Von
Bergen, die Ihre Umgebung majestätisch überragen, ließen sich unsere
Vorfahren entweder abschrecken - Sitz der Götter! Gefährlich! - oder magisch anziehen.
Letzteres war bei dem 687 m hohen Donnersberg, dem höchsten Massiv der
Pfalz, der Fall. Er wurde von den hier ansässigen Kelten nicht
nur besucht, sondern gar zu einem wichtigen Wohnort auserkoren, und spielte
damit eine ähnliche Rolle wie der Mont Auxois im heutigen Burgund, auf dem die
Gallier die Stadt Alesia anlegten. Ein solch geschichtsträchtiger Berg
verdient es, in Ruhe erwandert zu werden. Wir streifen zunächst auf seiner
Südostseite zu einem wildromantischen naturgeschützten Tal, schlendern dann
durch eine Streuobstwiesen-Landschaft, steigen durch ein weiteres Tal hinauf
auf den langgezogenen Bergrücken des Donnersberges und laufen dann vom Turm auf dem
Gipfelplateau steil hinunter nach Dannenfels.
 Von
dem mit grandiosem Fernblick gesegneten Restaurant Kastanienhof gehen
wir ein kleines Stück auf einem Sträßchen bergauf und wandern dann immer
geradeaus auf etwa gleicher Höhe am Fuß des Donnersberges durch den
Buchenwald [Blau-Weißes
Logo des Pfälzer Höhenweges].
Nach ca. 1,5 km
folgen wir (wichtig!) nicht weiter dem nach
links abwärts strebenden Pfälzer Höhenweg, sondern laufen rechts auf einem Pfad weiter
[Blau-Roter
Balken, bis zum
Eingang des Wildensteiner Tals]. Dies beschert uns einen unvergesslichen
Höhepunkt der Tour: Den Bergpfad an der Flanke des Herkulesberges entlang ins Wildensteiner
Tal - ein außergewöhnlich schöner Weg mit überraschenden Blickwechseln und
leicht alpinem Charakter.
 Im Talgrund angekommen wenden wir uns nach links, um entlang des
Wildensteiner Baches talabwärts zu schlendern. Das Wildensteiner Tal steht unter Naturschutz (der Weg weiter
hinauf in den Talschluss, der früher als Aufstiegsroute zur Burg Wildenstein
genutzt wurde, wird nicht mehr gepflegt, da hier urwaldähnliche Verhältnisse
herrschen). Unten treffen wir wieder auf den Pfälzer Höhenweg, dem wir
auf einem breiten Forstweg nach rechts folgen
[Blau-Weißes
Logo,
bis zur Wegkreuzung am Keltengarten].
Kurz
darauf verlassen wir den Wald und kommen durch Streuobstwiesen zur markanten Wegkreuzung am
Keltengarten (330 m, steinerne Wegsäule). Ohne Markierung wenden wir uns
hier nach rechts und streifen durch offenes Wiesengelände ins Spendel-Tal.
Wieder im Wald wandern wir jetzt am Bach entlang bis in den hinteren Talgrund,
um zuletzt steiler zur Wegspinne Krummkehr auf
dem Hauptkamm des Donnersberg-Massivs zu gelangen (454 m, mit der treffend benannten Freßplatz-Schutzhütte).
Hier
stoßen wir erneut auf den Pfälzer Höhenweg, dessen Markierung wir uns für
den Rest der Tour anvertrauen [Blau-Weißes
Logo].
Jetzt können wir den Gipfelaufbau des Donnersberges in zunächst
nordöstlicher, dann östlicher Richtung überschreiten.
Erste
Zwischenstation ist die Passhöhe Hühnerberg (510
m, Sitzgruppe, steinerne Säule). Nach
etwa einer Viertelstunde in leichtem Anstieg heißt es gut aufpassen: Vor
einer weiteren Passhöhe zweigt unsere Route scharf rechts vom breiten Weg ab
(das blau-weiße Wegzeichen ist hier leicht zu übersehen) und führt auf einem
schmaleren und steileren Wanderweg hinauf zum Donnersberg-Gipfel (687 m). Links des Weges liegt ein Teil
des keltischen Ringwalles, den wir kurz vor dem Gipfel überqueren. Der höchste
Punkt des Donnersberg-Massives ist ein kleiner Fels, der Königsstuhl,
von dem wir einen freien Blick nach Norden und Osten bis in den Taunus und den
Odenwald genießen können.
Fast
eben laufen wir nun schnell zur Keltenhütte des Pfälzerwald-Vereins. Direkt daneben
liegt das Gasthaus Waldhaus. Nun wenige Minuten nach rechts und wir
stehen am Ludwigsturm, der uns für seine bauliche Charmefreiheit mit einem umfassenden Rundblick
entschädigt - in die
Rheinebene und zu den benachbarten Mittelgebirgen Pfälzerwald, Hunsrück, Taunus und Odenwald.
Im
Abstieg nach Dannenfels [nach
wie vor Blau-Weißes
Logo des Pfälzer Höhenweges]
passieren
wir in der Ostflanke
des Donnersberges zwei lohnende Aussichtspunkte, den Hirtenfels (Schutzhütte) und
den Moltkefels, der auch als Startrampe für
Paragliding und Drachenfliegerei genutzt wird.
Etwas unterhalb des Moltkefels steht mit dem Adlerbogen ein stählernes
Rundbogen-Denkmal, das 1880 zu Ehren des Generalfeldmarschalls von Moltke
errichtet wurde.
In
Sichtweite eines Holzhauses im Wald zweigen wir nach rechts von der bisherigen
Markierung ab, wenden uns aber gleich wieder nach links, um zum Kastanienhof
hinunter zu laufen.
Benachbarte
Wanderungen:
Prädikatsweg
Pfälzer Höhenweg
Stippvisite Turm 18
Ludwigsturm
Stippvisite Burg 51 Falkenstein (von der Wegspinne Krummkehr 45 min nach
Westen)
Naturspaziergang 36
Wildensteiner Tal (am Weg)
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Ort:
Dannenfels
(380 m)
Parken:
Kastanienhof (im Ort bergwärts
abbiegen)
Länge:
14 km
Anstieg: 420
Höhenmeter
Schweiß:
Oh ja
Aussicht:
Grandios
Abgeschiedenheit:
Mittel
Orientierung:
Problemlos

Einkehr
am Wege:
Keltenhütte
PWV (SaSoFei von 10.30 bis 18 Uhr), Gasthaus Waldhaus (Mi-So),
Kastanienhof
Türme
am Wege: Ludwigsturm
Felsen
am Wege: Königsstuhl, Hirtenfels, Moltkefels
In
der näheren Umgebung:
Bergbauerlebniswelt
Imsbach,
Keltendorf
Steinbach, keltischer
Ringwall und Ludwigsturm auf
dem Donnersberg, Burgruine Falkenstein
Regionale
Tourist-Infos:
Donnersberg-
Touristik-Verband
Tourismusgemeinden:
Dannenfels
Steinbach
Imsbach
Kirchheimbolanden
Winnweiler
Falkenstein
Mehr
zum Donnersberg:
www.donnersbergverein.de
Bilder
zum Vergrößern anklicken!

Ludwigsturm

Keltischer
Ringwall auf dem Donnersberg
Kelten
auf dem Donnersberg Die Kelten errichteten auf
dem weitläufigen Gipfelplateau des Donnerberges im
zweiten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung ein Oppidum, eine große Stadtanlage,
die von einem 8,5 km langen ringförmigen Wall eingegrenzt war. Damit
zählte der Donnersberg zu den größten städtischen
Siedlungsflächen Mitteleuropas.
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