nach links wendet und etwas talabwärts läuft.


Benachbarte Wanderungen: 
Premiumweg Altschlosspfad (Anschluss am Spießwoog)
Premiumweg Grenzweg (Anschluss am Sägeweiher)

Rundwanderung 1 Entlang der Altschlossfelsen (gleicher Ausgangspunkt)
Naturspaziergang 21 Stüdenbach (gleicher Ausgangspunkt)


© www.wanderportal-pfalz.de 2017 - palzvisit Touristik-Service
Überarbeitet im Mai 2021

Ort: Eppenbrunn (270 m)

Parken: Wanderparkplatz am Eingang des Stüdenbachtals (von Eppenbrunn am Dorfweiher entlang Richtung Fischbach und nach 1 km rechts ab zum Parkplätzchen am ersten Weiher)

Länge: 17 km

Anstieg: 300 Höhenmeter

Schweiß: Moderat

Aussicht: Kein Fernblick, aber in der Nähe ein Augenschmaus

Abgeschiedenheit: Groß

Orientierung: Problemlos


Einkehr am Wege:
Bar-Restaurant in Sturzelbronn (Mi-So von 11.45-13.45 und von 18.45-20.30 geöffnet, Bar ab 11.00 durchgehend)


In der näheren Umgebung:
Pirmasens (Einkaufszentrum, Dynamikum Science Center, Erlebnisbad PlubSchuhmuseum, Skulpturenpark),
Zitadelle Bitsch,  
Biosphärenhaus Fischbach,
Erzbergwerk Nothweiler,
Westwall-Museum
in Pirmasens
,
Badeweiher Schöntalweiher bei Ludwigswinkel und Saarbacher Hammer bei Fischbach,
Gebeinhaus in Schorbach bei Bitsch

Regionale Tourist-Infos:
Südwestpfalz
Stadt Pirmasens

Tourismusgemeinden:
Eppenbrunn
Fischbach
Ludwigswinkel


Bilder zum Vergrößern anklicken!

Graureiher am Spießwoog

Wüstung Erlenkopfer Hof


Die Zisterzienserabtei Stürzelbronn

Im 12. Jahrhundert gegründet (angeblich durch den Kreuzzügler Bernhard von Clairvaux) und mit Unterstützung der Herzöge von Lothringen großzügig ausgebaut. Auf eine erste Blütezeit folgten die fast völlige Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg, der Wiederaufbau und weitere rege Jahre, bis die Französische Revolution dem Klosterleben endgültig ein Ende setzte. Die Ausstattung der Abtei wurde versteigert oder verkauft, viele Relikte findet man heute in den Kirchen der Umgebung. In Stürzelbronn erinnern nur noch die Kirche, ein gut erhaltener Torbogen, einige karge Mauerreste und Balkenlöcher an einer Felswand an die Abtei. Dennoch: Man muss keinen Umberto Eco gelesen haben, um sich hier Mönche in der Schreibstube oder im Klostergarten vorzustellen.

Auf dem Weg zur einzigen Dorfwirtschaft entlang der Durchgangsstraße kommt man an einer Statue vorbei, die den vermeintlichen Abteigründer Bernhard von Clairvaux darstellt. Gegenüber ist an einer Felswand eine Infotafel der Gesellschaft für lothringische Geschichte und Altertumskunde angebracht (Stürzelbronn ist für unser Empfinden zwar reines Elsass, gehört politisch jedoch zu Lothringen).

Die Wüstung Erlenkopfer Hof - Ritterstein

Reste (ein Brunnenschacht) eines Bauernanwesens am 470 m hohen Erlenkopf. Ganz unkomfortabel scheint das Gehöft nicht gewesen zu sein, denn noch in den 80er Jahren konnte man hier Überreste einer Badezimmer- oder Toilettenverkachelung finden.

An den Hof erinnert ein Ritterstein, einer jener um die 300 Sandstein-Findlinge, die Karl Albrecht von Ritter, der Gründungsvorsitzende des Pfälzerwald-Vereins im ganzen Pfälzerwald aufstellen ließ, um auf historisch oder naturkundlich interessante Stellen hinzuweisen.

  
 

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